VGT: Obmann Bezirksbauernkammer Leibnitz Mitschuld an Mastrinder Vollspalten Misere - vgt

Teilen:

VGT: Obmann Bezirksbauernkammer Leibnitz Mitschuld an Mastrinder Vollspalten Misere

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.09.2023)

Leibnitz, 29.09.2023

Nachdem 2 Tierschützer:innen 24 Stunden in Graz auf Rinder-Vollspaltenboden verbracht hatten, meinte Kammerobmann Zirngast, es reiche, heimisches Rindfleisch zu kaufen

70 % der Mastrinder Österreichs, und da vor allem die Maststiere, müssen lebenslang auf einem einstreulosen Beton-Vollspaltenboden leben. Im Bezirk Leibnitz in der Südsteiermark sind es 5.500 Mastrinder, davon etwa 3.800 Stiere. Auch diesen Tieren wird mehrheitlich der Vollspaltenboden zugemutet. Ein Boden, den kürzlich in Graz zwei Aktivistinnen für 24 Stunden ausprobiert haben. Ihr Urteil ist vernichtend: der Vollspaltenboden ist unerträglich. Dazu meldete sich der Obmann der Bezirksbauernkammer von Leibnitz in der Südsteiermark, DI Christoph Zirngast, zu Wort. Er stellte sich demonstrativ hinter die Rindermastbetriebe und meinte, mit Hilfe von Förderprogrammen würde jetzt eh so viel in alternative Tierwohlställe für Mastrinder investiert.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Das ist ja erfreulich, dass es so viele Förderprogramme gibt und dass so viele Betriebe auf Stroh umstellen. Dann sollte ja einem gesetzlichen Verbot mit einer Übergangsfrist nichts mehr im Weg stehen. Zumindest sämtliche Neu- und Umbauten dürfen ab sofort keinen Vollspaltenboden mehr einbauen können. Wie die Organisation Land schafft Leben, die sich auch der Werbung für Tierprodukte verschrieben hat, kürzlich in einem ORF-Beitrag gezeigt hat, ist der Preisunterschied zwischen 1 kg konventionellem Rindfleisch und 1 kg Tierwohl-Rindfleisch nur 5 %! Den Mastrindern den Vollspaltenboden zu ersparen, wird uns wohl diesen lächerlichen Kostenanstieg wert sein.

Doch statt einem Aufruf, auf Tierwohlsiegel zu achten, verstieg sich dann der Obmann der Bezirksbauernkammer Leibnitz zum Mantra der Tierindustrie: Konsument:innen und die Gastronomie würden allein schon durch den Kauf heimischen Rindfleischs einen wesentlichen Beitrag zum Tierwohl leisten. Die Haltung wäre dann offenbar laut Zirngast nebensächlich, auch ein heimischer Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu müsste nach dieser Logik Tierwohl sein.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: Mit dieser Aussage macht sich Zirngast mitschuldig am Leid der Mastrinder auf Vollspaltenboden. Er verbreitet nämlich die falsche Ansicht, dass alle österreichischen Rindermastbetriebe eine gute Haltung hätten. Damit werden die Konsument:innen getäuscht. Weil diese Lüge aber seit Jahren nicht nur von der Fleischwerbung, sondern auch von der Landwirtschaft verbreitet wird, versagen Tierwohlprogramme. Wer soll mehr für ein Tierwohlfleisch zahlen, wenn österreichische Mastrinder sowieso gut gehalten werden? Und die Vertreter:innen der Tierindustrie freut‘s: weil so wenige Menschen Rindfleisch aus Strohhaltung kaufen, könne man nicht umsteigen und den einstreulosen Vollspaltenboden verbieten. Das ist ein perfider Trick, um den tierquälerischen Status Quo zu erhalten, an dem daher sämtliche Vertreter:innen der Landwirtschaft mitschuldig sind.

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.