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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.01.2009)

Wien, am 15.01.2009

40 Jahre nach Prager Frühling: Staatsmacht zertrümmert Tierschutzhoffnungen

Am 16. Jänner 1969 verbrannte sich der Student Jan Palach aus Protest am Wenzelplatz in Prag - ähnlich zur Verhaftungswelle von Dissidenten damals wird heute in Österreich die neue Tierschutzbewegung zerschlagen

Es ist 40 Jahre her. Eine unmenschliche Ideologie und ein totalitäres System begannen umzudenken. Die zarten Pflanzen des Prager Frühlings sollten auf gewaltfreie Weise eine langsame Änderung zu Demokratie und Menschlichkeit bewirken. Doch die Mächtigen hatten dabei etwas zu verlieren und beschlossen mit überlegener Waffengewalt vorzugehen. Die sowjetische Staatsmacht zertrampelte das revolutionäre Pflänzchen. Die „subversiven“ Denker wanderten ins Gefängnis.

Die Parallelen zum gegenwärtigen Vorgehen gegen den Tierschutz in Österreich sind unübersehbar

Mit Anfang 2005 wurde ein neues Bundestierschutzgesetz erreicht, das tatsächlich als ein deutliches Zeichen beginnenden Umdenkens und von mehr Menschlichkeit im Umgang mit Tieren gesehen werden kann. Das Legebatterieverbot z.B., das heuer in Kraft trat, zusammen mit dem Ende des Käfigeiverkaufs in den Supermärkten, kann man als revolutionär bezeichnen. Erstmals gelang es, ein voll etabliertes Segment der Tierindustrie aus rein ethischen Gründen rundheraus zu verbieten – und die Bevölkerung zieht mit!

Doch wie beim Prager Frühling, so fühlten sich gewisse einflussreiche Leute auch bei uns durch diese Aktivitäten auf den Schlips getreten

Und wie vor 40 Jahren in Prag beschloss man auch in Österreich mit brutaler Waffengewalt dagegen vorzugehen. Neben dem größten Lauschangriff aller Zeiten in Österreich und 26 Hausdurchsuchungen sowie 3 ½ Monaten Untersuchungshaft von 10 TierschützerInnen, wurden auch die Büros genau jener 6 Tierschutzvereine Österreichs leergeräumt und diese damit bis heute lahmgelegt, die auf der Straße durch lästige Kundgebungen mit Abstand die aktivsten sind und an vorderster Front für das Bundestierschutzgesetz verantwortlich waren. Die Polizei hat die essentiellen Mitgliederdateien, die Film- und Fotoarchive und die Buchhaltung, sowie die gesamte Infrastruktur des VGT bis heute nicht zurückgegeben – jetzt schon seit bald 8 Monaten! Und es ist – mangels irgendwelcher Ergebnisse – bis heute kein Ende der polizeilichen Ermittlungen in Sicht.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Ich werde tatsächlich als Hauptverdächtiger bezeichnet, weil ich führend für die dramatischen Verbesserungen im Tierschutz verantwortlich bin, sonst aus keinem Grund. Was man mir neben meiner Tätigkeit beim VGT laut Polizeiakt konkret vorwirft, sind subversive Meinungen zum Tierschutz, die ich in den letzten 11 Jahren in Internetdiskussionen geäußert haben soll. Das ist Gesinnungsterror wie seinerzeit in der Sowjetunion. Und wie vor 40 Jahren beim Prager Frühling, wird uns heutigen Tierschutzdissidenten vorgeworfen, eine kriminelle Organisation gebildet zu haben, die die nationale Sicherheit gefährdet. Gegen alle Staatspropaganda betone ich aber weiterhin: es gibt nach großem Lauschangriff, den Hausdurchsuchungen und den DNA-Tests noch immer keinen einzigen Hinweis auf eine kriminelle Handlung von mir oder dem VGT. Gegenüber dem Tierschutz agiert Österreich wie eine kommunistische Diktatur!“

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