Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.03.2022)
Wien, am 23.03.2022750.000 Schweine vom Vollspaltenboden landen jedes Jahr im Mistkübel, Frau Köstinger!
VGT-Aktion in Wiener Hofburg mit totem „Schwein“ im Mistkübel: Landwirtschaftsministerin gegen Lebensmittelverschwendung, aber für Vollspaltenboden mit 15 % Todesrate
So besorgt sei sie, die Ministerin Köstinger, dass viele Lebensmittel im Mistkübel landen. Aber dass jedes siebente Schwein auf Vollspaltenboden an der Haltungsform stirbt und ebenfalls im Mistkübel landet, kümmert sie wenig. Zugegeben, ein Schwein ist in Wahrheit kein Lebensmittel, sondern ein lebendes, leidensfähiges Lebewesen. Aber Köstinger geht es nicht um Leid, sondern um Ressourcenverschwendung. Es geht ihr nur um effektives Nutzen und Maximieren von Profiten. Da sind diese 750.000 Mistkübel-Schweine ein Kollateralschaden. Die müsse man offenbar laut Köstinger in Kauf nehmen, will man so billig produzieren. Darüber freuen sich nur die großen Schweinefabriken. Für die Schweine ist es eine Katastrophe.
Um auf diesen Missstand hinzuweisen, hat der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN heute vor dem Schweizer Tor in der Wiener Hofburg eine Aktion durchgeführt. Eine als Schwein verkleidete Aktivistin steckte regungslos in einem Mistkübel, auf dem das Plakat „Opfer der christlichen Tierliebe der ÖVP“ hing.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Schweine, sehr geehrte Frau Ministerin Köstinger, sind keine leblose Ressource. Sie sind Lebewesen wie Sie und ich, mit Gefühlen, mit Lust am Leben und mit der Fähigkeit, Schmerzen und Leiden zu empfinden. Im Umgang mit Schweinen darf es also niemals um Effizienzsteigerung und Kostenminimierung gehen. Das Staatsziel Tierschutz verpflichtet den Gesetzgeber, und damit auch Sie, die Bedürfnisse der Schweine ernst zu nehmen und zu berücksichtigen. Und wenn Sie das ignorieren, dann muss eben der Verfassungsgerichtshof feststellen, ob Ihr Standpunkt nicht rechtswidrig ist. Eine entsprechende Verfassungsklage seitens der Burgenländischen Landesregierung ist anhängig. Wir dürfen gespannt sein, wie sie ausgeht.
Pressefotos honorarfrei (Copyright: VGT.at)