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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.09.2019)

Wien, am 17.09.2019

Umfrage unter Landwirt_innen: nach Umbau Vollspalten-Stroh sehr zufrieden

Gesundheit und Lebensfreude der Schweine deutlich erhöht, laufender Mehraufwand 15-50 %, Hygiene besser, Ohren- und Schwanzbeißen verschwindet, Umbau allerdings aufwendig

Am 19. September wird von Daniela Holzinger der Liste JETZT ein weiterer Fristsetzungsantrag zu einem Initiativantrag auf ein Verbot von Vollspalten und verpflichtende Stroheinstreu für Schweine im Parlament eingebracht. Die FPÖ weigert sich bisher zusammen mit der ÖVP und mittlerweile auch den NEOS, diesem Antrag zuzustimmen. Als Grund wird angegeben, dass die Belastung für die Landwirt_innen zu groß wäre. „Und die Belastung für die Schweine ist egal?“, fragt VGT-Obmann Martin Balluch. Um die Diskussion zu ermöglichen, hat der VGT bereits eine Exkursion zu einem Schweinebetrieb, der von Vollspaltenboden auf Stroheinstreu umgestellt hat, für alle Parteien organisiert, aber ÖVP, FPÖ und NEOS nahmen nicht teil. Eine Gallup-Umfrage dagegen zeigt, dass 96 % (!) der Menschen in Österreich wollen, dass Schweine wenigstens auf Stroh liegen dürfen. Im Mittel sind die Österreicher_innen bereit, bei einer gesetzlichen Änderung einen Preisanstieg von 57 % dafür in Kauf zu nehmen.

Um die Erfahrungen mit einem solchen Umstieg für die Schweinebetriebe genauer zu ergründen, hat der VGT Fragebögen an Betriebe, die von Vollspalten ohne Stroh auf Teilspalten mit Stroh umgestiegen sind, geschickt. 12 Betriebe, die alle keine Biobetriebe sind, haben geantwortet. Die Auswertung dieser Antworten präsentierte der VGT-Obmann DDr. Martin Balluch zusammen mit dem ehemaligen Amtstierarzt Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer am 17. September der Öffentlichkeit.

Das Ergebnis ist bemerkenswert:

  • 50 % der Landwirt_innen sind der Ansicht, dass die Zukunft der Schweinehaltung in Qualität statt Quantität liegt, der Rest möchte einfach Neues probieren
  • Der Umbauaufwand ist groß und muss großteils selbst finanziert werden
  • Der Mehraufwand im laufenden Betrieb ist 15-50 % größer
  • Stroh wird täglich eingestreut und muss nur selten ausgemistet werden
  • Die hygienischen Bedingungen sind mit Stroh besser
  • Die Staubbelastung der Atemluft steigt durch das Stroh etwas
  • Das Ohren- und Schwanzbeißen verschwindet, die Tiere müssen nicht mehr kupiert werden
  • Die Gesundheit der Schweine ist viel besser, die Lebensfreude deutlich höher
  • 100 % der Landwirt_innen sind mit der Umstellung zufrieden bis sehr zufrieden

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Unsere Umfrage belegt ohne Zweifel, dass die Umstellung von Vollspaltenboden auf zumindest Teilspalten mit Stroheinstreu nicht nur machbar ist, sondern auch den Weg in die Zukunft weist. Der Umbau muss gefördert werden, aber der angestiegene Preis durch den Mehraufwand im laufenden Betrieb wird durch die Konsument_innen vergolten. Im Gegensatz zu den Behauptungen der Schweineindustrie ist die Hygiene mit Stroh besser und es stellen sich zahlreiche gesundheitliche Verbesserungen ein, insbesondere müssen die Schwänze nicht mehr abgeschnitten werden. Das Ende der Vollspalten wäre eine win-win-win Situation: besser für die Tiere, besser für die Landwirt_innen – alle sagen, sie gehen jetzt lieber in den Stall und haben eine Freude daran, den Schweinen zuzuschauen – und besser für die Konsument_innen!

Download Bildschirmpräsentation

Download Statement Prof. Dr. Winkelmayer

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