Neue Monster-Hühner-Batterie genehmigt!

NÖ hat den Bau einer Legebatterie für 40.000 Hühner genehmigt!

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) deckt auf: Im beschaulichen Seitenstetten in NÖ soll in Kürze eine funkelnagelneue Monster-Hühnerbatterie in Betrieb gehen! In Zeiten, wo sich die Nachrichten wegen fataler Tierskandale (BSE, Schweine + illegale Antibiotika, MKS) und hunderttausender gekeulter und verbrannter Tiere täglich überschlagen, werden stillschweigend neue Massentierhaltungen genehmigt und gebaut, in denen Krankheit, Leid und Tod an der Tagesordnung sind. Dabei mehren sich auch beim Geflügel die Krankheiten, hier Salmonellen und Campylobacter, dort Geflügelpest und in Masthühner- und Putenfabriken illegale Medikamente. Alle, sogar Agro-Hardliner, rufen nach mehr ökologischer Landwirtschaft und grundlegender Agrarreform, in der Praxis wird weitergemacht wie bisher...

Es handelt sich hierbei um einen weiteren Betrieb, wo der größte österreichische Hühner-Massentierhalter, ÖVP-Bürgermeister "seines" Ortes Biberbach bei Amstetten und guter Freund einflußreicher Politiker seine Hände im Spiel haben soll. Offizieller Besitzer des Betriebes ist zwar ein Mann aus Seitenstetten, der aber bisher mit Hühnerhaltung noch nichts zu tun hatte und somit reiner Strohmann sein dürfte. Zumindest auf dem Papier hat man die Zahl der Legehühner auf "ca. 40.000" beschränkt, um eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu umgehen, Recherchen des VGT haben jedoch ergeben, daß weit mehr als 100.000 Hühner darin "Platz" finden werden - doch wer zählt nach?

Denn in der ca. 200 m langen Halle mit 21 Kaminen sind bereits 14 Käfig-Reihen mit bis zu 6 (!) Etagen fix installiert; diese sind so hoch, daß ein Einblick in die obersten Reihen ohne Leiter unmöglich ist. Gerade mal 450 cm2 pro Huhn müssen nach der geltenden Nö. NutztierhaltungsVO vorgesehen werden, das sind knapp ¾ eines DIN A4-Blattes! Erst ab dem Jahre 2012 sieht die EU-Richtlinie (die allerdings erst umgesetzt werden muss) ganze 600 cm2 in sogenannten "möblierten" Käfigen vor, ein beschönigender Ausdruck für im Prinzip dieselbe Quälerei in engsten Käfigen. Ein Hohn, denn das Bundesland Salzburg z.B. hat die Käfigbatterien für Hühner ab dem 1.1.2002 gänzlich verboten, sogar Deutschland überlegt ein generelles Verbot und in der Schweiz sind sie überhaupt schon seit 20 Jahren verboten.

Ein ähnliches Spielchen wird in St. Peter in der Au gespielt, unweit von Seitenstetten, auch hier ist in naher Zukunft eine Legehühnerbatterie geplant. Auch hier hat besagter Massentierhalter, der bereits gut 400.000 Hühner sein eigen nennt, seine Hände im Spiel, da er das Kaufrecht hat. Durch eine Bürgerinitiative von Anrainern und eine Demo des VGT konnte die Bauverhandlung vergangenen November in letzter Minute verhindert werden. Damals ein Teil-Erfolg für Tier- und Umweltschützer, doch die jetzige Fertigstellung des neuen Betriebes in Seitenstetten hat das Problem nur verschoben. Zudem denkt er - gemeinsam mit seiner holländischen Partnerfirma - offenbar nach wie vor an den Bau in St. Peter. Undurchsichtige Machenschaften, wie immer auf Kosten von Umwelt und Tieren; denn wie es in diesen Käfigen zugeht, ist längst kein Geheimnis mehr: Aus Platzmangel und Langeweile picken sich die Hühner des öfteren halb oder ganz tot, die Beine sind verkrümmt oder gebrochen, ihrer Federn beraubt vegetieren sie auf engstem Raum dahin, Eier legen sie nur deshalb, weil sie durch Qualzucht auf höchste Leistung dazu gezwungen sind...