Teilen:

Kein Ei mit 3 oder 2

Petition

Schluss mit der Hühnerquälerei bei der Eierproduktion!

noch 1.356 unterschriften bis zum ziel

23644
25.000

Kein Ei mit 3 oder 2! Käfig- und Bodenhaltungen können den Bedürfnissen der Hühner nicht gerecht werden. Die Zucht von Legehennen zu "Hochleistungs-Eierproduzentinnen" bringt zusätzliche Probleme. Bitte helfen Sie mit, dieses Leid zu beenden. 

Forderungen

Die Unterzeichnenden der Petition fordern:

  • Schluss mit dem Kückentöten

  • Schluss mit der Qualzucht

  • Schluss mit der Bodenhaltung

  • Kennzeichnungspflicht verarbeiteter Eier

  • Käfigfreie Gastronomie

 

Diese Petition richtet sich an die Österreichische Bundesregierung.

Formular

Die Forderungen im Detail

In Österreich ist die Käfighaltung von Legehennen seit 2020 endgültig verboten. Der Import von Eiern aus Käfighaltung ist trotzdem noch erlaubt. Dort, wo es keine verpflichtende oder freiwillige Kennzeichnung von Eiern oder Produkten, die Ei beinhalten, gibt, können sich also Käfigeier verstecken. Somit finanziert man das Leid der Legehennen weiterhin. Trotz Käfigverbot gibt es auch in Österreich immer noch zahlreiche Probleme in der Eierproduktion. Die Mehrheit der Hennen muss in Bodenhaltung leben, die ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden kann. Viele leiden wegen der Zucht auf hohe Legeleistung und der schlechten Haltung an Krankheiten und Verletzungen. Der Großteil der männlichen Kücken wird direkt nach dem Schlüpfen getötet. Mit dieser Petition fordern wir ein Ende der Hühnerquälerei bei der Eierproduktion, konkret durch folgende Maßnahmen:

Es ist immer noch Praxis in der konventionellen Eierproduktion, die männlichen Kücken direkt nach dem Schlupf durch Ersticken mit CO2 zu töten. In Österreich ist das zwar verboten, doch wurde eine Ausnahme geschaffen: Kücken, die als Tierfutter enden, dürfen weiterhin getötet werden. Damit wird das Verbot eigentlich ad absurdum geführt.

Die industrielle Eier-Produktion erfolgt komplett getrennt von der Hühnerfleisch-Produktion durch jeweils hochspezialisierte Zuchtlinien: Mast-Hybride für die Fleischproduktion und Lege-Hybride für die Eierzeugung. Beide können aus Tierschutzsicht als Qualzuchten bezeichnet werden. Während Masthühner durch die extrem schnelle Gewichtszunahme leiden, werden die Körper von Legehennen vor allem durch den hohen Legedruck ausgelaugt. Im Schnitt legen sie 330 Eier jährlich. Das führt durch den hohen Kalziumverbrauch häufig zu Knochenschäden und Osteoporosesymptomen. Studien zeigen, dass bis zu 100 % einer Legehennen-Gruppe während ihres kurzen Lebens eine oder mehrere Frakturen des Brustbeins erleiden.

Einen Lösungsansatz, sowohl für das unnötige Töten von Millionen kleiner Kücken, als auch für die Qualzuchtproblematik, kann eine Entwicklung hin zu Zweinutzungsrassen darstellen. Zweinutzungsrassen sind Hühner, die sich als Lege- und Masthuhn gleichermaßen eignen. Die Hennen haben etwa 70 % der Legeleistung von überzüchteten Lege-Hybriden und ihre Brüder setzen mit 3 kg nach 95 Tagen Mast genügend Fleisch an. Sowohl Hennen als auch Hähne profitierten von dieser Entwicklung, stehen sie doch deutlich weniger unter Stress, sind viel gesünder, agiler und offensichtlich fröhlicher. Es würde keine spezialisierten Mast- oder Lege-Hybride mehr brauchen.

Es ist ein generelles Verbot der Bodenhaltung anzustreben und als erste Schritte ein Verbot von käfigartigen Volierensystemen sowie verpflichtende Außenscharrräume für Bodenhaltungen. In vielen Bodenhaltungen gibt es sogenannte Volieren – eine Art offener Käfig, der es erlaubt, die Tiere auf mehreren Ebenen aus Gitterboden übereinander anzuordnen, womit auch mehr Tiere auf weniger Platz passen. Nur der Stallboden ist mit Einstreu versehen. Oftmals ist ihnen der Weg dorthin durch Artgenossinnen versperrt. Durch die Fütterung in den oberen Etagen werden sie dazu angehalten, oben zu bleiben. Die Bewegungsfreiheit wird durch dieses Aufstallungssystem stark eingeschränkt.

Dieses Haltungssystem hat zusätzlich Auswirkungen auf die Knochendichte der Tiere. Je weniger Bewegungsfreiheit die Hennen haben, umso eher erleiden sie im Laufe ihres Lebens Knochenbrüche. Studien haben gezeigt, dass die Tiere am wenigsten Probleme mit den Knochen bekommen, wenn sie die Möglichkeit haben, aufzufliegen. Das ist in der Bodenhaltung durch den Platzmangel und die Verwendung von käfigartigen Volieren kaum möglich.

Durch den Mangel an natürlichem Licht bei Bodenhaltungssystemen können die Hennen weniger Vitamin D erzeugen und sind daher auf eine Zufütterung angewiesen. Ein Mangel an Vitamin D kann zu Krankheiten wie Osteoporose führen, was wiederum die Gefahr für Knochenbrüche erhöht. Außerdem können Hühner mehr Bilder pro Sekunde sehen als Menschen. Dadurch wird normales elektrisches Licht von Hühnern oft als flackernd wahrgenommen, was die Tiere nervös macht und ihr Verhalten negativ beeinflusst. Ein Außenscharrraum oder Außenklimabereich ist laut österreichischem Tierschutzgesetz ein befestigter, eingestreuter, überdachter und abgegrenzter Außenbereich, der auf mindestens einer Seite nur durch Gitter oder Windnetze begrenzt ist. Hühner würden davon sehr profitieren, da sie durch den zusätzlichen Bereich mehr Platz bekämen und zudem frische Luft und Sonnenlicht genießen könnten.

Weil Eier aus Käfighaltung billiger sind und der Import nach Österreich erlaubt ist, werden sie oft dort verwendet, wo die Herkunft mangels einer Kennzeichnungspflicht unklar bleibt. Das ist bei verarbeiteten Produkten und in der Gastronomie oft der Fall. Wenn Haltungsform und Herkunft hier nicht freiwillig ausgewiesen werden, muss man davon ausgehen, dass es sich um Eier aus Käfighaltung handeln könnte. Diese Verschleierungstaktik muss ein Ende haben! Sie schadet Österreich und sie schadet den Tieren. Die Konsument:innen haben ein Recht darauf, zu erfahren, wofür sie bezahlen. Dazu gehört auch die Herkunfts- und Haltungskennzeichnung der Eier. Nur so ist eine mündige Kauf- und Konsumentscheidung möglich. Die Unterzeichnenden der Petition fordern daher zum einen die Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eier und zum anderen fordern sie Gastronom:innen dazu auf, umzudenken und Käfigeier aus ihren Küchen zu verbannen.

Aktuelles zum Thema Eierproduktion

27.11.2024

Vegane Ei-Alternativen

Jedes Jahr werden in Österreich fast 10 Millionen männliche Küken sofort nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen und für die Ei-Industrie wertlos sind (Quelle: Statistik Austria). Dabei können Eier in der Ernährung leicht weggelassen oder ersetzt werden.

10.10.2024

Studie: Hühner zeigen Emotionen durch Erröten

Zum morgigen Welt-Ei-Tag ruft der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN dazu auf, an die Hennen zu denken, die hinter der Massenproduktion von Eiern stecken. Immer mehr wissenschaftliche Studien geben uns Einblick in die Welt der Hühner.

14.02.2024

Käfigeier im Hotel und auf Kreuzfahrt

Neuer „Fair & Fowl“ Report der Open Wing Alliance zeigt auf, welche Reiseunternehmen und Hotels noch Eier aus grausamer Käfighaltung verwenden

16.10.2023

World Cage Free Day: Unzählige Botschaften gehen an die EU

Am 13.10. 2023 feierten wir World Cage Free Day. Menschen aus ganz Europa sendeten eine unmissverständliche Nachricht an die EU-Kommission: Lasst die Tiere nicht im Stich!

02.04.2023

Das blaue Ei

Ein veganes Kinderbuch von Katharina Bacher, illustriert von Theda Mimilaki

14.10.2022

Welt-Ei-Tag

Am 14. Oktober 2022 findet der Welttag des Eies statt. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN macht auf die Tiere, die für die Produktion von Eiern ausgebeutet werden, aufmerksam.

24.05.2022

Keine Käfigeier: Unternehmen halten ihre Versprechen

Ein Großteil der Unternehmen hält sich an ihre Versprechen gegenüber der Open Wing Alliance und der Öffentlichkeit, keine Eier von Hennen in Käfighaltung mehr zu verwenden.

15.04.2022

Studie: Brustbeinbrüche durch Überzüchtung bei Legehennen

Legehennen sind auf extreme Hochleistung gezüchtet. Sie legen über 300 Eier pro Jahr. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN kritisiert das schon lange. Eine aktuelle Studie macht die schlimmen Konsequenzen für die Tiere deutlich.

07.03.2022

Brüterei – Die Zucht von Legehennen

In einer Brüterei werden Eier in Brutkästen ausgebrütet, um eine neue Generation an Legehennen zu „produzieren“. Männliche Kücken werden bereits am ersten Lebenstag getötet, weil sie keine Eier legen können.