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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.03.2001)

Laaben, am 07.03.2001

VgT rettet rumänische Hunde

Verein gegen Tierfabriken weist mit rumänischem Vorzeigeprojekt den richtigen Weg

Über Rumänien und seine Schreckensherrscher kann man Bände schreiben, nicht nur Ceausescu schrieb Geschichte mit Blut statt Tinte, auch Vlad Dracul, der Transsylvanische Fürst, trieb sein Unwesen als Pfähler von Mensch und Tier. Leider gilt auch in diesen Zeiten das Leben eines Tieres nicht sehr viel, weder in Österreich und schon gar nicht in Ländern mit derart großen wirtschafltichen Problemen wie Rumänien. Tirgu Mures ist eine mittelgroße Stadt in Transsylvanien und auch dort, wie überall im Land, gibt es Streunerhunde, und auch dort, wie überall im Land, werden sie getötet. Diese Hunde sind weder aggressiv noch echte Krankheitsüberträger, sie sind einfach da. Auch in Tirgu Mures kehrt Bürgermeister Florin Dorea mit dem eisernen Besen, so hat er alle Obdachlosen eingesammelt und ihnen gedroht, sollte sie noch einmal betteln, wird er sie irgendwo in den Wald verfrachten, von wo sie so schnell nicht mehr zurückfinden...

Den Hunden in ganz Rumänien ergeht es nicht besser: Sie werden nächtens durch eigens bezahlte Schergen gefangen, in Kisten gepackt und totgeschlagen, mittels Strychninherzstich gemeuchelt, sofern das Herz vom unkundigen "Personal" überhaupt getroffen wird, und selbst dann erfolgt der Tod durch qualvolles Ersticken oder - sie werden schlichtwegs erschossen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT), der sich schon längst nicht nur um die gequälten, sogenannten "Nutziere" kümmert, sondern hilft nun auch diesen Hunden und zwar mit einem Vorzeigeprojekt, das hoffentlich in ganz Rumänien Schule machen wird: In Kooperation mit dem "Internationalen Bund der Tierversuchsgegner" (IBT), dem rumänischen Verein "Assisi" und sehr wichtig, der Stadtverwaltung Tirgu Mures selbst, wurde gestern nach zähen Verhandlungen ein wichtiger Vertrag unterzeichnet: die Stadtverwaltung stellt ein Areal mit Gebäude zur Verfügung, das als Tierheim und Kastrationsstation fungieren wird, die österreichischen Vereine kümmern sich um die Medikamente, bringen Tierärzte als Unterstützung vor Ort, beteiligen sich an den Betriebskosten u.a.m. Auch der Amtstierarzt der Gemeinde ist am Projekt beteiligt - selbst ein Tierfreund, wird er in Zukunft ein wachsames Auge über alle Hunde haben und selbst Hand anlegen, wenn es um das Kastrieren der weiblichen und männlichen Tiere geht. Alle Tiere werden auch geimpft, entwurmt und markiert, für jedes Tier wird eine Kartei angelegt - heimliche Tötungsaktionen werden somit ein Ende haben, denn die österreichischen Vereine haben bereits jetzt eine Person zur Überwachung und Abwicklung aller Dinge engagiert, diese wird bezahlt und ist ein wichtiger Faktor in der Kooperation, die schlicht "Tierhilfe Tirgu Mures" heißt. Das Wichtige und Neue daran ist, daß die rumänische Seite von vornherein sehr stark involviert ist, denn Ziel sollte sein, daß das ganze Projekt in absehbarer Zeit durch die Rumänen selbst läuft, Gelder dafür sind sehr wohl im Gemeindebudget vorhanden, es fehlt einfach am Know How und an Innovation - für ein Land, das die EU-Mitgliedschaft anstrebt jedoch ein unabdingbares Muß. Immer wieder bekommen Tierschützer auch den Vorwurf, daß sie sich doch um die armen Kinder vor Ort kümmern sollten, Marion Löcker, Projektleiterin, dazu: "Ich bin seit 1993 in Sachen Tierschutz in Rumänien unterwegs und habe nie auf die Straßenkinder vergessen, auch in Tirgu Mures unterstützen wir zum Beispiel das Aids-Kinderkrankenhaus mit Sachspenden. Doch unsere Aufgabe sehen wir primär im Tierschutz - und, wem nicht gezeigt wird, wie man auf humane Art "Probleme" mit Tieren löst, der wird auch nie lernen, auf humane Art Menschen wie eben diese Straßenkinder zu behandeln." In Tirgu Mures ist ein Probelauf für 6 Monate geplant, in dieser Zeit wird ein Großteil der Hunde kastriert sein und viele auch vermittelt, denn die Rumänen sind, allen Vorurteilen zum Trotz, Tierfreunde.

Doch nicht nur die Streunerhunde sind arm dran in dieser Stadt, in einer Pelztierfarm vegetieren Füchse, Nerze und Wölfe, letzere wurden in den Wälder der Karpaten gefangen. Marion Löcker: "Wir werden in Seminaren und Workshops auch auf diese Tierschutzproblematik hinweisen, genauso wie auch auf die Tierfabriken, die es in Rumänien ebenfalls gibt. Über diese Art von Tierschutz haben die Menschen hier noch nichts gehört, jetzt ist es Zeit, sie auch darüber aufzuklären."

Und selbst für Tierschutz im Unterricht hat man schon einen rumänischen Tierschützer gefunden, ein Beispiel also, das im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen wird. Somit sind die Zeiten, wo man Hundesekelette und -schädel neben verrotteten Spritzen findet, Welpen, die erfrieren und an Parvoviropse krepieren, zumindest in Tirgu Mures so gut wie vorbei.

Bereits Ende März gibt es den Startschuß, denn da startet der erste österreichische Tierärztetruppe Richtung Osten, bis dahin wird auch das Gebäude notdürftig adaptiert sein und das Vorzeigeprojekt "Tierhilfe Tirgu Mures" seinen Lauf nehmen.

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