Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.04.2007)
Wien, am 15.04.2007"Schildbürgerstreich" bei Kleider Bauer?
Wiener AktivistInnen konnten sich dem Pelzthema schlecht widmen, doch in Linz und Innsbruck wurde viel informiert
Wien
Die Versammlungsbehörde verbietet
nun in Wien alle Kundgebungen vor pelzverkaufenden
Läden, die nicht 20m von den Eingängen
dieser entfernt sind. So wurde aus Mangel
an Alternativen in der Kürze der Zeit am Freitag
und Samstag vor den Geschäften neben und gegenüber
des Kleider Bauers in der Mariahilferstraße
gegen Pelz bei Kleider Bauer "demonstriert".
Zwar waren die Sprechchöre und der Infotisch
mit Fernseher in Richtung der Kleider Bauer
Filiale gerichtet, doch waren PassantInnen
wie auch die VerkäuferInnen der Nachbargeschäfte
über diesen Umstand verstört und die meisten
an diesen Umständen Interessierten hatten
für die Entscheidung der Behörde nur Kopfschütteln
oder Wut über. Immerhin flyerten und informierten
die AktivistInnen großteils vor einem Skater-Laden,
einer Drogerie und einem Reisebüro, was für
Verwirrung sorgte, wo nun eigentlich das Tierqualprodukt
verkauft wird.
Auch die zweite Kundgebung auf der anderen Straßenseite (bereits ein anderer Bezirk) wirkte auf einige sicherlich fehl am Platz.So mancher fragte nach, wogegen die Demonstration nun gerichtet sei und ob es nicht intelligenter und fair den anderen pelzfreien Geschäften gegenüber wäre, direkt vor dem betreffenden Unternehmen die Kundgebung abzuhalten. Es bestand also auch an diesem Demonstrationsort viel Erklärungsbedarf. Das Thema Pelz kam dadurch nicht selten zu kurz. Einige Passantinnen gerieten in Anbetracht dieses "Schildbürgerstreichs", wie eine Frau es nannte, auch etwas in Rage und hielten teilweise die AktivistInnen teilweise das Verbot teilweise die Menge der PolizistInnen (durchgehend 2 bis 20 BeamtInnen), die den Kundgebungen beiwohnten, für fehl am Platz.
Innsbruck
Am Freitag fanden sich einige AktivistInnen
zum Protest ein. Es wurde mittels eines
großen
Transparents, einiger Schilder, sowie teilweise
mit Masken auf die ethisch verwerfliche
Rolle
des Kleider Bauer Konzerns im blutigen Geschäft
mit echtpelzbesetzten Kleidungsstücken
aufmerksam
gemacht. Wie sooft wurden einige sehr gute
Gespräche mit KundInnen und und PassatInnen
geführt.
Viele gern entgegengenommene Informationsflugblätter
mit der Positivliste
pelzfreier Modehäuser und einige Unterschriften zeigten
erneut, dass die AktivistInnen durchwegs im
Sinne eines Großteils der Bevölkerung agieren.
Am Samstag beteiligten sich wieder 15 Personen
an den Protesten. AktivistInnen traten mit
Fuchskostüm, Totenkopfmaske, Gasmasken und
blutigen Tüchern vor die PassantInnen. Wie
immer verlief die Kundgebung sehr aufsehenerregend.
Mit 2 Transparenten, unzähligen Schildern,
2 überlebensgrossen Totenkopfpuppen im Vollpelzmantel,
informativen bis konfrontativen Sprechchören
mit eindrucksvoller Trommeluntermalung wurde
der Verkauf von Echtpelz bei Kleider Bauer
thematisiert. Es wurden einige Diskussionen
bezüglich der "Sinnhaftigkeit"
dieser Demostration in Anbetracht
der sommerlichen 27 Grad geführt. Den PassantInnen
wurde dann erklärt, dass die Modeopfer der
kommenden Pelzsaisonen schon feststehen, dass
diese gerade in diesen Tagen geboren wurden.
Und nach einem Sommer in trister, brutaler
Gefangenschaft folgt die grausame, kaltblütige
Exekution mit Strom oder mit Genickbruch,
nur damit Modehäuser wie Kleider Bauer dann
wieder Kleidungsstücke mit Echtpelzbesatz
verkaufen können.
Wie so oft wird hier reine Profitgier über
das Leiden und den Tod von unzähligen Lebewesen
gestellt.
Im Frühling geboren,
Im Sommer eingesperrt,
Im Herbst umgebracht,
Im Winter bei Kleider Bauer!!!
- wie auf einigen Schildern zu lesen war.
Die gesammelten Unterschriften zeigten erneut,
dass es durchaus viele Personen gibt, die
unsere scharfe Kritik an solcher Geschäftpolitik
teilen. Immer wieder blieben KundInnen und
PassantInnen auch stehen um die Protestkundgebung
genauer zu verfolgen, Fotos zu machen und
zum Teil auch ihren Kindern verständnisvoll
und positiv unser Anliegen zu erklären.
Ein besonderer Blickfang in visueller wie
auch in akustischer Form, waren wie immer
die trommelbegleiteten Sprechchöre.
Linz
Nachdem die Linzer AktivistInnen eine zweistündige
Demo gegen die Intensivtierhaltung und die
Tötung von Tieren abhielten, demonstrierten
fünf von ihnen mittels Filmen, Plakaten, Fotos
und Flugblättern vor dem Kleiderbauer auf
der Linzer Landstrasse, um darauf aufmerksam
zu machen, dass immer wenn es zu den Temperaturen
passt, hier Pelzbekleidung verkauft wird.
Während einige Menschen mit dem blutigen Pelzgeschäft
Geld verdienen, leiden die sogenannten Pelztiere,
welche in engen Käfigen leben müssen, auch
im Sommer.
Etliche Menschen schlossen sich der Demo an.
Viele können nicht verstehen, warum ein Modehaus
wie Kleiderbauer nicht aus dem Pelzimport
– die Produktion
ist in Österreich seit 1998 illegal –
aussteigt, insbesondere da es so viele modische
Kleidung ohne Tierleid gibt.
Kurzfristig gab es für die Angestellten des
Kleiderbauers, die die friedliche Demo vom
Fenster aus betrachteten, einen Schock. Eine
Gruppe wild aussehender Punks wollte sich
ebenfalls den Antipelzfilm ansehen. Auch sie
waren so wie viele andere PassantInnen auch,
vom Tierleid entsetzt. Da es von manchen „geschäftstüchtigen
Menschen“ gewisse Vorurteile gegenüber andere
Tierarten, aber auch gegenüber gewissen Menschengruppen
gibt, rückten zwei Polizeiautos an. Die tierfreundlichen
Punks verließen die Demonstration, um die
AktivistInnen nicht in Schwierigkeiten zu
bringen. Die Demo ging ohne Zwischenfälle
weiter und wurde erst beendet nachdem die
Autobatterie, die für Strom für den Fernseher
sorgte, den Geist aufgab und alle Flugblätter
verteilt waren.
Die Demonstrationen werden in ganz Österreich weitergehen und soviele Menschen wie möglich über den Pelzverkauf bei Kleider Bauer und anderen Modehäusern informieren, damit jede Kundin und jeder Kunde selbst entscheiden kann, ob sie/er in einem Geschäft einkaufen möchte, das nicht der eigenen Einstellung zu Pelztragen und Tierschutz enspricht und somit einen großen Teil der Pelzproblematik mitträgt.
Wer selber bei den
wöchentlich stattfindenden Pelz-Kundgebungen
in Wien, Innsbruck, Linz, Salzburg oder Graz
mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen!
Unterstützung ist immer gefragt und man
kann sich vorstellen, wie viel mehr an Energie
und Kreativität entsteht, wenn sich mehr
Menschen der Kampagne für ein baldiges Pelzende
bei Kleider Bauer anschließen! Melde
dich, wenn du motiviert bist, musikalisch
bist oder neue Ideen hast!
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Österreichweite Kundgebungen gegen Pelz bei Kleider Bauer
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Infos zur Kampagne gegen den Pelzverkauf bei Kleider Bauer
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Verschicken Sie E-Cards gegen Pelz und Kleider Bauer!
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Liste pelzfreier Modehäuser, denen Tierfreund/-innen den Vorzug geben!
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Aktuelle Termine für ganz Österreich
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Werden Sie Tierschutzaktivist/-in!