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VGT kritisiert Tierschutzgesetz und Kontrolle in Schweinehaltung

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2008)

Wien, 21.04.2008

Nach ORF-Sendung "Bürgeranwalt" laufen im Büro der TierschützerInnen die Telefone heiss: Öffentlichkeit aufgebracht über Schweinehaltung

Nach ORF-Sendung "Bürgeranwalt" laufen im Büro der TierschützerInnen die Telefone heiss: Öffentlichkeit aufgebracht über Schweinehaltung

Letzten Samstag wurde in der Sendung "Bürgeranwalt" im ORF von 2 Anzeigen des Verein Gegen Tierfabriken VGT gegen niederösterreichische Schweinefabriken berichtet. Kritisiert wurden viel zu breite Spalten über der Kotrinne am Boden, der schlechte gesundheitliche Zustand der Tiere und katastrophale Zustände bei der Geburt der Ferkel im Abferkelgitter. Da die Mutter in einem Gitterkäfig eingesperrt ist, kann sie ihren Kindern nicht die Nabelschnur durchbeissen. Weil sich aber auch offenbar kein menschliches Pflegepersonal um die Neugeborenen gekümmert hatte, riss sich eines der Ferkel die Nabelschnur aus dem Leib und verendete vor laufender Kamera. Eine Reihe weiterer toter Ferkel waren ebenso auf den Bildern zu sehen.

Die Bezirkshauptmannschaften und der in der ORF-Sendung anwesende Amtsveterinärdirektor für NÖ, hielten die Kontrollen für ausreichend und die aufgezeigten Zustände für gesetzeskonform. VGT-Obmann DDr. Martin Balluch, der ebenfalls in der Sendung war, dazu: "Eine Kontrolle von 1% der Betriebe pro Jahr - d.h. alle 100 Jahre jeden Betrieb einmal - ausreichend zu nennen, ist schon ein starkes Stück. §15 des Tierschutzgesetzes normiert, dass jedem Tier, das Anzeichen von Krankheit oder Verletzung aufweist, sofort geholfen werden muss. Das ist hier ganz offensichtlich nicht geschehen. Und 12 cm breite Bodenspalten sind nicht nur hochgefährlich für die Tiere, sie sind auch eindeutig verboten. Wenn der Veterinärdirektor einen Paragraphen im Tierschutzgesetz nennen kann, der derartige Spalten erlaubt, zahle ich im 1000 Euro. Nein, die Reaktion der Behörde zeigt den Skandal in der österreichischen Schweinehaltung auf zweifache Weise: Einerseits kam heraus, dass die Behörden nicht kontrollieren und das Gesetz nicht vollziehen, und andererseits belegen die Bedingungen, unter denen diese Tiere leben müssen, wenn sie tatsächlich gesetzeskonform sind, wie katastrophal schlecht unser Tierschutzgesetz für die Schweine ist."

In der ORF-Sendung nannte der Sprecher des Verbandes der Schweinehalter Österreichs das Abferkelgitter, also den körpergroßen Käfig, der die weiblichen Schweine während und nach der Geburt so eng festhält, dass sie weder einen Schritt gehen, noch sich um ihre Kinder kümmern können, eine "Tierschutzmaßnahme".

Und die Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums erklärte, dass verbesserte Schweinehaltungen mit Mehrflächenbuchten gefördert würden. Dazu VGT-Obmann DDr. Balluch: "Es ist schon reichlich zynisch, einen körpergroßen Käfig, in dem über 70% aller weiblichen Zuchtschweine Österreichs lebenslang eingesperrt sind, eine Tierschutzmaßnahme zu nennen. Diese katastrophal tierquälerische Haltung ist in Wirklichkeit der beste Beweis dafür, wie unnatürlich und tierfeindlich die Schweinefabriken bereits geworden sind. Leider ist von einer Förderung des Landwirtschaftsministeriums für Alternativen nichts zu spüren. Landauf landab werden neue Schweinefabriken gebaut, noch brutaler und noch größer, als alle bisherigen, ohne jegliches Stroh, mit Vollspaltenböden und Kastenständen. Die Entwicklung geht eindeutig in Richtung noch größer und noch billiger - und damit noch mehr Tierqual."

Der VGT-Obmann abschliessend: "Dem Vertreter des Tierschutzministeriums in der ORF-Sendung ist insofern zuzustimmen, dass das Tierschutzgesetz ein Kompromiss war. Ein Kompromiss in einer Demokratie ergibt sich aus dem Einfluss der verschiedenen Interessensvertretungen. In der Schweinehaltung stand daher eine riesige Industrie, die 60% der österreichischen Fleischproduktion abdeckt, einem Häufchen idealistischer TierschützerInnen ohne Machteinfluss gegenüber. Entsprechend dramatisch schlecht viel das Gesetz aus. Es muss jetzt zu einer Änderung dieses Gesetzes kommen!"

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