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VGT präsentiert die „ÖVP-Lösung“ zum Schweine-Vollspaltenboden vor Parlament

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.06.2024)

Wien, 12.06.2024

Der ÖVP-Vorschlag ist keine Lösung! Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl provoziert dabei: Schweinsbraten sei lecker und die Tierschützer:innen "G'fraster"!

Die Aufnahmen der letzten Aufdeckung einer Schweinefabrik durch den VGT haben es gezeigt: der von der ÖVP als Alternative präferierte strukturierte Vollspaltenboden Neu ist keine. Aus Sicht der Schweine ist der Unterschied zum unstrukturierten Vollspaltenboden Alt nicht erkennbar. Für unbedarfte Beobachter:innen auch nicht. Und für den Fall, dass die ÖVP diese Aufdeckung versäumt hat, präsentierte der VGT heute vor dem Parlament in Wien den strukturierten Vollspaltenboden Neu neben dem unstrukturierten Vollspaltenboden Alt, um den Vergleich zu ermöglichen. Der Unterschied besteht in marginal mehr Platz pro Schwein von etwa 1,5 A4 -Seiten und einer Halbierung der Spaltenanzahl auf einem Drittel der Bodenfläche. Unmittelbar nach der Aktion fand der letzte Ministerrat dieser Legislaturperiode im Parlament statt, an dem sich ein echtes Verbot des Schweine-Vollspaltenbodens noch ausgegangen wäre. Allerdings wurde im Pressefoyer im Anschluss nichts dergleichen angekündigt.

Bei der Aktion kam auch der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl aus Tirol vorbei, der den Auftritt des VGT als Frechheit bezeichnete. Nur um die mitfühlenden Tierschützer:innen zu provozieren, meinte er, ein knuspriger Schweinsbraten sei doch lecker. Die Aktivist:innen nannte er G‘fraster und schlug einer Tierschützerin auf die Hand, die ihm ein Flugblatt geben wollte. VGT-Obperson DDr. Martin Balluch dazu: Allein schon im Auftritt dieses Abgeordneten der ÖVP sieht man die dortige Einstellung zu Tieren. Sie sind der ÖVP einfach völlig gleichgültig. Für die ÖVP ist nur relevant, wieviel man aus den Schweinen rauspressen kann, um Profit zu machen. Wie schlecht kann man sie halten, ohne dass die Todesrate so hoch steigt, dass der Gewinn leidet. Das ist die einzige Grundlage der ÖVP-Entscheidung über Haltungsfragen.

Und Balluch ist enttäuscht: Unfassbar, dass die ÖVP allen Ernstes nicht bereit zu einer menschlichen Entscheidung im Sinne der Schweine war. Wir können doch diese Tiere nicht weiterhin auf unabsehbare Zeit auf scharfkantigen Betonspalten ohne Stroheinstreu dahin vegetieren lassen! Die Ausrede, dass zuerst die Konsument:innen Tierwohlfleisch kaufen müssen, ist längst widerlegt. Fast alle Konsument:innen sind bereit, mehr für Schweinefleisch zu bezahlen, wenn das alle tun und damit den Schweinen eine gewisse Lebensqualität geboten wird. Kaum ein Mensch ist dagegen bereit, selbst der Dumme zu sein, der mehr bezahlt, ohne dass sich etwas für die Schweine ändert. Das Opfer des Mehrpreises dient ja nicht der Reinheit des eigenen Gewissens! Es wird nur dann gerne erbracht, wenn es danach wirklich alle Schweine Österreichs besser haben. Bei den Käfigeiern war es genauso. Die Bürger:innen in Österreich erwarten sich, dass die Regierung Verantwortung übernimmt und nicht zulässt, dass Tierqualfleisch überhaupt in Österreich produziert werden darf. Wozu gibt es ein Parlament, wenn man zuerst erwartet, dass sich alle freiwillig an intendierte Regelungen halten, bevor diese Gesetz werden?! Außer im Tierschutz gibt es diese Vorgangsweise nirgends! Das ist das Problem der ÖVP: in ihren Augen gilt für Tiere nicht, was bei Menschen selbstverständlich ist. Für Tiere soll es keinen Rechtsstaat geben. Das zeigen auch die zahlreichen Wolfausrottungsverordnungen von ÖVP-Landesrät:innen, die eindeutig EU-Recht widersprechen.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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