Toro de la Vega - vgt

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Toro de la Vega

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.09.2008)

Wien, 17.09.2008

Darf die Tradition wirklich jedes Massaker an Tieren rechtfertigen? Umfrage zu dieser Tierquälerei auf einer spanischen Webseite, bitte helfen Sie mit!

Darf die Tradition wirklich jedes Massaker an Tieren rechtfertigen?
Umfrage zu dieser Tierquälerei auf einer spanischen Webseite, bitte helfen Sie mit!

Jedes Jahr im September wiederholt sich das brutale Trauerspiel. Ein Stier wird durch die Straßen der idyllischen Ortschaft Tordesillas, im Norden Spaniens, getrieben. Hat das Tier einen bestimmten Punkt überschritten, dürfen die BesucherInnen mit Lanzen auf ihn losgehen. Die Lanzen sind an die zwei Meter lang und haben eine scharfe bis zu 33cm lange Spitze. Wer dem Stier den ersten Stich versetzt, hat zum Schluss die äußerst zweifelhafte Ehre ihm den Todesstoß zu versetzen.

Stiere sind äußerst robuste Tiere. Der Todeskampf dauert so oft stundenlang. In dieser Zeit, gehetzt von der aufgebrachten nach seinem Tod trachtenden Menge, irrt das völlig verängstigte und verstörte Tier durch die Straßen, Todesangst über Stunden, keine einzige Chance zu entrinnen, keine Möglichkeit sich gegen die aufgebrachte Masse zur Wehr zu setzen.

Kann ein solches Massaker wirklich noch seine Berechtigung in einem zivilisierten Europa haben?

Die Tierschutzgesetze werden kontinuierlich verbessert. Wissenschaftliche Arbeiten über die hohe Empathie und Leidensfähigkeit der Tiere tragen zu einem geänderten Bewusstsein vieler Menschen bei. Die Gesetze passen sich dem langsam aber doch an.
Nur Traditionen verharren in mittelalterlicher Grausamkeit!

Geschützt werden Traditionen durch den Amsterdamer Vertrag 1997, in diesem werden Tiere zwar als „fühlende Wesen“ anerkannt, allerdings ist hier auch zu lesen: "……… tragen die Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere in vollem Umfang Rechnung; sie berücksichtigen hierbei die Rechts- und Verwaltungsvorschriften und die Gepflogenheiten der Mitgliedstaaten insbesondere in Bezug auf religiöse Riten, kulturellen Traditionen und das regionale Erbe."

Ein neuer Vertrag wartet auf die Ratifizierung. Der Vertrag von Lissabon, in diesem ist das Wohlergehen der Tiere im Hauptvertrag verankert und nicht wie im Amsterdamer Vertrag in einem Nebenpassus, so dass die anderen Werte immer darüber stehen, aber der verhängnisvolle Satz „…den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere als fühlende Wesen in vollem Umfang Rechnung; sie berücksichtigen hierbei die Rechts- und Verwaltungsvorschriften und die Gepflogenheiten der Mitgliedstaaten insbesondere in Bezug auf religiöse Riten, kulturelle Traditionen und das regionale Erbe" ist auch hier zu lesen.

Vier mutige EU-Abgeordnete riefen im letzten Jahr eine Anti-Stierkampf-Deklaration ins Leben. Das erklärte Ziel: Subventionen für die Aufzucht der Kampfstiere sind zu streichen. So erhoffte man sich den spanischen Stierkampf zum Erliegen zu bringen. Leider unterschrieben nur 211 der 785 Abgeordneten. Die schriftliche Erklärung scheiterte somit und wurde nicht im Europaparlament weiter bearbeitet.

Abstimmung über den Stier von Vega

Auf einer spanischen Webseite kann man seine Meinung über die genannte Tierquälerei abgeben.

Die Umfrage lautet:

Was denken sie über den Toro de la Vega von Tordesillas?

  • Es ist eine Folter, ein Gemetzel. Dafür habe ich keine Worte.
  • Ich bin Stierkampfanhänger, aber das ist zu viel.
  • Ich liebe das und ich sehe darin kein Problem.
  • Ich bin nicht an der Debatte über den Stierkampf interessiert.

Bitte die Frage beantworten und auf "Votar" klicken.

Bereits 80 % der Abstimmenden haben sich dafür ausgesprochen, dass dieses Vorgehen ein fassungsloses Gemetzel und eine Folter ist. Selbst 8 % der Stierkampfanhänger finden diese Quälerei als zu viel. 8 % sehen darin kein Problem und 3 % interessiert die Debatte nicht.
Und hier geht es zur Abstimmung:

Bitte stimmen auch Sie ab, Spanien soll sehen, dass sein Ruf mit diesen Traditionen in der Welt leidet. Leider wird ja immer noch angenommen, dass diese „Veranstaltungen“ als Touristenattraktionen gelten können und BesucherInnen anlocken.
Diese Welt hat schon zu viel Blut gesehen, es ist an der Zeit sich für eine friedvollere Welt einzusetzen!

Weiterführende Webseiten:

Auf dieser Webseite findet man Email Adressen für Protestschreiben und einen Mustertext

Auf dieser Webseite können Sie einen kurzen Filmausschnitt dazu sehen

Informationen zu den stattfindenden Demonstrationen

 

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