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VGT: Landwirtschaftsministerium versucht Kastenstandverbot zu verzögern

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.07.2011)

Wien, 29.07.2011

"Kompromiss" dürfe nicht bedeuten, erst ein neues System für die freie Abferkelung zu entwickeln und dann noch 25 Jahre Übergangsfrist zu erlauben!

„Kompromiss“ dürfe nicht bedeuten, erst ein neues System für die freie Abferkelung zu entwickeln und dann noch 25 Jahre Übergangsfrist zu erlauben!

Das Landwirtschaftsministerium wartete geschlagene 7 Monate nach Veröffentlichung des Vorschlags des Gesundheitsministeriums, ein Kastenstandverbot in der Mutterschweinehaltung einzuführen, bis es erstmals letzten Dienstag reagierte. Nach Ansicht des VGT ist das eine Verschleppungstaktik. Landwirtschaftsminister Berlakovich solle Rückgrat zeigen und sich nicht hinter der Schweineindustrie verstecken. Er ist nicht nur der Agrarindustrie sondern allen BürgerInnen Österreichs gegenüber verantwortlich, auch der großen Mehrheit, die ein Kastenstandverbot wünscht.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch war auch bei den Verhandlungen anwesend

„Die VertreterInnen der Schweineindustrie scheinen auf Zeit zu spielen und ein klares Verbot von Kastenständen verzögern zu wollen. Übergangsfristen von 25 Jahren, wie das gefordert wurde, sind völlig illusorisch. Warum sagen wir nicht gleich, wir führen die Freilandhaltung ein – in 200 Jahren! Nach 25 Jahren ist die Mehrheit der VerhandlungsteilnehmerInnen längst in Pension oder bereits tot. Man kann doch nicht Tierschutzgesetze beschließen, die erst für die nächste oder übernächste Generation gelten. Bei solchen Zeitspannen gibt es auch keinen Anreiz, bald auf freie Abferkelbuchten umzustellen. Betriebe, die das tun würden, stünden mit ihren Neuerungen allein auf weiter Flur – in Konkurrenz mit der Kastenstandhaltung im eigenen Land. Wenn der Umstieg nicht für alle gleichzeitig erfolgt, wird es tatsächlich zu einer Auslagerung der Schweinefleischproduktion ins Ausland kommen!“

Der VGT-Obmann führt weiter aus: „Es ist auch fadenscheinig, plötzlich eine neu eingeführte Fachstelle erst irgendwelche Haltungssysteme in ferner Zukunft entwickeln zu lassen, die dann Gesetz werden würden. In Schweden gibt es seit 23 Jahren freie Abferkelbuchten, was dort verwendet wird ist also offenbar ein funktionierendes System. Wir brauchen diese Erfahrungen nur zu übernehmen, nicht das Rad noch einmal neu zu erfinden.“

Der VGT fordert daher: „Die Übergangsfrist für ein eindeutiges Kastenstandverbot muss deutlich weniger als 10 Jahre betragen!“

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