Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.12.2007)
Wien, am 20.12.2007Kdolsky im Kreuzfeuer des Tierschutzes
Verein gegen Tierfabriken empfiehlt Video-Beilage zu Andrea Kdolsky´s Kochbuch
„Das schlägt dem Fass den Boden aus“, meint David Richter, Schweine-Kampagner des Verein gegen Tierfabriken. „Diese Ministerin ist eine Fehlbesetzung für den Tierschutz!“
Grund für den Ärger beim Verein Gegen Tierfabriken (VGT) ist das jüngst veröffentlichte Buch der Tierschutzministerin mit dem Titel „Schweinsbraten & Co“. Anstatt sich für die Schweine in österreichischen Massentierhaltungen stark zu machen, wird mit diesem Buch versucht, das Image konventionellen Schweinefleisches zu verbessern. „Ein Irrsinn“, meint David Richter, „schon jetzt ist der Fleischkonsum in Österreich viel zu hoch. Abgesehen von den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen, ist es nur durch tierquälerische Massentierhaltung möglich, die Gier nach Fleisch in diesem Ausmaß zu stillen!“
Hintergrund: Tierqual in Österreichs Schweineställen
Im September 2006 veröffentlichte der VGT eine Studie zur Situation der Schweine in Österreich. Die Studie brachte katastrophale Zustände ans Tageslicht! 98% der österreichischen Schweine müssen auf Betonböden ohne Stroh leben. Die intelligenten Tiere haben großteils kein Beschäftigungsmaterial, sie leben in absoluter Monotonie, unter der sie enorm leiden! Weitere Tierquälereien wie Kastration der männlichen Ferkel ohne Betäubung, Kastenstände für Mutterschweine und zu wenig Platz stehen an der Tagesordnung. Die Studie umfasste 125 Betriebe, verteilt auf ganz Österreich.
Tierschutzministerin auf Abwegen?
Im Buch der Ministerin findet sich kein Hinweis darauf, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zu kaufen. Kein Wunder, denn das ist in Österreich Mangelware. "Ist unserer Tierschutzministerin überhaupt bewusst, wie Schweine in Österreich gehalten werden?", fragt David Richter, Schweine-Kampagner des VGT. "Oder interessiert sie das als Tierschutzministerin überhaupt nicht?"
Der VGT empfiehlt jedem Leser und jeder Leserin dieses Schweinekochbuches das Video „Leider kein Schwein gehabt“. Dieses ist derzeit direkt beim VGT erhältlich (VGT-Shop). Wir versuchen aber zusätzlich den Diskonter Hofer, der das Kdolsky-Kochbuch vertreibt, zu überzeugen, den Film als Beilage zum Kochbuch ins Sortiment aufzunehmen.
Noch ein Detail am Rande: Nicht nur der Tierschutz in Österreich ist über die Ministerin erbost. Auch die überzeugte Vegetarierin Barbara Karlich, die angeblich ein Kümmelbratenrezept beigesteuert haben soll, ist entsetzt. Sie habe „noch nie Kümmelbraten gekocht geschweige denn gegessen, da sie Schweine mag“. Und damit meint sie lebend!
„Wir fordern eine Tierschutzministerin, die die Anliegen des Tierschutzes ernst nimmt!“, meint David Richter abschließend.
PS: Lust auf pflanzliche Fleischgerichte? In unserem veganen Kochbuch "Schmatz!" finden Sie festliche Gerichte zum nachkochen, für die kein Tier sein Leben lassen musste. Jetzt beim VGT bestellen.