Bgld: Jagdgesellschaft versucht Abschüsse ausgesetzter weiblicher Fasane zu vertuschen - vgt

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Bgld: Jagdgesellschaft versucht Abschüsse ausgesetzter weiblicher Fasane zu vertuschen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.12.2019)

Nordburgenland, 04.12.2019

Aussetzen diene der Bestandsstützung – wohl nicht, wenn man die ausgesetzten weiblichen Tiere wieder abknallt, bevor sie sich im Frühjahr überhaupt fortpflanzen könnten

Das Aussetzen gezüchteter Enten und Fasane im Burgenland soll ab Anfang 2020 im Jagdgesetz von einer Genehmigung der Landesregierung abhängig gemacht werden. Dagegen argumentiert die Jägerschaft, das sei nicht nötig, weil das Aussetzen sowieso nur den Bestand stütze. Bei Enten ist diese Aussage allein schon deshalb absurd, weil die Stockente als Art nicht bedroht ist. Jetzt hat der VGT aber zusätzlich Beweise, dass die Jägerschaft auch Fasane nicht wegen einer Bestandsstützung, sondern nur zur Erhöhung der Jagdstrecke aussetzt. Gestern fand im Nordburgenland eine Treibjagd auf ausgesetzte Zuchtfasane statt. Tierschützer_innen überraschten die Jagdgesellschaft dabei, wie sie sogar mehr weibliche als männliche Fasane abgeschossen hat. Daraufhin nahmen die Jäger_innen die weiblichen Fasane rasch vom Galgen, versteckten einige der toten Tiere sogar in Taschen und versuchten das Fotografieren der Ladefläche eines Pick-ups zu verhindern, wo ebenfalls tote weibliche Zuchtfasane lagen.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: In der Südsteiermark und im Nordburgenland konnten wir jetzt also in den letzten Tagen nachweisen, dass die Ausrede Bestandsstützung für das Aussetzen von Zuchtfasanen nicht zieht. Wer massenweise weibliche Tiere nach dem Aussetzen abknallt, hat sicherlich nicht den Erhalt eines Bestandes im Kopf, sondern ausschließlich die Erhöhung der Jagdstrecke. Und dafür dürfen diese armen Vögel keinesfalls herhalten müssen! Deswegen fordern wir mit Nachdruck ein Verbot des Aussetzens gezüchteter Tiere für die Jagd sowohl im Burgenland als auch in der Steiermark, wie es bereits in Salzburg und Vorarlberg existiert und sich in der Praxis bewährt hat.

Zusätzlich wurden gestern erneut chinesische Königsfasane in einer geschlossenen Voliere fotografiert, die in Österreich gar nicht heimisch sind. Am selben Ort waren schon vor Wochen ausgesetzte Individuen dieser Art dokumentiert worden. Diese dürften bereits alle tot sein. In der Voliere allerdings sind noch weitere. Die BH Neusiedl am See hat Mitte November eine zweite Verordnung erlassen, um zahlreiche öffentliche Straßen in der Gegend für die Jagd zu sperren, darunter auch die unmittelbare Umgebung der Voliere mit den chinesischen Königsfasanen. Auch einheimische Jogger wurden dadurch daran gehindert, ihren Sport zu betreiben. VGT-Obmann Martin Balluch: Es ist offensichtlich, dass diese Sperren nur dazu dienen sollen, unsere Kameras von den Massakern an weiblichen Zuchtfasanen und exotischen ausgesetzten Tieren fern zu halten. Das ist definitiv nicht Aufgabe der Behörde, uns daran zu hindern, die Öffentlichkeit zu informieren. Nur so ist es überhaupt dazu gekommen, dass jetzt ein gesetzliches Verbot dieser Aussetzerei in Begutachtung gegangen ist.


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