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Neues Schweine-Coronavirus: „Höchst gefährlich“

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.10.2020)

Wien/North Carolina/Peking, 21.10.2020

Schweine als Hauptwirt_innen eines neuen Coronavirus, Infektion von menschlichen Zellen bereits bestätigt.

Das Coronavirus SADS-CoV (Swine Actue Diarrhea Syndrome) infizierte bislang vor allem Schweine. Ähnlich wie das aktuelle SARS-CoV-2 liegt sein Ursprung in Fledermäusen. Bereits zwischen 2016 und 2017 befiel dieses neue Schweine-Coronavirus Hausschweine in Zuchtanlagen in China. Rund 25.000 Tiere starben allein um den Jahreswechsel 2016/2017. Besonders für junge Ferkel stellt eine Infektion mit dem Virus eine große Bedrohung dar: Ihre Sterblichkeitsrate liegt bei 90 %!

Nun konnten Forscher_innen nachweisen, dass SADS-CoV auch menschliche Zellen infizieren kann1. Im Test mit Zellkulturen zeigte sich, dass sich das Virus schnell im menschlichen Lungen- und Verdauungstrakt ausbreitet und vermehrt. Das Risiko einer weiteren gefährlichen Pandemie wird als sehr hoch eingestuft.

Der Grund für das hohe Risiko liegt auch daran, dass Schweine als Träger_innen von SADS-CoV dem Menschen in vielen physiologischen Bereichen sehr ähnlich sind. Ein Überspringen des Virus ist damit nur eine Frage der Zeit. Darüber hinaus stellt die unglaubliche Zahl der weltweit in Zucht- und Mastbetrieben gehaltenen Schweine ein gefährliches Problem dar: In den engen und häufig unhygienischen Bedingungen können neue Krankheitserreger schnell tausende Tiere infizieren und durch die große Zahl an potentiellen Wirt_innen auch schneller mutieren. Im Jahr 2018 wurden weltweit mehr als 978 Millionen Schweine gehalten 2; mit einem starken Wachstumstrend.

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN mahnt zum Umdenken in der Tierhaltung und -nutzung. Immer mehr Erreger mit zoonotischem Ursprung bedrohen die Menschen und auch andere Tiere. Bereits in diesem Jahr – mitten in der bestehenden Corona-Pandemie – wurde auch ein neues Influenza-Virus in Schweinebeständen entdeckt, das bereits auf Menschen übergesprungen ist3. Eine befürchtete Mensch-zu-Mensch-Infektion könnte weitere Krankheitswellen und Tode verursachen.

VGT-Aktivistin Lena Remich: Das Halten und Nutzen von Milliarden Tieren macht uns krank, wortwörtlich. Fast 80 Milliarden Tiere werden jährlich weltweit für den Konsum getötet. Zuvor leben sie in engen Mastanlagen zusammen mit tausenden und zehntausenden anderen Tieren. Viele Tiere sind krank oder verletzt, fast alle stehen unter enormem psychischen Stress. Für Krankheitserreger ist es ein leichtes, sich hier zu verbreiten. Die Tiere leiden – der Mensch wird von Krankheiten bedroht. Dieses System muss sich ändern!

Mehr zum Thema Pandemien aus der Tiernutzung: vgt.at/pandemien


  1. Caitlin E. Edwards et al.: Swine acute diarrhea syndrome coronavirus replication in primary human cells reveals potential susceptibility to infection, in:
  2. Our World in Data
  3. Jon Cohen: Swine flu strain with human pandemic potential increasingly found in pigs in China [29.6.2020]

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