Polizeigewalt gegen Tierschützer:innen in Klagenfurt: VGT präsentiert Video - vgt

Teilen:

Polizeigewalt gegen Tierschützer:innen in Klagenfurt: VGT präsentiert Video

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2022)

Wien, 21.04.2022

Man sieht brutales Wegschleifen und Würgen eines Tierschützers im Auto – VGT widerspricht vehement den Angaben der Polizei, es habe sich kein Fehlverhalten bestätigen lassen

Nach der Aufdeckung von schlimmster Tierquälerei in drei Kärntner Schweinemastbetrieben (Aufdeckung 1, Aufdeckung 2 + 3), hatte die Landwirtschaftskammer diese Zustände bagatellisiert und die Kriminalisierung der Aufdecker:innen gefordert. Deshalb organisierte die Gruppe Käntner:innen gegen Tierquälerei eine denkbar harmlose Aktion vor der Kammer, verteilte Flugblätter, legte sich als Schweine verkleidet in mitgebrachtes Stroh vor der Tür und setzte sich aufs Vordach. Die Polizei reagierte völlig unnötiger Weise mit der erschreckend brutalen Festnahme von drei Personen. Ein neues Video, das der VGT veröffentlicht, zeigt den Ablauf der friedlichen Aktion und diese Festnahmen.

Zu sehen ist, wie die Polizei drei Personen am Boden fixiert, ihnen die Arme verdreht und Handschellen anlegt. Alleine diese Handlungsweise ist nicht nachvollziehbar, da von den Aktivist:innen keinerlei Gefahr ausgeht. Dann wird ein Tierschützer mit verdrehten Armen über den Boden zum Polizeifahrzeug geschliffen, anstatt dass ihn die Beamt:innen einfach tragen, wie das sonst bei passivem Widerstand üblich sein sollte. Im Auto, wie man im Video ganz deutlich sieht, wird der Mann von hinten gewürgt, weil er seine Füße nicht schnell genug ins Polizeiauto zieht. Er schreit dabei verzweifelt, dass er keine Luft bekommt. Das Video endet mit Aufnahmen der Wunden am Knie durch das Schleifen und am Handgelenk durch die sinnlose Anwendung der Handschellen.

Dass die Polizei nach wenigen Tagen bereits lauthals verkündet, eine interne Untersuchung habe kein Fehlverhalten ergeben, zeigt leider wieder nur den Schulterschluss innerhalb der Exekutive. Wie soll ein Gefangener, der im Verhörraum geohrfeigt wird, das beweisen? Er ist auf die Ehrlichkeit der Polizist:innen angewiesen, mit der es offenbar nicht weit her ist. Nach Ansicht des Videos bleibt jedenfalls Erklärungsbedarf für die Handschellen, das über den Boden Schleifen mit verdrehten Armen und das Würgen im Polizeifahrzeug.

VGT-Obmann Martin Balluch ist entsetzt: Wir leben in einer Gesellschaft, in der zum Glück der zivile Ungehorsam und der passive Widerstand einen Platz haben. Doch dabei liefern sich die Aktivist:innen der Polizeigewalt aus. Daher ist es sehr wichtig, dass die Polizei maßvoll auftritt und diese Personen, die sich für eine gute Sache einsetzen und den vollen Rückhalt der Bevölkerung haben, nicht verletzt oder misshandelt. Nach Durchsicht des Videos hat die Polizei Erklärungsbedarf: Wozu die Handschellen? Warum wurde der Mann nicht einfach von vier Beamt:innen getragen? Warum wurde er dann im Polizeifahrzeug gewürgt? Warum musste er sich auf der Polizeistation vollkommen nackt ausziehen, die beiden anderen festgenommenen Personen aber nicht? Hier haben einige, für so einen Einsatz offenbar nicht geeignete Beamt:innen ihrer nicht nachvollziehbaren Wut auf harmlose Tierschützer:innen freien Lauf gelassen. Das sollte keinesfalls passieren!

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein