Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.01.2012)
Wien, am 18.01.2012VGT-Obmann auf Podiumsdiskussion zum Thema "Mut zur Nachhaltigkeit"
Konzept Nachhaltigkeit sei zu eng, Tiere sind nicht nur Ressourcen sondern haben auch eigene Interessen, die respektiert werden müssen
In der vom Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit der Universität für Bodenkultur in Wien und der von Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb geleiteten Risiko:Dialog-Reihe "Umweltethik" wurde am Donnerstag den 12. Jänner 2012 in den Räumen der Österreichischen Nationalbank über "Mut zur Nachhaltigkeit" diskutiert. Impulsrednerin war Univ.-Prof. Dr. Angela Kallhoff aus der angewandten Ethik vom Institut für Philosophie der Universität Wien. Sie kritisierte das Konzept "Nachhaltigkeit" als zu eng. Anschließend wurde am Podium mit VGT-Obmann DDr. Martin Balluch und Dr. Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), diskutiert.
Der VGT-Obmann erinnerte an das neue Urteil des Verfasssungsgerichtshofs, das das Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus in Österreich mit der Begründung aufrecht erhielt, dass es im Tierschutz in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen großen Wertewandel gegeben habe. Dieser Wertewandel, so DDr. Balluch, müsse sich auch im Konzept Nachhaltigkeit widerspiegeln, bedeutet Nachhaltigkeit doch auch den Respekt vor soziokulturellen Werten, zu denen Tierschutz mittlerweile ganz zentral gehört. DDr. Balluch führte auch aus, dass es mit einer Änderung des persönlichen Lebens und selbst eigenen Projekten zur Nachhaltigkeit nicht sein Bewenden haben kann. Wir müssen auch in das politische System eingreifen und die Weichen stellen, sodass sich Nachhaltigkeit und Tierschutzwerte in der Gesamtgesellschaft praktisch umsetzen.
In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurde deutlich, dass zumindest unter den gut 130 Anwesenden die große Mehrheit ein starkes Bedürfnis nach einer gesellschaftlichen Änderung in diesem Sinne hat.
Mut zur Nachhaltigkeit ist der Mut zur Zivilcourage, und der Mut zur Solidarität mit jenen Personen, die aufgrund ihrer Zivilcourage in Konflikt mit der Staats- und Wirtschaftsmacht geraten, wie die ehemals Angeklagten im Tierschutzprozess.