Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.07.2008)
Wien, am 24.07.2008Kopfschütteln über österreichische Staatsanwaltschaft
Deutsche TierschützerInnen marschierten am Bodensee nach Österreich und stellen sich der Bregenzer Polizei. "Nehmt uns fest, wir setzen uns auch für Rechte für Tiere ein!"
Folgender Text ist eine Pressemeldung von www.LeineBlick.de
Solidaritätsmarsch mit freundlicher Begrüßung an der Grenze
Radolfzell - 22.07.08 - Mit einem Solidaritätsmarsch von Lindau nach Bregenz protestierten am Sonntag etwa 20 Personen gegen die Inhaftierung von zehn österreichischen Tierschützern, die seit dem 21. Mai unter dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung in Haft sitzen und jetzt zu weiteren zwei Monaten Untersuchungshaft durch die Wiener Staatsanwaltschaft verdonnert wurden. Sie sollen Stinkbomben in Pelzgeschäften losgelassen haben und versucht haben, tierquälerische Dokumentationen durch illegales Eindringen in Tierfabriken zu erstellen.
Der Initiator des Protestes, Andreas Morlok (42) aus Radolfzell, wollte mit seinem Demonstrations- Marsch nicht nur gegen die Verhaftung der Tierschützer angehen, sondern sich gleich selbst mit seinen Mitstreitern ins Gefängnis sperren lassen. Morlok: "Wir setzen uns auch für den Schutz und für die Rechte der Tiere ein und wir können es nicht nachvollziehen, dass man für dieses Engagement in Österreich ins Gefängnis gesperrt wird. Wir sind nicht kriminell, sondern Menschen, die demokratische Verantwortung übernehmen. Aktionen gegen Tierquäler müssen erlaubt bleiben. Ob das Werfen von Stinkbomben kriminell ist und zu jetzt vier Monaten Untersuchungshaft führen darf, stelle ich in Frage."
Zu einer gewünschten Verhaftung kam es jedoch nicht. Die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, wurden schon an der Bundesgrenze freundlich von der informierten österreichischen Polizei begrüßt. Auch gegen die Verteilung von Informationsblättern und das Tragen von Transparenten hatte man nichts einzuwenden. Bei der Bregenzer Polizeistation wurde die Gruppe von dem Kommandanten mit persönlichem Händedruck begrüßt. Morlok: "Uns wurde versichert, dass gegen mich und meine Begleiter nichts vorliege und wir deshalb nicht in Haft genommen würden. Ich erwiderte, dass gegen die zehn inhaftieren österreichischen Tierschützer auch nichts vorliegen würde. Der Polizeikommandant wies darauf hin, dass er keinen Einblick in die Akten hätte und sich dazu nicht äußern könnte. Abschließend verriet er mir, dass er Tierschutzarbeit 'ganz OK' finde."
Als freie Menschen konnten sich die Teilnehmer nun wieder auf den Nachhauseweg machen. Andreas Morlok: "Wäre ein solch freundlicher Umgang mit Menschen, die sich friedlich für die Rechte und für den Schutz der Tiere und in diesem Fall auch für die Menschenrechte einsetzen, immer der Fall, dann wären solche Solidaritätsaktionen überflüssig.
"Ich hatte den Eindruck, dass die gesamte
Bodenseeregion und noch weit darüber hinaus,
in großer Sorge über unser Nachbarland ist.
Das Unverständnis über das rabiate Vorgehen
der österreichischen Staatsanwaltschaft war
überall zu hören und zu verspüren. Ich denke
auch, dass die österreichische Justiz schnellstens
ihren Fehler eingestehen sollte und die inhaftierten
Tierschützer nicht nur entlassen, sondern auch
rehabilitieren muss. Mehr als irritiert war
ich darüber, welche Meinung man mittlerweile
über unser Nachbarland Österreich hat. Von Boykottaufrufen,
EU-Ausschluss, Einschaltung des Gerichtshofes
für Menschenrechte war die Rede.
Ich halte solche Maßnahmen noch für überzogen,
denn die österreichische Politik und Justiz
hat jetzt die Möglichkeit, das Image ihres Landes
wieder zu verbessern und den Tierschützern bis
zu einer eventuellen Anklage Haftverschonung
zu gewähren", so Morlok.
http://www.walschutzaktionen.de/