Nach 24 Stunden auf Rinder Vollspaltenboden: 2 erschöpfte und verletzte Tierschützer:innen - vgt

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Nach 24 Stunden auf Rinder Vollspaltenboden: 2 erschöpfte und verletzte Tierschützer:innen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31.08.2023)

Wien, 31.08.2023

Künstler Raffael Strasser nach seiner Erfahrung: „Was die Mastrinder mitmachen müssen, ist ein absoluter Wahnsinn. Ich habe es am eigenen Leib verspürt. Diese Tierquälerei muss enden!“

70 % der Mastrinder Österreichs müssen auf einem sogenannten Vollspaltenboden leben, das ist ein Betonboden, der durchgehend mit Spalten durchzogen ist. Und das mit unheimlich wenig Platz: Rindern auf Vollspaltenboden braucht man nicht mehr als 2 m x 1,35 m zubilligen, wenn ihnen Stroh geboten wird, dann haben sie mehr Platz, dann müssen sie dort nämlich zusätzlich nebeneinander liegen können. Diesen beiden Aspekten also, dem Vollspaltenboden und dem geringen Platzangebot, wollten sich 2 Tierschützer:innen für 24 Stunden aussetzen, um diese Haltungsform einmal aus Sicht der Rinder kennen zu lernen. Auf nur 0,9 m² Platz und auf echtem Rinder Vollspaltenboden mit 3,5 cm breiten, scharfkantigen Spalten, verbrachten der Graffiti Künstler Raffael Strasser und eine Aktivistin 24 Stunden mitten am Wiener Stephansplatz. Das Resümee der erschöpften und verletzten beiden Personen ist niederschmetternd.

Raffael Strasser dazu: Es war wirklich sehr unangenehm und ich hab einige Verletzungen, unter anderen einen Schnitt am Knie durch die scharfkantigen Spalten. Ich bin froh, dass das Experiment jetzt vorbei ist. Ich habe irrsinnig viel Mitleid mit den Rindern, die den Vollspaltenboden nicht einfach verlassen können. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass bald kein Tier mehr auf Vollspaltenboden leben muss!

Die andere Aktivistin ergänzt: Die 24 Stunden auf dem Vollspaltenboden waren zwar sehr intensiv und kräftezehrend aber mindestens genauso erfolgreich und inspirierend. Wir durften unglaublich viel Zuspruch und Zustimmung von Seiten der Passant:innen erleben und haben neben der Erfahrung am eigenen Körper, was ein Leben auf Vollspaltenboden ganz konkret bedeutet, viel Aufklärungsarbeit leisten dürfen. Ich hoffe stark, dass heute Morgen um 10 Uhr nicht nur meine Zeit auf dem Vollspaltenboden ausgelaufen ist, sondern auch bald die der Mastrinder in Österreich!

Zur Petition

Im Jahr 2008 wurde eine wissenschaftliche Untersuchung der Wiener Veterinärmedizinischen Uni an 7 verschiedenen Rindermastbetrieben durchgeführt. Ziel war es, die Verletzungen und das Verhalten der Tiere auf Vollspaltenboden im Vergleich zu Stroheinstreu zu untersuchen. Das Ergebnis ist niederschmetternd für die Tierindustrie: fast 100 % der Rinder hatten schmerzhaft entzündete Fußgelenke, 55 % verletzte Schwanzspitzen, 63 % hatten Schmerzen beim Aufstehen und Niederlegen und 17 % zeigten deutliche Lahmheiten. Und wörtlich: „Aufgrund der hohen Anzahl an Schäden und Verhaltensabweichungen ist die Haltung von Maststieren in Vollspaltenbuchten als nicht tiergerecht zu bewerten.“ Und zur Alternative Stroh: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Strohsystem als tiergerechter […] bezeichnet werden kann.“

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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