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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.10.1999)

Golden Circus vor dem Aus?

Der Zirkus-Skandal kommt ab dem 22.10. auf Korneuburg zu!

Nach jahrelangen Dauerprotesten bei vielen Auftritten des Golden Circus, einer ständigen Beobachtung der tlw. gesetzwidrigen Tierhaltung am jeweiligen Auftrittsort und etlichen Anzeigen wegen Tierquälerei und anderen Delikten zieht der Golden Circus seine Spur nun durch Korneuburg. Vom 22. bis 26.10.1999 wird er in Korneuburg bei der Schiffswerft sein anachronistisches Spektakel abhalten. Für die gefangengehaltenen Tiere eine entwürdigende und niederträchtige Zurschaustellung und Qual.

Der VGT wird auch hier wieder mit friedlichen Demonstrationen die wenigen übriggebliebenen Besucher vor Ort über die Mißstände informieren. Mit Flugzetteln, Transparenten, Schautafeln und Megaphon wird versucht, die Besucher darauf aufmerksam zu machen, daß Tierzirkusse an der Schwelle zum 3. Jahrtausend eine Kulturschande sind und endlich der Vergangenheit angehören müssen.

Nachdem vor ca. drei Wochen in Perchtoldsdorf ein Pony und eine Ziege des Golden Circus zum Verkauf angeschrieben war, wird nun die Anzahl der Vorstellungen halbiert. In Korneuburg tritt der Golden Circus nur noch einmal pro Tag (jeweils um 15 Uhr) auf, nachdem bereits mehrmals Vorstellungen mangels Besuchern abgesagt werden mußten (z.B. in Zöfing bei Tulln am 9.10.99). Es zeigt sich also, daß eine zivilisierte Gesellschaft die tierquälerische Wildtierhaltung und -dressur immer mehr ablehnt.

Aber trotz der vielen empörten Reaktionen aus der Bevölkerung, Anzeigen von Tierschützern und der angebotenen Unterbringungsmöglichkeit für die zwei Bären konnten sich die zuständigen Amtstierärzte der jeweiligen BHs bisher nicht dazu durchringen, zumindest diese zu beschlagnahmen. Das lag bisher v.a. an einer fehlenden Unterbringungsmöglichkeit, da im NÖ Landes-Tierschutzgesetz zwar die Beschlagnahmung aber nicht die Schaffung von Einrichtungen für die beschlagnahmten Tiere vorgesehen ist. Dr. Franz-Joseph Plank vom Verein gegen Tierfabriken dazu: "Hätten wir endlich ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz, wie vor dreieinhalb Jahren bereits von 460.000 ÖsterreicherInnen per Volksbegehren gefordert, würde es solche Hindernisse bei der Abschaffung extremer Tierquälereien nicht mehr geben."

Eine Beschlagnahme der beiden Bären haben die Behörden bereits vor einem Jahr in Aussicht gestellt, sollte es eine artgemäße Unterbringungsmöglichkeit geben. Nun gäbe es sie - im Bären-Gehege der "Vier Pfoten" -, und so sollte dies wohl auch das Aus für diesen arg verwahrlosten und heruntergekommenen Zirkus bedeuten. Denn außer den beiden bemitleidenswerten Kreaturen, die entwürdigende "Kunststücke" wie z.B. Kopfstände machen müssen, hat er nicht viel zu bieten. Wir werden jedenfalls auch in Korneuburg mit Demonstrationen vor Ort vehement gegen die Tierquälerei vorgehen und die Öffentlichkeit über die Mißstände informieren.

Wann werden die zuständigen Behörden und Amtstierärzte endlich einschreiten und diesen erbärmlichen, unserer "Zivilisation" unwürdigen Zustand beenden?

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