Wahlumfrage Tierschutz OÖ: für ÖVP sind Tierhaltungsstandards sowieso streng - vgt

Teilen:

Wahlumfrage Tierschutz OÖ: für ÖVP sind Tierhaltungsstandards sowieso streng

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.09.2021)

Oberösterreich, 15.09.2021

Von den im Landtag vertretenen Parteien sind nur jene in der Opposition für Tierschutzverbesserungen, FPÖ hat als einzige Partei auf Anfragen erst nachträglich geantwortet.

  ÖVP FPÖ SPÖ Grüne NEOS KPÖ MFG Beste Ref.
1) Kritik am Vollspaltenboden - ~ + + + + + ? ?
2) Verbot des Vollspaltenbodens - ~ + + + + + ? ?
3) Keine Neubauten konventioneller Ställe - - ~ + - + + ? ?
4) Verbandsklage für Tierschutz im Jagdgesetz - - ~ + ~ + + + ?
5) Verbot des Singvogelfangs - - - ~ ~ + + ? ?
6) Tierschutz im Wahlprogramm - - ~ + - ~ - - -

Anmerkungen

  • Die ÖVP hat die Fragen nicht einzeln beantwortet, sondern ein allgemeines Statement geschickt, aus dem allerdings für keine der Fragen Zustimmung hervorgeht.
  • Die KPÖ hat nichts zum Thema Tierschutz im Wahlprogramm für die Landtagswahl, hat allerdings ein ausführliches Tierschutzkapitel im allgemeinen Parteiprogramm.
  • Beste ist dafür, diese Themen über Bürgerbeteiligung zu entscheiden und vertritt selbst keine eigenen Positionen dazu.
  • Referendum ist dafür, diese Themen einer Volksabstimmung zu unterziehen.

Tierschutz ist seit 2005 Bundessache, doch es gibt viele Aspekte im Tierschutz, die auf Landesebene entschieden werden, darunter z.B. das Jagdrecht, der Vollzug und die Bauordnung für Stallneubauten, und in OÖ speziell der Singvogelfang. Die Umfrage des VGT zu diesen Themen haben alle Parteien beantwortet. Dabei sticht die ÖVP als einzige Partei heraus, die keine konkrete Antwort gab, sondern allgemein darauf hinwies, dass in ihren Augen die Tierhaltungsstandards in Österreich sowieso zu den strengsten in der EU gehören und daher, abgesehen von bereits in die Wege geleiteten Änderungen im Fördersystem, kein Handlungsbedarf bestehe. Die Grünen und die SPÖ, mit einer etwas verhalteneren Zustimmung seitens der NEOS, vertreten im Tierschutz progressive Positionen, alle sind gegen die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden. Mit der Thematik des Singvogelfangs im Salzkammergut, der überall sonst in Österreich verboten ist, tun sie sich aber schwer. Während die SPÖ keinen Handlungsbedarf sieht, wären die Grünen für Einschränkungen des Singvogelfangs offen, denken aber nicht an ein komplettes Verbot. Nur die KPÖ, als einzige unter sämtlichen befragten Parteien, hat sich in allen Fragen eindeutig auf die Seite des Tierschutzes gestellt und würde auch den Singvogelfang verbieten.

Die genauen Rückmeldungen der Parteien sind als PDF-Dokumente verfügbar: ÖVP, FPÖ, SPÖ, Grüne, Neos, KPÖ, MFG, Beste und Referendum.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Ständig veröffentlichen wir neues Filmmaterial aus Österreichs Tierfabriken, das furchtbare Zustände zeigt, aber die ÖVP besteht beharrlich darauf, dass alles in Ordnung wäre und dass es in Österreich die strengsten Tierschutzauflagen gäbe. Wenn das so ist, warum sollen dann ab 2023 keine Förderungen mehr an Betriebe bezahlt werden, die sich nur an die EU-Mindeststandards halten? Laut ÖVP gibt es solche Betriebe ja gar nicht, oder haben wir doch keine strengeren Haltungsanforderungen?

Und Balluch weiter: Jeder Fortschritt im Tierschutz muss gegen den massiven Widerstand der ÖVP mühsam erkämpft werden. Es ist vollkommen unklar, warum die ÖVP derart mauert. Strengere Tierschutzbestimmungen als Nachteil für die Landwirtschaft aufzufassen, ist zu kurz gedacht. Vom Verbot der Legebatterien haben auch die Produzent:innen profitiert. Es gab noch nie einen starken Rückgang in einer Tierproduktionssparte, weil strengere Tierschutzauflagen erlassen wurden. Warum lernen wir nicht aus der Vergangenheit?

Tipp

Eventuell haben Sie auch Interesse an unserer online Diskussion mit den wahlwerbenden Parteien.

05.06.2025, Wien

Heute Demotour des VGT gegen Schweine-Vollspaltenboden – ÖVP, SPÖ, NEOS, Ministerien

Die Proteste reißen nicht ab: wie konnte ein bestehendes Verbot des Vollspaltenbodens einfach revidiert werden?

CSR

05.06.2025, Wien

Rechtshilfe-Konto

... um Gerechtigkeit und Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen.

04.06.2025, Wien

Laut IBeSt-Projekt kostet Umbau Schweine-Vollspaltenboden nur € 2.000-20.000 pro Betrieb!

Die lächerlichen Umbaukosten beweisen: die Änderung ist eine Lächerlichkeit – kein Steuergeld für diesen Unsinn! VGT protestiert vor dem Ministerrat

04.06.2025, Tirol

Widerstand ist alles!

Antispeziesistische Kunst von VGT-Aktivist Chris Moser in Tiroler Gemeinschaftswanderausstellung

03.06.2025, Wien

Alle „Nutztiere“ in Österreich haben Stroh, nur Schweine und Rinder auf Vollspaltenboden nicht

Dass die Schweineindustrie es für absurd erklärt, Schweinen Stroh zu geben, relativiert sich; alle „Nutztiere“ haben Stroh: Lege- und Masthühner, Puten, Milchkühe, Schafe, Ziegen und Pferde

02.06.2025, Wien

Vorbild Schweden: Stroh statt Vollspaltenboden für Schweine und 85 % Selbstversorgung!

Österreich dagegen will mit seinem strohlosen Vollspaltenboden die sehr viel besseren Haltungsbedingungen in Schweden unterlaufen und preislich am Markt ausbooten

28.05.2025, Wien

Parlamentsdirektion lügt: bisherige Übergangsfrist 2040 für Strohhaltung statt Vollspalten

Die Parlamentsdirektion behauptet aber, 2040 wäre nur der unstrukturierte Vollspaltenboden verboten worden – VGT-Demo vor Ministerrat gegen Förderung Umbau zu Vollspaltenboden!

27.05.2025, Gerersdorf, NÖ

BH droht erneut Betrieb Hubmann mit Schweinen am Acker im Zelt Räumung an!

Alternativer Schweinebetrieb mit echtem Tierwohl und fast keiner Investition für die Errichtung, soll aus politischen Gründen zerschlagen werden!