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Die Pelzindustrie ist im Niedergang – ein Pelzfarmverbot folgt dem Nächsten!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.10.2021)

Wien, 28.10.2021

Seit den 80ern gibt es Kampagnen gegen Pelz – nun stehen dieses vielerorts vor dem Abschluss – das Ende der Pelzfarmen ist in greifbarer Nähe! Der VGT bietet mit dieser Karte einen Überblick über die derzeitige Situation.

Am 27 September 2023 hat es der litauische Präsident unterschrieben – das Gesetz für ein Pelzfarmverbot in Litauen. Bis 2027 sollen alle litauischen Pelzfarmen geschlossen werden, als symbolische Entschädigung gibt es für die Pelzfarmer:innen, je nach Tempo des Ausstiegs einen, zwei oder drei Euro pro Nerz. Bis vor kurzem wurden in Litauen noch jährlich 2 Millionen Nerze nur für Ihren Pelz getötet.

Ein Prozess, der 1998 in Österreich begann, als nach Protesten des VGT die letzte Nerzfarm im niederösterreichischen Heidenreichstein schließen musste. Mit dem Bundestierschutzgesetz 2005 wurde ein bundesweites Pelzfarmverbot in Österreich noch einmal untermauert. Viele weitere Länder folgten.

Europakarte mit je nach Pelzhandelstatus unterschiedlich farblich markiert

Bereits Länder in Europa haben ein Ende der Pelzfarmen beschlossen oder sind bereits völlig pelzfarmfrei, andere Länder haben Teilverbote erlassen. In vielen anderen Ländern sind parlamentarische Prozesse im Gange.

Damit ist Litauen bereits das 20ste Land in Europa, in dem alle Pelzfarmen schließen werden.

Auch in Schweden hat die Regierung in Aussicht gestellt, bis 2025 alle noch verbleibenden Pelzfarmen schließen zu lassen. Auch in Lettland (Anfang 2028) und Estland (Anfang 2026) müssen bald alle Pelzfarmen für immer den Betrieb einstellen.

In Frankreich (alles bis auf Pelzkaninchen) und Ungarn (alles bis auf Chincillas ist zumindest die Haltung einiger Arten für die qualvolle Pelzzucht verboten, doch auch dort geht der Kampf für ein vollständiges Ende der Pelzfarmen weiter.

In Dänemark, wo vor der pandemiebedingten Massentötung aller Nerze jedes Jahr 18 Millionen Nerze für ihren Pelz getötet wurden, standen bis 2022 alle Pelzfarmen still. Das größte Pelzauktionshaus der Welt mit Sitz in Dänemark – Kopenhagen Fur hat bereits seine Auflösung bekannt gegeben. Fallende Preise aufgrund von jahrelanger Überproduktion und hohe Entschädigungszahlungen der dänischen Regierung machen allerdings eine Wiederaufnahme der Nerzhaltung in Dänemark in großem Stil unwahrscheinlich, auch wenn mittlerweile wieder 10.000 Nerze auf dänischen Pelzfarmen gehalten.

In Polen wurden vor der Pandemie noch jährlich 8 Millionen Tiere für ihren Pelz getötet, was Polen zum zweitgrößten „Pelzproduzenten“ der EU nach Dänemark gemacht hat – mittlerweile ist Polen sogar das Land mit der größten Pelzindustrie Europas. Ein Pelzfarmverbot war nach massiven Protesten und schockierenden Aufdeckungen aus polnischen Pelzfarmen schon auf Schiene – nach einem sehr hastigen Gesetzgebungsprozess wurde das Gesetz zum Verbot aller Pelzfarmen allerdings noch einmal verworfen und zurück an den Start geschickt und danach auf die lange Bank geschoben. Mit dem Regierungswechsel in Polen rückt allerdings auch hier ein Pelzfarmverbot wieder in greifbare Nähe.

Außerhalb der EU ist die Debatte teilweise bereits weiter fortgeschritten: In Kalifornien, der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt ist Anfang 2022 ein vollständiges Verbot des Handels und der Produktion von Pelzartikeln in Kraft getreten, immer mehr US-Städte folgen dem kalifornischen Vorbild und verbieten auf ihrem Gebiet den Verkauf dieses Tierqualprodukts. In der Kanadischen Provinz British Columbia werden bis Ende 2023 alle Pelzfarmen geschlossen. Auch in Israel tritt mit Ende des Jahres ein Pelzverkaufsverbot in Kraft. Im Vereinigten Königreich wird ein solches Pelzhandelsverbot seit dem Brexit intensiv diskutiert, wurde allerdings noch nicht umgesetzt.

Pelzfarmen sind nicht nur Orte, wo einzelgängerische Tiere, meist Beutegreifer auf engstem Raum zusammengepfercht werden, insbesondere Nerzfarmen stelllen auch eine große Gefahr für die Natur dar: Immer wieder entkommen amerikanische Nerze, die in Europa eine invasive Art darstellen, aus ihren Käfigen. Was erfreulich für das Individuum ist, stellt für die heimische Tierwelt eine große Gefahr dar – so ist beispielsweise der europäische Nerz bereits am Rande des Aussterbens.

Auch die österreichische Bundesregierung ist hier gefordert, auf europäischer Ebene für einen Pelzausstieg Druck zu machen.

Der nächste Schritt muss also sein, dass alle Länder der Europäischen Union die Haltung und Tötung von Tieren zum Zweck der Pelzgewinnung verbieten, dann ist der Weg frei für ein EU-weites Handels- und Produktionsverbot von Pelz.

Der VGT hat sich deshalb der EU-Initiative Fur Free Europe angeschlossen, die ein Verbot von Pelzfarmen und des Pelzverkaufs in der gesamten Europäischen Union fordert.

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