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VGT: Wasserknappheit wird dramatischer als bisher angenommen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.02.2023)

Wien, 08.02.2023

Produktion tierlicher Lebensmittel als eine der Hauptursachen

Schon heute leiden unzählige Menschen und andere Tiere auf der ganzen Welt an den Auswirkungen von lokaler Wasserknappheit. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren noch dramatisch verschlimmern und zwar noch massiver, als bisher angenommen wurde.
 

Zur Petition


Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie1, geleitet vom Hydrologen Günter Blöschl von der TU Wien und Yongqiang Zhang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, prognostiziert mittels einer neuen Methode, dass bis 2050 durchschnittlich noch einmal um 10 % weniger Wasser verfügbar sein wird, als durch die bislang vorherrschenden Modelle berechnet wurde. Die bisherigen Klimamodelle, von denen auch der Weltklimarat IPCC in seinen Berichten ausgeht, berücksichtigen wichtige Faktoren, wie die Speicherkapazität der Böden oder die Vegetation, nicht, sondern schließt die Wasserabflussmenge direkt aus der Regenmenge. Die neue Methode orientiert sich hingegen an umfassenden Messdaten aus über 9.500 hydrologischen Einzugsgebieten auf der ganzen Welt und verglich diese mit Daten zu den Niederschlägen, zur Sonneneinstrahlung und anderen meteorologischen Einflussfaktoren. Auch in Österreich wird die Wasserknappheit deutlich spürbarer werden, vor allem aufgrund der zunehmenden Verdunstung in den flachen Regionen im Osten und Südosten.

Wer glaubt, kürzer zu duschen, oder seltener Wäsche zu waschen, seien die effektivsten Maßnahmen, um Wasser einzusparen, der:die irrt: 92% des globalen Wasserfußabdruckes fallen nämlich auf die Landwirtschaft. Davon werden 29% für die Erzeugung von tierlichen Produkten verschwendet.2 Der größte Teil davon (98 %) wird nur durch die Futtermittelproduktion verursacht.3 Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch fallen im Schnitt 15.415 Liter Wasser an. Zum Vergleich: Die Produktion von einem Kilogramm Hülsenfrüchten benötigt durchschnittlich 4.055 l, von 1 kg Getreide 1.644 l, von 1 kg Obst 962 l und von 1 kg Gemüse 322 l Wasser.4

Abgesehen vom produktionsbedingten Wasserverbrauch spielt auch die Wasserverschmutzung durch die Tierhaltung eine wesentliche Rolle: Gülle, Düngemittel und Antibiotika gelangen in Böden und Gewässer und verschmutzen und versauern das Grundwasser rund um Mastbetriebe und Futteranbauflächen. Trinkwasserqualität kann dadurch oftmals nur mehr durch starke Verdünnung mit unbelastetem Wasser gewährleistet werden. Zudem können Pflanzen auf versauerten Böden schlechter wachsen. Das führt wiederum einerseits zu Ernteausfällen, andererseits zum Rückgang der Artenvielfalt.

Wenn wir nicht schnellstmöglich unsere Landwirtschaft auf eine ökologisch verträgliche und zukunftsfähige Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln umstellen, werden wir bald gar nichts mehr anbauen können, da aufgrund der massiven Wasserverknappung die Ernten verdorren werden. Sobald die Nahrungsmittel knapp werden, werden auch wir spüren, was es heißt, zu hungern. Dann geht es ums blanke Überleben, zeigt sich VGT-Campaignerin Isabell Eckl besorgt.

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat zu diesem Zweck eine neue Petition ins Leben gerufen, mit der eine umwelt- und ressourcenschonende Agrar- und Ernährungswende eingeleitet werden soll. Durch positive Anreize, wie Zuschüsse für Betriebe, die auf die Produktion von Feldfrüchten umsteigen, Förderung von Fleischalternativen, sowie der steuerlichen Bevorzugung von klimaschonenden pflanzlichen Lebensmitteln, können die Hürden für eine dringend notwendige Umstrukturierung Schritt für Schritt beseitigt werden.


(1) Zhang, Y., Zheng, H., Zhang, X. et al. Future global streamflow declines are probably more severe than previously estimated. Nat Water (2023)

(2) Fleischatlas 2021, S. 26

(3) Water footprint of crop and animal products: a comparison

(4) Fleischatlas 2021, S. 27

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