Polizei räumt von Tierschützer:innen besetzte ÖVP-Landeszentrale Kärnten in Klagenfurt - vgt

Teilen:

Polizei räumt von Tierschützer:innen besetzte ÖVP-Landeszentrale Kärnten in Klagenfurt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.04.2022)

Klagenfurt, 25.04.2022

ÖVP-Landwirtschaftsministerin und ÖVP-Kärnten Obmann Stellvertreterin Köstinger war nicht nur nicht gesprächsbereit, sie schickte gleich die Polizei, statt mit dem Tierschutz zu sprechen

Nach etwa 6 Stunden wurde die friedliche Besetzungsaktion der ÖVP-Landeszentrale Kärnten in Klagenfurt heute von der Polizei durch eine Räumung beendet. Etwa 25 Tierschützer:innen der Gruppe Kärntner:innen gegen Tierquälerei waren um 11 Uhr in das ÖVP-Büro gekommen, um mit Köstinger zu sprechen. Als man sie recht unfreundlich abservieren wollte, ketteten sie sich mit Fahrradschlössern und Handschellen aneinander. Sie forderten, dass wenigstens irgendjemand aus dem Tierschutz mit Köstinger zumindest per Telefon sprechen könnte. Doch das wurde von der ÖVP abgelehnt. Als die Polizei zu vermitteln versuchte, weigerte sich Köstinger sogar, mit dem Direktor der Kärntner Landespolizeidirektion zu sprechen.

Die Polizei ging bei der Räumung verhältnismäßig human vor. Diesmal kam es zu keinen Gewaltexzessen wie letztes Mal vor der Landwirtschaftskammer Kärnten. Fast alle Tierschützer:innen wurden festgenommen und auf die verschiedenen Polizeiinspektionen der Umgebung aufgeteilt. Die ersten sind aber bereits wieder freigelassen worden. Ausstehend sind die endgültigen Berichte, wie sich die Polizei NACH der Festnahme verhalten hat. Laut Bericht eines Anwalts der Tierschützer:innen hat die Polizei persönliche Gegenstände der festgenommen Personen nach der Freilassung teilweise nicht retourniert, darunter eine Kamera. Ebenfalls unklar ist, wie die Polizei die Fahrradschlösser mit ihrer Flex geöffnet hat, zumal 4 Tierschützer:innen am Hals sehr eng zusammengeschlossen waren, sodass kaum ein Platz für den Ansatz der Schneidemaschine war. Fest steht jedenfalls, dass alle Aktivist:innen unverletzt von der ÖVP-Zentrale weggebracht worden sind.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Es ist unfassbar, was für Blüten das Kopf in den Sand Stecken der Landwirtschaftsministerin treibt. So weigert sie sich zum Beispiel ernsthaft, die Schweinehaltung der Brüder Hubmann in Loipersdorf in NÖ zu besuchen, obwohl sie mehrmals dazu eingeladen worden ist. Und sie redet nicht mit dem Tierschutz, mit keiner einzigen Organisation, kein Wort. Es scheint, dass es ihr mittlerweile ein persönliches Anliegen ist, die Schweine weiterhin leiden zu lassen, und sie empfände es als Niederlage, käme ein Vollspaltenbodenverbot. So eine Person ist für die Position der Landwirtschaftsministerin denkbar ungeeignet. Wann kehrt hier endlich Vernunft ein?

Pressefotos (Copyright: VGT.at)






Sendung im Tierrechtsradio:

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein