Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.01.2006)
Korneuburg, am 29.01.2006Reptilienbörse: Katastrophale Zustände
Eine VGT- Mitarbeiterin besuchte am Sonntag, die Reptilienbörse im Stadtsaal in Korneuburg und war über die dortigen Zustände zutiefst schockiert: Lebende Tiere als Waren angeboten und ebenso behandelt. Wo man auch hinsah wurden die Bedürfnisse der Tiere ignorert: Zuwenig Platz, keine Beschäftigungsmöglichkeit, keine Rückzugsmöglichkeit.
Die „ReptilienliebhaberInnen“ stellten dort zahlreiche Reptilien, wie Schlangen, Schildkröten und Geckos aus. Aber auch Insekten (Gottesanbeterin und Stabheuschrecken) und Spinnentiere wie Skorpione wurden zum Kauf angeboten. Den ganzen Tag mussten die zahlreichen Tiere in fürchterlich kleinen Klarsichtboxen leben. Oft hatten sie nicht einmal die Möglichkeit sich in ihrem kleinen Gefängnis umzudrehen. Die Gottesanbeterin war z.B. in einer abgeschnittenen 2 Liter Plastikflasche eingesperrt, die mit einem Stofftuch mit Gummiringerl geschlossen gehalten wurde. Es gab weder Rückzugsmöglichkeit für die Tiere, noch wurde ihnen Futter bzw. Wasser angeboten. Die Einstreu war meist bunt, damit die Reptilien besser zur Geltung kamen, oft aber gar nicht vorhanden.
Die Futtertiere, wie z.B. Mäuse, Ratten und Hamster wurden in Holzkisten zum Kauf angeboten, der Wert eines solchen Lebewesens, z.B. einer großen Ratte wurde mit 1,70 € bemessen. Die Heimchen wurden gleich zu 500 „Stück“ in großen Kartonboxen verkauft.
Mag. Elisabeth Sablik, VGT-Kampagnerin: “Es war entsetzlich mit anzusehen, wie diese Lebewesen in den winzigen Plastikboxen zum Verkauf angepriesen wurden. Nicht nur diese Reptilienbörsen, nein, der Verkauf von exotischen Tieren generell sollte gesetzlich verboten werden. Diese Tiere können in Österreich unmöglich ihrer Natur entsprechend gehalten werden.“
Es wurde Anzeige erstattet.