Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.11.2023)
Wien, am 16.11.20235 Fakten über Puten
Interessante und überraschende Details über das Verhalten von (Haus-)Truthühnern.
Puten sind die domestizierte Form des Truthuhns und werden deswegen auch Haustruthuhn genannt. Der Truthahn stammt ursprünglich aus Amerika und wurde wahrscheinlich bereits mit Christoph Kolumbus nach Europa eingeführt. In Österreich werden jährlich rund 1,5 Millionen Puten geschlachtet. Sie sind die vergessenen Tiere im Tierschutz, denn es gibt für sie kaum Einschränkungen in der Haltung. Bei ihnen werden routinemäßig ohne Betäubung und Schmerzausschaltung die Schnäbel gekürzt und sie stehen als Mastputen tief in ihrem eigenen Kot, über viele Monate hinweg. Ähnlich wie bei Masthühnern werden sie auf großen Fleischansatz gezüchtet und werden dadurch unnatürlich schwer. Während der Mastperiode ist ein Ausmisten des Stalls nicht möglich, weshalb sie am Ende auf einer 30cm hohen Kotschicht stehen, was auch zu Verätzungen der Füße und Brust der Tiere führt. (Breast Buttons
) Daher steht der Einsatz von Antibiotika bei der Putenhaltung an der Tagesordnung. Ca. 15 % der Tiere sterben vorzeitig. Der VGT hat in der Vergangenheit immer wieder für bessere Haltungsbedingungen von Puten gekämpft und erfolgreich Verschlechterungen verhindert.1 Dabei sind Puten liebevolle und intelligente Tiere, die sich genau so ein artgerechtes und glückliches Leben wünschen.
1 Puten sind sehr soziale Tiere
Puten-Mütter bilden eine sehr enge Bindung zu ihren Kindern und enge Freundschaften mit Artgenoss:innen. Aber auch zum Menschen können sie enge Beziehungen aufbauen. Sie haben außerdem die Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen.2
2 Puten sind emotionale Tiere
Studien haben gezeigt, dass Puten sehr emotionale Tiere sind. Sie zeigen zum Beispiel große Sorge und Mitgefühl für verletzte oder sterbende Artgenoss:innen. Puten haben ein ähnliches Nervensystem wie Säugetiere und sind in der Lage, Schmerz, Zuneigung, Trauer, Freude oder Angst zu empfinden. Auch können sie verschiedene Stimmungslagen wie Frustration, Langeweile oder Vergnügen aufweisen. Die Farbe ihres Kopfes ändert sich je nach Gefühlslage zwischen weiß, blau oder rot, je aufgeregter das Tier ist.3
3 Truthähne helfen ihren dominanteren Brüdern bei der Partnerinnensuche
Bunte Federn und große Hautlappen am Schnabel gelten unter Truthähnen als Schönheitsmerkmale. Die dafür zuständigen Gene werden Forschungen zur Folge unter anderem durch Rangkämpfe aktiviert. Weniger attraktive Truthähne helfen allerdings ihren dominanten Brüdern dabei, eine Partnerin zu finden und sich zu paaren, da auf diesem Wege ihre eigenen Gene indirekt durch die Brüder weitergegeben werden.4
4 Puten können schnurren
Puten können eine ganze Reihe an verschiedenen Tönen erzeugen. Ihr berühmtes lautes Krähen
hat ihnen auf englisch den Namen Gobbler
eingebracht. Wenn sie sich wohlfühlen, machen Truthühner ein Geräusch, das dem Schnurren einer Katze nicht unähnlich ist.5
5 Puten schlucken Steine für ihre Verdauung
Wie viele Vögel schlucken auch Truthühner Steine als Teil ihrer Verdauung. Die Steine reiben im Magen gegeneinander und helfen dabei, größere Nahrungsstücke zu zerkleinern, da die Tiere keine Zähne haben.6
Puten haben viele tolle Eigenschaften und verdienen ein Leben in Freiheit. Die Konsument:innen haben es in der Hand, die Nachfrage nach Putenfleisch zu senken. Probieren Sie beim nächsten Einkauf doch einmal eine der zahlreichen rein pflanzlichen Alternativen zu Fleisch. Die Tiere werden es Ihnen danken! Unterstützung finden Sie zum Beispiel bei der Veganen Gesellschaft Österreich, die mit dem Veganen Monat 30 Tage lang Rezepte, Einkaufstipps und Informationen zur pflanzlichen Ernährung per E-Mail bereitstellt, damit der Umstieg möglichst einfach gelingt.