Teilen:

Vier gute Gründe, um auf Heringsschmaus von getöteten Tieren zu verzichten

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.02.2024)

Wien, 06.02.2024

Zum Faschingsende und dem Beginn der christlich-katholischen Fastenzeit werden traditionell Heringsschmaus und andere Fischspeisen gegessen. Eine Tradition, die für viel Tierleid sorgt. Heringe sollten aus mehreren Gründen nicht konsumiert werden. Der VGT informiert.

Auch im Jahr 2024 stehen Heringsschmaus und andere Fischgerichte bei Faschingsnarren und -närrinnen und Fastenden wieder ganz oben auf der Speisekarte. Immer mehr Menschen verzichten allerdings auf den traditionellen Herings- und Fischschmaus und entscheiden sich für pflanzliche Alternativen. Denn das, was in Heringsspeisen steckt, ist für immer mehr Menschen nicht okay. Vier gewichtige Gründe sprechen dafür, keine Heringe zu essen:

1. Heringsfischerei ist Tierquälerei

Der Fang von Atlantischen Heringen in küstennahen Gewässern rund um Island, die Britischen Inseln, in der Nordsee, der Ostsee oder im Ärmelkanal, ist tierquälerisch. Ob mit Schleppnetzen, Umschließungsnetzen oder Stellnetzen, immer werden Heringe dabei extrem misshandelt und leiden unvorstellbare Qualen. Der VGT hat darüber berichtet: „Den Heringen auf der Spur – Teil 2“. Wer Heringe isst, unterstützt diese tierquälerischen Fangmethoden.

2. Heringsfischerei ist Raubbau

Seit Jahrzehnten werden mehr Heringe aus dem Meer gefischt, als Heringe zur Welt kommen und aufwachsen. Das ist nicht nachhaltiger Raubbau und widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen. Trotzdem passiert es. Der VGT hat darüber berichtet: „Des Menschen Freud, des Herings Leid“. Der menschliche Umgang mit Heringen ist ein beschämender Ausdruck der Ignoranz, Gier und des menschlichen Größenwahns im Umgang mit den Lebensgrundlagen und Ressourcen der Erde. Wer Heringe isst, unterstützt diesen Raubbau.

3. Heringsfischerei bedroht andere Wassertiere

Heringe sind natürliche Nahrung für zahlreiche anderen Wassertiere wie Wale, Robben, Thunfische, Makrelen und Kabeljau. Die abnehmenden Heringsbestände bedeuten für diese Arten fehlende Nahrung. Unzureichende bzw. fehlende Nahrung wirkt sich negativ auf die Population einer Art aus. Die ausbeuterische Heringsfischerei ist also auch eine Bedrohung für andere Wassertierarten. Wer Heringe isst, unterstützt diese Artenbedrohung.

4. Heringsschmaus ist schlecht fürs Klima

Atlantische Heringe, die in Österreich zu Heringsspeisen verarbeitet werden, leben im Nordostatlantik. Wir haben darüber berichtet: „Den Heringen auf der Spur – Teil 1“. Um die Heringe von dort über Tausende Kilometer bis auf den Speiseteller in Österreich zu transportieren, braucht es motorisierte Fangschiffe, Flugzeuge und LKWs. Die Verarbeitung der Heringe verursacht weitere Nutzung von Energie und anderen Ressourcen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ökologische Fußabdruck von Heringen sehr groß ist. Fisch – Wildfang gefroren – und dazu ist Hering zu zählen – rangiert in einer Liste des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg mit 10 kg CO2 Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel weit oben.1 Das bedeutet anders gesagt, Hering ist schlecht für das Klima. Wer Heringe isst, unterstützt damit also die weitere Verschlechterung der klimatischen Situation.

Viele köstliche, pflanzliche Alternativen

Wenn es keine Heringsspeisen mehr sind, können es alternative Speisen auf pflanzlicher Basis sein. Der Fisch wird zum Visch, der Heringsschmaus zum Pflanzenschmaus. Vegane Heringssalate liegen voll im Trend, sind einfach selbst zuzubereiten oder können im Internet auch schon fertig gekauft werden. Eine Liste von leckeren veganen Heringsspeisen haben wir unten verlinkt.

Der VGT appelliert an die österreichischen Fischesser:innen, auf den Konsum von Heringsspeisen zu verzichten.

Quelle:

  1. Donau Uni Krems, Less Emissions2: CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln: Übersicht und praktische Tipps

Rezepte

22.10.2025, Wien

Tierpelz oder Kunstpelz?

Pelzkrägen und Bommeln an Hauben oder als Accessoires sind beliebt wie nie. Mit diesen Tipps findet ihr heraus, ob es sich um "echten" Tier- oder Kunstpelz handelt!

21.10.2025, Wien

Feldhasenseuche wütet – VGT fordert Jagdstopp

Die Viruserkrankung Myxomatose fordert in Ostösterreich bei Feldhasen derzeit zahlreiche Opfer. Diese heikle Lage sollte auch von der Jägerschaft ernst genommen werden

21.10.2025, Wien

SLAPP-Prozess von SPAR gegen den VGT: Schweine-Vollspaltenboden sei besser als Stroh

SPAR lässt Zeugen erklären, dass der Vollspaltenboden für Schweine keine Nachteile habe, eine Stroheinstreu aber schon: sie würde krank machen

20.10.2025, Bezirk Gmunden

Erneut ertappt VGT zahlreiche Vogelfänger inflagranti im OÖ Salzkammergut

Und diese haben eine neue Strategie: um Anzeigen zu entgehen, lassen sie sich mit Autos abholen, damit die Nummerntafeln ihrer Motorräder nicht fotografiert werden können

16.10.2025, Bad Goisern

VGT ertappt 4 Singvogelfänger auf frischer Tat

Aufnahmen zeigen zappelnde Vögel in Schnappfallen, gesetzwidrig viele Lockvögel pro Vogelfänger, Vögel in Sackerln, winzigen Käfigen und gestapelt im Rucksack

09.10.2025, Österreich/ Hartberg-Fürstenfeld

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? VGT zeigt zum Welt-Ei-Tag die triste Realität für Millionen Legehennen in Österreich

09.10.2025, Wien

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? Zum Welt-Ei-Tag stellt der VGT die häufigste Haltungsform für Legehennen in Österreich in den Fokus – die Bodenhaltung.

08.10.2025, Wien

Univ.-Prof. aus Dänemark bestätigt: Schweine am Acker bei Hubmanns fühlen sich wohl

Jahrelanges Forschungsprojekt zur Vokalisation bei den Hubmann-Schweinen soll subjektive Sicht der Tiere in die Diskussion über Vollspaltenboden oder Stroh einbringen