Teilen:

Aufgedeckt: Schweine in Käfigen – Kontrollen versagen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.07.2021)

Pöttelsdorf, 06.07.2021

VGT fordert Schließung von illegaler Tierfabrik

In einer burgenländischen Schweinezucht werden Zuchtschweine illegalerweise in körpergroßen Käfigen eingesperrt – Tiergesundheitsdienst-Kontrollen protokollierten „keine Mängel“.

Erneut steht eine große Schweinezucht im Verdacht, weibliche Schweine dauerhaft in Käfige (Kastenstände) gesperrt zu haben. Betriebsinterne Dokumente und Langzeitvideoaufnahmen von Tierschutz-Emittler:innen erhärten den Verdacht. Doch quartalsmäßige Betriebskontrollen des so genannten „Tiergesundheitsdienstes“ erkannten keine Mängel. Wie kann das sein?

Fast 300 Schweine im Käfig

Reihe um Reihe stehen die Zuchtschweine in den Käfigen (Kastenständen). Gerade einmal ein oder zwei Schritte nach vorne oder hinten gehen sich für sie aus. Umdrehen ist unmöglich. Beschäftigungsmaterial gibt es illegalerweise keines. Frustriert beißen manche Schweine in die Metallgitter. Diese Haltungsform ist nicht umsonst seit 2013 sogar in der gesamten EU nur auf kurze Zeitabschnitte beschränkt– außerhalb dieser müssen die Schweine in Gruppenhaltungen ohne Käfig-Fixierung untergebracht sein. In Österreich gilt seit 2013:

  • Nur in den sensiblen Tagen um die Besamung, jedoch maximal 10 Tage, sowie während des Stillens der Ferkel dürfen weibliche Zuchtschweine in Käfige (Kastenstände) gesperrt werden.

Langzeitvideoaufnahmen beweisen zudem, dass die Tiere weder tagsüber noch nachts aus den Käfigen befreit werden. Beschäftigungsmaterial außerhalb der Käfiganlagen ist verstaubt. Breite Spalten hinter den Kastenständen würden sogar eine Gefahr für die Tiere darstellen, sollten sie sich hier bewegen dürfen.

Hier werden hunderte Mutterschweine über ihre ganze Schwangerschaft hinweg in Käfige gesperrt, ohne dass sie sich vernünftig bewegen oder beschäftigten können. Es besteht aus unserer Sicht nicht einmal eine realistische Möglichkeit, in baulicher Hinsicht diesen Betrieb legal zu betreiben - deshalb fordern wir die Schließung dieser skandalösenTierqual-Stätte!, protestiert VGT-Kampagnenleiter David Richter.

Was wusste der Tiergesundheitsdienst?

Viele Schweinezuchten sind Mitglied beim „Tiergesundheitsdienst“. Die Mitgliedschaft bei dieser in Vereine gegliederten Organisation ist einzige Bedingung für Zuchtbetriebe, an AMA-Gütesiegel-Mastbetriebe liefern zu dürfen. Die betriebseigenen Tierärzt:innen handeln im Auftrag des Tiergesundheitsdienstes und führen Kontrollen durch. Die Erhebungsdeckblätter vom zweiten und dritten Quartal 2021 bescheinigen der großen burgenländischen Zuchtanlage „keine Mängel“ – auch in den Bereichen „Tierschutz“ und „Haltung“. Aufnahmen von mehreren Tagen zeigen jedoch, dass alle ausgewachsenen Zuchtsauen in Kastenständen oder Abferkelbuchten eingesperrt waren.

Es ist unmöglich, dass die Kontrollen diese Missstände nicht erkennen konnten. Diese Haltungsform erkennt jeder Mensch als Tierquälerei, aber sie wird aus unserer Sicht sogar seit Jahren illegal betrieben! so Richter abschließend.

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg sowie bei der Staatsanwaltschaft erstattet.

Proteste vor dem Betrieb am Mittwoch, 7.7.2021

Um eindringlich die Schließung dieses illegalen Betriebes zu fordern, wird es am Mittwoch eine Protestaktion vor der betreffenden Tierfabrik geben. (Koordinaten für Medienvertreter:innen auf Anfrage)


Pressefotos honorarfrei zum Abdruck (Copyright: VGT.at)
Medienvideo auf Anfrage

21.11.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich – Teil 2

In mehreren Forschungsbereichen werden Tierversuche mit Fischen gemacht. Der VGT hat recherchiert.

21.11.2025, Spanien

Der Fall Spiridon II

Weltweiter Skandal um Tiertransport-Geisterschiff – VGT und The Marker vor Ort in Gibraltar

21.11.2025, Graz

Schweinequälerei: Schuldsprüche bei Prozess in Graz

VGT enttäuscht über äußerst mildes Strafausmaß

20.11.2025, Großkadolz

Skandal-Schweinefabrik Hardegg kassiert fast € 1 Million Subventionen pro Jahr

Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg kann seinen eigenen Betrieb auf Videos nicht erkennen – das ist industrialisierte Produktion von fast 30.000 Schweinen pro Jahr auf Vollspaltenboden

19.11.2025, Großkadolz

Schweineskandal: VGT legt Ortsnachweise vor

Der Betreiber stellt öffentlich in Frage, dass die Aufnahmen aus seinem Stall stammen und greift den VGT an. Dieser kontert mit eindeutigen Beweisen

19.11.2025, Bezirk Hollabrunn

Medienspiegel: Skandalstall in Niederösterreich

Unfassbare Misshandlungen in einer der größten Schweinefabriken Österreichs

18.11.2025, Niederösterreich

Aufdeckung: Unfassbare Misshandlungen in einer der größten Schweinefabriken Österreichs

VGT deckt Tierleid in AMA-Schweinemast und Zuchtbetrieb auf

18.11.2025, Bezirk Hollabrunn

Unfassbare Misshandlungen in einer der größten Schweinefabriken Österreichs

VGT deckt Tierleid in AMA-Schweinemast und Zuchtbetrieb auf