Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.06.2014)
Wien, am 12.06.2014Weltmilchtag: "Kalb vermisst" in 2 m großen Buchstaben am Stephansplatz in Wien
Für alle 5000 Liter Kuhmilch wird ein Kalb neu geboren, das sofort von der Mutter getrennt und, ist es männlich, als überflüssig oft nach Südeuropa exportiert wird
Kühe geben nicht einfach so ihre Milch. Durch die Naturentfremdung der Menschen ist den meisten der Zusammenhang der Kuhmilch zu Schwangerschaft und Geburt nicht mehr präsent. Kühe sind Säugetiere, sie geben Muttermilch für ihre Kinder, die Kälber. Will der Mensch diese gewinnen, muss er also nicht nur die Kühe erst schwängern, sondern ihnen auch noch ihre Kinder rauben. Auch die tollsten Biobauernhöfe Österreichs haben sich diesem Faktum des Lebens zu stellen. Sind die Kälber männlich, dann können sie nicht als künftige Milchkühe verwendet werden und kommen in die Fleischmast oder den Export. Ca. 80.000 männliche Kälber, oft 14 Tage nach der Geburt und noch mit Nabelschnur am Körper, werden pro Jahr auf Tiertransporter verladen und in den Süden Italiens oder Spaniens geschickt. Der VGT ist diesen 80 stündigen Reisen mehrmals bereits gefolgt, um sie zu dokumentieren.
Um auf diesen Zusammenhang zwischen Kuhmilch und dem Schicksal der Kälber hinzuweisen, haben AktivistInnen des VGT heute am Stephansplatz in Wien mit Kuhmasken verkleidet 12 jeweils 2 m große Buchstaben hochgehalten. Zusammen ergaben sie den Schriftzug "Kalb vermisst". Die Trennung von Mutter und Kind geschieht bereits unmittelbar nach der Geburt, um den Trennungsschmerz geringer zu halten. Dennoch schreien manche Kühe tagelang nach ihren Babys.
Kampagnenleiterin Mag. Elisabeth Sablik ist vor Ort: "Kuhmilch wird oft für eine so wichtige und gesunde Ernährung gehalten, insbesondere für Kleinkinder. Dabei ist es keineswegs natürlich, die Muttermilch einer anderen Tierart zu sich zu nehmen. Die große Mehrheit der Menschen weltweit, insbesondere in Asien, ist laktoseintolerant. Es wäre so einfach, dieses Leid zu verhindern. Mittlerweile gibt es überall rein pflanzliche Alternativen, von Nuss- und Mandel-, bis Hafer-, Reis- oder Sojamilch reicht die Palette. Ohne, dass dabei Tierleid entsteht."