Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.05.2022)
Wien, am 21.05.2022VGT überreicht Tierschutzminister Rauch 102.197 Unterschriften gegen Vollspaltenboden
Minister bestätigt, dass er sich für ein Ende dieser Tierquälerei einsetzen will – Reform der Verordnung zur Schweinehaltung ohne Vollspaltenverbot ist aber in Begutachtung
Bis 1. Juni 2022 läuft noch die Begutachtungsfrist zum Reformvorschlag der Regierung für die Verordnung zur Haltung von Schweinen. Diese enthält leider kein Ablaufdatum für die tierquälerische Haltung auf Vollspaltenboden. Stattdessen soll für Neu- und Umbauten das dänische System mit der Hälfte der Spalten auf einem Drittel der Bucht vorgeschrieben werden. Um doch noch ein Ende des Vollspaltenbodens in die geplante Verordnungsreform hinein zu reklamieren, hat eine vierköpfige Delegation des VGT gestern am späten Nachmittag Tierschutzminister Rauch besucht und eine Petition gegen den Vollspaltenboden mit 102.197 Unterschriften übergeben. Der Minister versprach den Tierschützer:innen, sich für ein Verbot des Vollspaltenbodens stark zu machen. Mit dem neuen Landwirtschaftsminister Totschnig werden die Karten neu gemischt, Anti-Tierschutz Hardlinerin Ex-Ministerin Köstinger ist jetzt nicht mehr dabei. Rauch kündigte auch an, mit dem Lebensmitteleinzelhandel zu sprechen, die Tierschutzombudspersonen einzubeziehen und mit Ministerkollegen Totschnig alternative tierfreundliche Schweinehaltungsbetriebe zu besuchen.
VGT-Obmann Martin Balluch ist weiterhin zuversichtlich: Im Gegensatz zur Ex-Ministerin Köstinger haben sich sowohl Ex-Minister Mückstein als auch sein Nachfolger Minister Rauch die Zeit genommen, mit uns zu sprechen. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man in so wichtigen Fragen miteinander spricht, statt, wie Köstinger, ständig davon zu laufen. Über 100.000 Menschen fordern jetzt erneut ein Verbot des Vollspaltenbodens. Über 90 % der Bevölkerung stehen hinter ihnen, wie wir von mehreren Umfragen wissen. Die Alternativen sind etabliert und leicht realisierbar. Die Zukunft der Schweinehaltung in Österreich kann doch nicht darin liegen, dass hierzulande auf einem mieseren Niveau produziert wird, als in Deutschland. Ich hoffe daher sehr, dass das Landwirtschaftsministerium nach Köstingers Abgang zur Vernunft kommt und endlich das Ende der Schweinehaltung auf Vollspaltenboden nicht mehr verhindert.