Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.09.2013)
Wien, am 19.09.201326% der ÖVP-Abgeordneten in Parlament und Bundesrat aus Jägerschaft/Tierindustrie
VGT: In einer repräsentativen Demokratie sollte sich Prozentanteil von Tierschutz und Vegetarismus der Bevölkerung im Parlament widerspiegeln
In der Demokratie muss sich die Mehrheitsmeinung letztlich durchsetzen, sonst funktioniert sie nicht. Das geschieht entweder durch das Mittel der Direkten Demokratie, das aber in Österreich nicht entwickelt ist. Deshalb bleibt nur die Repräsentation der Mehrheitsmeinung durch Abgeordnete im Parlament. Doch gerade beim Tierschutz versagt dieser Prozess. Die Jägerschaft und die Tierindustrie sind völlig überproportional repräsentiert, Tierschutz und Vegetarismus viel zu gering. So erklärt sich, warum Mehrheiten von 80% zu Tierschutzfragen, wie verpflichtende Stroheinstreu bei Mastschweinen oder Betäubung bei der Ferkelkastration, nicht zu entsprechenden Gesetzen führen.
Zentral dafür verantwortlich ist die ÖVP, die in den letzten 2 Jahrzehnten die mit Abstand am deutlichsten bremsende Kraft in der Tierschutzentwicklung war. Fast jede Tierschutzinitiative musste gegen den massiven Widerstand aus der ÖVP erkämpft werden. Bei der heutigen Pressekonferenz des VGT im Cafe Landtmann in Wien wurde Foto- und Filmmaterial aus insgesamt 23 Tierfabriken hoher ÖVP-FunktionärInnen präsentiert. Das zeige, so der VGT, dass die Tierindustrielobby die ÖVP dirigiere.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch: „Wir sind eine parteiunabhängige Organisation. Es gibt viele Menschen aus dem christlich-konservativen Lager, die unsere Anliegen unterstützen. In anderen Ländern sind oft die konservativen Parteien jene, die Tierschutz vorantreiben. Nur in Österreich gehen die Uhren anders. Als Tierschützer muss man leider deutlich sagen, dass die ÖVP das größte Hindernis an der Weiterentwicklung des Tierschutzes ist. Mit der Veröffentlichung dieser Bilder aus Tierfabriken hoher ÖVP-FunktionärInnen wollen wir einerseits die Bevölkerung informieren, wer sie für ihre Stimme im Parlament vertreten wird, aber andererseits auch jene Teile innerhalb der ÖVP, denen Tierschutz ein Anliegen ist, dazu bringen, sich stärker einzubringen. Eine konservative Partei darf doch nicht zu über 25% von BetreiberInnen von Tierfabriken und von JägerInnen vertreten werden!“
Mehr Infos und Fotos der Betriebe unter www.vgt.at