Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.11.2023)
Graz, am 06.11.2023Demo durch Graz: „Tierpelz gehört in die Vergangenheit!“
Tierschützer:innen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN demonstrierten am Samstag gegen Tierpelzverkauf in Graz und forderten ein EU-weites Verbot
Verkleidet als halbgehäutete Tiere zogen vergangenen Samstag um die 60 Tierschützer und Tierschützerinnen durch die Straßen von Graz, um gegen den Verkauf von Tierpelzen zu protestieren. Mit lautstarken Forderungen nach einem sofortigen Ende des Handels mit Tierpelzen lenkten sie die Aufmerksamkeit auf die Grausamkeit von Pelzfarmen und deren verheerende Auswirkungen auf die Tier- und Umwelt.
Pelzfarmen stellen für Tiere eine Welt voller Qualen dar. Die üblichen Haltungsbedingungen sowie Tötungsmethoden verursachen unvorstellbares Leid und sind ethisch inakzeptabel. Kleine Gitterkäfige entsprechen der Norm in der Pelzindustrie – auch in Europa, das immer noch eines der größten Pelzproduktionsgebiete ist (bei Nerzen sogar das größte). Zwar verbieten immer mehr Länder die Pelzproduktion (siehe Übersicht), jedoch sind Einfuhr- und Verkaufsverbote noch selten.
VGT-Aktivistin Lena Remich erklärt die Situation in Europa: Bereits 23 Länder und Regionen weltweit haben Pelzfarmen verboten. Sechs weitere haben die Haltung einzelner Arten verboten oder die Haltung ohne offizielles Verbot eingestellt. Das ist eine tolle Entwicklung, die in erster Linie durch unermüdliche Tier- und Umweltschützer:innen vorangetrieben wird! Damit im EU-Raum rechtlich jedoch auch ein Handelsverbot für Tierpelze erlassen werden kann, müssen zuerst alle Mitgliedsstaaten einem Haltungsverbot zustimmen. Dieser Schritt wurde mit der Europäischen Bürger:innen-Initiative gegen Pelz im letzten Jahr gefordert – unglaubliche 1,5 Millionen EU-Bürger:innen haben diese Forderung aktiv unterstützt.
Der VGT setzt sich für ein EU-weites Verkaufsverbot von Tierpelz, sowie für ein EU-weites Pelzfarmverbot ein. Der Appell richtet sich nicht nur an die Politik und EU-Gesetzgebung, sondern auch an die Österreicher und Österreicherinnen selbst. Immer öfter wird Tierpelz nicht als ganzer Mantel verkauft, sondern in kleineren Applikationen, als Puschel oder als Kragenbesatz.
Lena Remich dazu: Tierpelz ist auf diese Weise weniger auffällig. Es gibt weniger gesellschaftliche Empörung beim Tragen von Pelz-Puscheln oder Pelz-Krägen. So schafft sich die Pelzindustrie neue Märkte und neue Kund:innen. Hier ist also jeder Mensch eindeutig angehalten, beim Kleidungskauf ganz genau darauf zu schauen, ob Tierpelz im Produkt verarbeitet ist!
Der VGT hat hier eine Anleitung zum Erkennen von Tierpelz zusammengestellt: Tierpelz oder Kunstpelz?
Auch der Handel selbst wurde im Zuge der Demonstration in die Verantwortung genommen: die Demo machte Stopps vor Pelzgeschäften und Pelz-führenden Läden, um an die Betreiber:innen zu appellieren, Tierpelz endlich auszulisten.
Der VGT ruft die Politik und die Öffentlichkeit auf, sich aktiv für das Ende des Tierpelzverkaufs in Österreich einzusetzen und damit ein klares Signal für den Schutz der Tiere zu senden.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)