Unvorstellbare Zustände auf Tiertransportschiff - Alle überlebenden Rinder werden notgetötet - vgt

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Unvorstellbare Zustände auf Tiertransportschiff - Alle überlebenden Rinder werden notgetötet

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.03.2021)

Wien/Cartagena, 23.03.2021

Verhungerte und regungslose Tiere an Bord der ElBeik vorgefunden. Dieser Fall zeigt Behördenversagen und systematische Tierquälerei bei Tiertransporten. VGT fordert sofortigen Exportstopp lebender Tiere und kündigt weitere Demonstrationen an.

Auf dem Mittelmeer hat sich eine unglaubliche Tragödie abgespielt: Mehr als 3 Monate war das Tiertransportschiff ElBeik unterwegs, auf der Suche nach einem neuen Käufer für seine Rinder, nachdem der ursprüngliche Zielhafen in Libyen die Jungbullen aufgrund einer im Ursprungsland Spanien ausgebrochenen Tierseuche nicht mehr annehmen wollte. Von den rund 1800 Rindern starben bereits knapp 200 an den horrenden Zuständen an Bord bis zur Rückkehr in den spanischen Hafen. Doch nun müssen auch die überlebenden Tiere ihr Leben lassen - zu schlecht ist ihr Gesundheitszustand laut Veterinär:innen.

Ann-Kathrin Freude, Tiertransport-Campaignerin des VGT, verzweifelt: Es ist kaum vorstellbar, welches Leid diese armen Tiere über Monate ertragen mussten! Es gab schon lange weder Futter noch Wasser an Bord. Die Tiere sind völlig abgemagert, man kann Rippen und Wirbel herausstehen sehen, viele können sich nicht mehr bewegen. Einige Rinder können nicht einmal mehr ihre Augen öffnen und reagieren nicht mehr auf äußere Reize! Wie kann man Tieren nur wissentlich solches Leid zufügen? Das ganze System der Tiertransporte ist krank, inhuman und für unsere Gesellschaft mehr als beschämend! Wir fordern einen sofortigen Stopp der Exporte lebender Tiere, alles andere wäre absichtliche Tierquälerei!

 

Zur Petition

 

Durch die Untersuchung der Veterinär:innen vor Ort wurde auch ersichtlich, dass das Schiff offenbar zu viele Tiere geladen hatte. Die Rinder hatten nicht ausreichend Platz, um sich niederzulegen und der Boden war mit Kot und Urin bedeckt. Die spanischen Behörden hätten diesen Transport niemals genehmigen dürfen.

Behördenversagen oder gar Systemversagen?

Eigentlich sollte das EU-Tiertransportgesetz die Tiere bis zu ihrem Zielort schützen. De Facto ist das aber nicht möglich, was dieser Fall deutlich macht - sobald die Tiere das Festland der EU verlassen, endet jede Kontrollmöglichkeit. Auch österreichischen Tieren blüht bei Exporten ein ungewisses Schicksal.

Ann-Kathrin Freude: Es ist auch völlig egal, ob wir Schlachttiere oder Zuchttiere exportieren. Es macht schlussendlich keinen Unterschied, ob sie als männliches Kalb zur Mast in ein anderes EU-Land exportiert und einige Monate später als Schlachttier im Nahen Osten getötet werden, oder ob sie als überschüssiges weibliches Kalb am Hof aufgezogen, als Zuchttier nach Zentralasien oder Afrika verkauft werden und nach dem Ausmelken dort getötet werden. Alle nehmen sie die selben grauenhaften Transportwege und alle werden sie auf die selbe grauenhafte Art getötet. Nur ein Systemwechsel kann dem ein Ende setzen.

Der VGT fordert die österreichische Regierung auf, einen sofortigen Stopp der Exporte lebender Tiere, im Besonderen der Kälbertransporte zu verordnen, da diese nicht selten in eben solche Schiffstransporte münden. Der Verein fordert außerdem von der EU-Kommission eine lückenlose Aufklärung des Falles der ElBeik, sowie der Karim Allah, deren Rinder nur wenige Wochen zuvor selbige Grausamkeit durchleben mussten und harte Strafen für alle Verantwortlichen, die damit gegen das EU-Tiertransportgesetz, das EU-Tiergesundheits- und Tierschutzgesetz, sowie gegen das Seerecht verstoßen haben.

Kommendes Wochenende veranstaltet der VGT erneut Demonstrationen.

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