Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.09.2007)
Wien, am 17.09.2007"Es hat gelebt, geatmet so wie wir ..."
Hohe Pelzdichte in Kleider Bauers Schaufenstern, Gegen-Aktivitäten in Innsbruck, Linz, Graz und Wien sowie Tipps für KundInnen, die es genau wissen möchten!
Innsbruck
Auch dieses Wochenende gab es wieder Proteste
gegen den Textilkonzern Kleider Bauer, der nun
im Rahmen der Herbstkollektion wieder Echt-Pelz-besetzte
Kleidungsstücke im Angebot hat, vor der Filiale
am Museumsplatz in Innsbruck.
Am Freitag fanden sich 2 Aktivisten ein, die
mittels dem Verteilen von Flyern, persönlichen
Gesprächen, einem Transparent und Schildern
auf die Qual und Grausamkeit die hinter der
Echt-Pelz-„Produktion" oder – wie es ein
Passant treffend ausdrückte – dem Foltern und
Morden von „Pelztieren" hinwiesen. Mittlerweile
sind die Demonstrationen in Innsbruck sehr bekannt.
In unregelmäßigen Abständen kamen Leute auf
die AktivistInnen zu und zeigten sich solidarisch.
Einige meinten sie wüssten schon lange was wir
machen und haben sich auf Grund unsres Gedankenanstosses
sogar selbst zu diesem Thema gründlich informiert.
Ein Herr meinte auch, dass ein Einkauf bei Kleider
Bauer für ihn nicht mehr in Frage komme, da
ihn der ethische Gedanke auch beim Einkaufen
begleiten würde.
Samstag war der Innsbruck Museumsplatz wieder
Epizentrum von Trommelschlägen und Sprechchören,
die sich wie seismischen Wellen in der ganzen
Einkaufsstraße ausbreiteten. Wie am Freitag
wurden auch viele Flyer verteilt, Unterschriften
gesammelt, Transparente gehalten und Schilder
zur Thematik Echt-Pelz-Verkauf aufgestellt.
Vorort war diesmal wieder die Theatergruppe
Ein-Aus die das Stück „Es hat gelebt, geatmet
so wie wir – Pelz ist ein Stück ermordetes Tier"
spielten. Dieser Satz wurde auch großflächig
über den Platz mit Kreide aufgemalt. In weißen
Anzügen wurde das Leid der Tiere nachgespielt.
Dieses Mal hat sich die Theatergruppe darauf
spezialisiert, mit Schweigen und voller Konzentration
die Aufmerksamkeit ihrer Zuseher zu erlangen,
was ihr auch bestens gelang.
Das Demo-Wochende in Innsbruck verlief ohne
Zwischenfälle. Alles in allem war es ein erfolgreiches
Wochenende für die Tierrechtsbewegung in Innsbruck.
Linz
Ebenfalls am Samstag wurden in Linz auf der
Landstraße vor Kleider Bauer Flugblätter mit
Protestabschnitt verteilt, da eine Kundgebung
aufgrund einer anderen Veranstaltung platzmäßig
nicht zu bewerkstelligen war. Die AktivistInnen
ließen sich dadurch nicht entmutigen und überzeugten
so einige PassantInnen, dass ein ethisches Konsumverhalten
nicht nur Tieren sondern auch der Umwelt zugute
kommt. Denn eine wissenschaftliche Studie ergab,
dass die Erzeugung eines Tierpelzmantels 66-mal
mehr Energie benötigt, als die Erzeugung eines
gleichwertigen Kunstpelzmantels. Denkt man nur
an die vielen Tiere, die für einen Tierpelzmantel
ein Jahr lang täglich gefüttert werden müssen,
kommt man auf etwa 3 Tonnen Nahrung. Diese Nahrung
muss erst hergestellt und dann herantransportiert
werden. Zuletzt muss man die Gülle wieder entsorgen,
was rund 1 Tonne pro Tierpelzmantel ausmacht.
Auch das Haltbarmachen der sterblichen Überreste
erreicht im Gegensatz zur Steinzeit, wo Pelzbekleidung
noch lebensnotwendig getragen wurde und wo auch
die restlichen Teile des toten Körpers genutzt
wurden, umweltschädliche Dimensionen.
Graz
Samstags gab es von 12:30 bis 17:00 die wöchentliche
Kundgebung gegen Pelz bei Kleider Bauer. Die
AktivistInnen hielten ein Transparent und per
Videofilm wurden Recherche-Ergebnisse
zur Pelztierzucht in Europa wie auch Asien
dargelegt. Eine neue Fotoausstellung wurde ausgehängt,
um die Sitaution der betroffenen Tiere der Konsumentenschaft
zu verdeutlichen. Eine Situation, die in Österreich
wie auch anderen Ländern bereits illegal ist.
Man darf nicht außer Acht lassen, dass die Pelz-AktivistInnen
sich für etwas einsetzen, was den Modeunternehmen
in Österreich bereits klar sein sollte, wenn
diese einem gewissen gesellschaftlichen Standard
entsprechen möchten: die Zucht und das Töten
von Tieren für Pelz ist seit fast 10 Jahren
ausnahmslos verboten! Dieser Aspekt ist auch
auf den kleinen Protestabschnitten der Flugblätter
zu entnehmen, die in Graz gerne von den KundInnen
in Anspruch genommen und in die Filiale hineingetragen
werden. An einem kleinen Infostand wurden Unterschriften
gegen Pelz bei Kleider Bauer gesammelt. wie
auch über andere Tierschutzthemen geredet.
Wien
Freitag wie auch Samstag fanden in der Mariahilferstraße
in Wien neben den Kundgebungen für Meinungsfreiheit
(Hintergründe
siehe hier) auch Pelzdemos statt. Durch
eine andere Tierschutzveranstaltung, deren Vorbereitungen
den Nachmittag einnahmen, ware samstags einige
AktivistInnen anderorts beschäftigt und die
Versammlung gegen Pelz bei Kleider Bauer im
Gegensatz zu den letzten Wochenenden nur minimal
besetzt. Nichtsdestotrotz wurden mehr Unterschriften
– um die 250 – denn je gesammelt und zeiweise
bildeten sich lange Schlangen vor den Petitionen
gegen Pelz bei Kleider Bauer. Denn viele erkannten
den Tierpelz im Schaufenster von Kleider Bauer
und hatten so den Connect zu den Pelzfarm-Bildern
und zu den als Demonstrationsmaterial ausgelegten
gespendeten Pelzteilen, die den KonsumentInnen
zeigen sollen, wie man Tierpelz von Kunstpelz
unterscheidet.Traurig, betroffen oder wütend
über Pelz im neuen Sortiment von Kleider Bauer
setzten dieses Wochenende deutlich viele Menschen
ihre Unterschrift auf die Petition. Auch kam
den AktivistInnen immer wieder zu Ohren, dass
so manche Verkäuferin Pelz verkaufender Geschäfte
darauf angesprochen dieses ethische Manko verleugnet
und sich mit den Worten „Wir führen keine Pelze"
bzw „Wir haben keinen Pelz" herauszuwinden
versucht. Der Verein Gegen Tierfabriken rät
jedem Tierfreund und jeder Tierfreundin folgendes:
- Fragen Sie explizit und neutral nach „Echtpelz-Verbrämungen" bzw „Echtpelz-Krägen". Diese kleine linguistische Abwandlung zu „Führen Sie Pelz?" lässt praktisch keinen Interpretationsspielraum, der Kunde/die Kundin meine eventuell Pelzmäntel
- Vergewissern Sie sich zuvor bei einem Streifzug durch die Jackenabteilungen (Damen sowie Herren). Prüfen Sie dabei die kleinen angenähten Zetteln im Jackeninneren. Steht bei den Bestandteilen nichts von Pelz, spricht das nicht für ein tierfellfreies Kleidungsstück, da Pelz keiner gesetzlichen Deklarationspflicht unterliegt. Prüfen Sie ebenso die oftmals verräterische Waschanleitung: „Vorsicht Echtpelz! Vor dem Waschen abnehmen!"
- Nutzen Sie unsere Tipps zur Echtpelz-Erkennung! Nehmen Sie dabei die Haarspitzen und vorallem den Haarboden (Leder statt Stoffgewebe) unter die Lupe!
- Nutzen Sie unsere Liste pelzfreier Modehäuser! Die meisten TierfreundInnen gehen so auf Nummer Sicher und sind nebenbei nicht ungewollt Teil der Finanzierung einer unethischen Geschäftspolitik
Möchtest
du auch zwischendurch ein oder zwei Stunden
gegen Pelz bei Kleider Bauer flyern oder für
Meinungsfreiheit singen? Dann komm vorbei! Unterstützung
ist immer gefragt und man kann sich vorstellen,
wie viel mehr an Energie und Kreativität
entsteht, wenn sich mehr Menschen der Kampagne
für ein baldiges Pelzende bei Kleider Bauer
oder dem Einsatz für Redefreiheit anschließen!
Melde dich, wenn du motiviert bist, musikalisch
bist oder neue Ideen hast!
Finden in deiner Nähe keine Proteste
statt, aber du willst trotzdem aktiv werden?
Wir schicken dir gerne Infos und Flugblätter
zu!
-
Österreichweite Kundgebungen gegen Pelz bei Kleider Bauer
-
Infos zur Kampagne gegen den Pelzverkauf bei Kleider Bauer
-
Verschicken Sie E-Cards gegen Pelz und Kleider Bauer!
-
Liste pelzfreier Modehäuser, denen Tierfreund/-innen den Vorzug geben!
-
Aktuelle Termine für ganz Österreich
-
Werden Sie Tierschutzaktivist/-in!