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Was wir dir noch sagen wollten, Mama!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.05.2023)

Wien, 14.05.2023

Die Geschichte von Jonas und Fred, zwei kleinen Schweinen, die gerettet wurden.

Eines Nachts kamen Menschen zu uns in den Stall. Nichts Ungewöhnliches für uns – immer wieder kommen mal Menschen hinein. Du, Mama, warst wie immer nicht sehr erfreut, wenn Menschen zu uns kamen – wusstest du doch, dass das nichts Gutes bedeuten würde. Aber dieses Mal war es anders. Sie waren freundlich, sie sprachen zu uns. Wir Kleinen waren neugierig, fassten schnell Vertrauen und schupperten an den Händen der Menschen. Aber du, Mama, konntest das nicht. Viel zu groß war deine Angst und außerdem konntest du dich nicht bewegen, warst du doch gefangen in einem Kastenstand, dem körpergroßen Käfig, in dem Mutterschweine gefangen gehalten werden.

Die Menschen streichelten dich, Mama. Sie sagten, es täte ihnen so unendlich leid, was dir hier angetan wird. Du hast schnell gemerkt, dass diese Menschen anders waren. Es waren nicht die gleichen, die sonst herein kamen. Sie waren ganz anders, freundlicher. Auch du wolltest noch an das Gute in diesen Menschen glauben, Mama. Sie sagten zu dir, sie werden heute zwei deiner Kinder mitnehmen und an einen schönen Ort bringen. Sie würden gerne alle mitnehmen, auch dich, aber leider konnten sie das nicht. Aber zwei kleinen Ferkeln wollten sie das Leben retten. Sie beschrieben dir den wundervollen Ort, zu dem sie uns bringen wollten – einen Lebenshof. Ein Lebenshof! Wie oft hast du uns von so einem Ort erzählt! Für deine Ohren war das Musik, so träumtest du doch immer davon, mit uns an einem friedlichen Ort zu leben. Du warst unendlich traurig, uns beide gehen zu lassen und trotzdem wusstest du, dass es gut für uns war. Auch wir waren erschrocken und ängstlich, kannten wir doch nur diesen Ort, in Dunkelheit, auf hartem Boden und die Brutalität. Aber Mama, du warst da und das war für uns das Wichtigste.

Nachdem du ein paar Äpfel bekommen hast – Äpfel! Wie sehr hast du immer davon geträumt, nur einmal Äpfel essen zu dürfen und nicht immer nur dieses grauenhafte Essen hier an diesem schrecklichen Ort – da wurden wir beide kleinen Schweine sanft in eine Box gehoben. Sie war voll mit Stroh und Wärme. Das kannten wir nicht, aber es war so schön, dass wir ganz friedlich einschliefen.

Plötzlich wurden wir wieder wach. Diese Luft! So frisch, das haben wir noch nie erlebt, wir konnten richtig frei atmen! Wir wurden in ein Auto getragen. Die Fahrt war so aufregend für uns. Als wir ankamen, hörten wir Stimmen. Sie klangen so sanft und lieb. Wir waren gespannt, was jetzt passieren würde. Wir wurden in einen Stall gebracht, der aber ganz anders war. Er war voller Stroh, er war warm und wir wurden gestreichelt. Wir kuschelten uns ins Stroh und fielen in einen tiefen Schlaf.

Mama, wir vermissen dich so sehr, aber uns geht es hier gut. Wir leben das Leben, von dem du uns immer erzählt hast. Wir toben draußen auf der frischen Wiese, wir spüren die warmen Sonnenstrahlen und du bist immer in unseren Herzen. Mama, wir haben jetzt sogar Namen! Wir heißen Jonas und Fred. Wir sind keine Nummern mehr.

Mama, was wir dir noch sagen wollten: Uns geht es gut, wir sind an einem besseren Ort!

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