Teilen:

ÖVP will Anti-Tierschutz Gesetze: Gefängnis für Besetzungen und Filmen in Tierfabriken

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.09.2019)

Wien, 28.09.2019

Die entsprechenden Anträge wurden allerdings von sämtlichen anderen Parteien abgelehnt; zusätzlich wollte die ÖVP die Tiertransportanträge abschwächen – ebenfalls abgelehnt!

Wenn die ÖVP nicht gerade eine andere Partei im Rahmen einer Regierungskoalition in Geiselhaft hat, steht sie mit ihren Anti-Tierschutz Gesetzesanträgen alleine da. Zum Glück, werden alle Menschen mit demokratischer Grundeinstellung sagen. Die ÖVP hat am letzten Plenartag tatsächlich überraschend Gesetzesanträge aus dem Hut gezaubert, die es in sich hatten:

  • 1 Jahr Gefängnis dafür, heimlich Bild- oder Tonaufnahmen in einer Tierfabrik herzustellen oder Vorrichtungen für die Herstellung von Bild- und Tonmaterial zu installieren.
  • 1 Jahr Gefängnis dafür, ein Büro oder eine Betriebsstätte aufzusuchen und nach Aufforderung nicht zu gehen.

Mit anderen Worten: Die ÖVP wollte ein Tierqualvertuschungsgesetz einführen, nach dem die Pressefreiheit massiv eingeschränkt ist und investigativer Journalismus mit Gefängnis bestraft wird. Und die ÖVP wollte klassischen Zivilen Ungehorsam, wie z.B. eine Bürobesetzung, um darauf zu pochen, dass sich die politisch Verantwortlichen öffentlich rechtfertigen müssen, mit Gefängnis ahnden. Die Folge solcher Gesetze wäre dann, dass die Polizei mit Hausdurchsuchungen und Überwachung der Autobahnen z.B. gegen Tierschützer_innen ermitteln dürfte, und dass ganz normale Tierschutzaktivist_innen plötzlich Vorstrafen bekämen, die ihnen die Zukunft verbauen. Diese Anträge wurden von allen anderen Parteien abgelehnt, allerdings kündigte die FPÖ in einer Aussendung an, in Zukunft zustimmen zu wollen, wenn es mehr Zeit zur Diskussion darüber gegeben habe.

Zusätzlich brachte die ÖVP einen Abänderungsantrag zu einem Antrag zu Tiertransporten ein, der die eh schon so schwachen Forderungen noch weiter abschwächen hätte sollen. Aber auch dieser Vorstoß der ÖVP wurde von keiner Partei mitgetragen.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Ziviler Ungehorsam ist ein international anerkanntes Vorgehen der Zivilgesellschaft in einer Demokratie. Ohne ihn wären die berühmtesten Protagonisten, wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King, hilflos gewesen. Aber um Tierfabriken vor Tierschutzkritik zu bewahren, ist die ÖVP sogar bereit, friedliche Personen, die Zivilen Ungehorsam leisten, dem Gefängnis auszuliefern. Und das umso mehr, wenn Filmmaterial aus Tierfabriken an die Öffentlichkeit kommt. Fakt ist, dass nur so viele unfassbare gesetzwidrige Grausamkeiten aufgedeckt werden konnten. Und Fakt ist weiter, dass nur so die Menschen über die wahren Zustände in den Tierfabriken informiert werden können. Der Fleischwerbung ist jedenfalls keine realistische Darstellung der Tierhaltung zu entnehmen, und das wäre die einzige andere Quelle. Der VGT ruft die Journalist_innen dazu auf, gegen diese beispiellose Einschränkung des investigativen Journalismus aufzuschreien. Es kann doch nicht sein, dass eine Agrarindustrie-Lobbypartei im Alleingang die objektive Berichterstattung über die grauenhaften Zustände in Österreichs Tierfabriken unter Androhung von Gefängnis einfach abdreht!

09.10.2025, Österreich/ Hartberg-Fürstenfeld

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? VGT zeigt zum Welt-Ei-Tag die triste Realität für Millionen Legehennen in Österreich

09.10.2025, Wien

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? Zum Welt-Ei-Tag stellt der VGT die häufigste Haltungsform für Legehennen in Österreich in den Fokus – die Bodenhaltung.

08.10.2025, Wien

Univ.-Prof. aus Dänemark bestätigt: Schweine am Acker bei Hubmanns fühlen sich wohl

Jahrelanges Forschungsprojekt zur Vokalisation bei den Hubmann-Schweinen soll subjektive Sicht der Tiere in die Diskussion über Vollspaltenboden oder Stroh einbringen

07.10.2025, Gerersdorf

Landwirtschaftskammer NÖ hält Ackerschweinehaltung für „nicht genehmigungsfähig“

Dennoch stimmt der ÖVP-Bauernbund in derselben Kammer gegen eine Änderung der Bauordnung und ist an BOKU-Projekt „Ackerschweine“ Betrieb Hubmann beteiligt

07.10.2025, Wien

Das war der Tierschutzlauf 2025!

Am 5. Oktober 2025 fand der 14. Tierschutzlauf in Wien auf der Prater Hauptallee statt. Fast 1.500 Personen nahmen am Laufevent im Prater teil.

03.10.2025, Wien

VGT-Aktivist:innen auf internationalen Konferenzen

Vernetzung, Inspiration und Austausch mit Menschen von überall auf der Welt.

02.10.2025, Wien

Ausstellung „Fleisch“ seit heute im Wien Museum am Karlsplatz eröffnet

Ohne schockierende Bilder wird von der Entwicklung der Tierhaltung bis zur Industrialisierung, über den Vegetarismus und den Tierschutz, bis zur Fleischverarbeitung das Thema behandelt

01.10.2025, Eggenburg

Zum Welttierschutztag: Mahnwache vor Schweine-Schlachthof Dachsberger in NÖ

Nach einem grauenhaften Leben auf Vollspaltenboden der Tod in der Gaskammer mit anschließendem Gurgelschnitt: Tierschützer:innen spenden letzten Trost