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Abgebissene Ohren und Abszesse: Schweine leiden weiter!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.09.2023)

St. Pölten-Land, 18.09.2023

Immer noch leiden Schweine in Österreich auf Vollspaltenboden, wie in diesem neu aufgedeckten AMA-Betrieb im Bezirk St. Pölten-Land! Schweinewirtschaft blockiert indessen Verbesserungen

Die neu entstandenen und dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN übermittelten Aufnahmen zeigen dutzende Schweine mit blutigen Ohren, Schweine mit offenen Abszessen, entzündeten Augen und geschwollenen Gelenken. Die rund 1000 Schweine in diesem AMA-Betrieb müssen auf dem immer noch erlaubten Beton-Vollspaltenboden leben, der auch im Jahr 2023 die verbreitetste Haltungsart für Mastschweine in Österreich ist. Auch ein totes Schwein liegt in einer Bucht und wird von den anderen Schweinen angekaut. Beschäftigungsmaterial hängt offenbar vielfach im Stallgang, statt in den Buchten. Der VGT hat umgehend Anzeige erstattet.

Kommt überhaupt ein Vollspaltenboden-Verbot?

Schon seit Jahren deckt der VGT das Tierleid in der konventionellen Schweinehaltung auf. Besonders der Vollspaltenboden stellt einen zentralen Grund für die artwidrige Haltung von Schweinen in Österreich dar. Die VGT-Kampagne dagegen hat im Juli 2022 zu einem gesetzlichen Verbot geführt, das aber erst 2040 in Kraft treten soll. Dazu muss bis Ende 2026 im Rahmen des IBEST Plus Projekts die neue, ab dann als Mindeststandard vorgeschriebene, Haltungsform entwickelt werden. Tierschutzorganisationen wie der VGT sollten involviert werden. Doch die Branche mauert offenbar, es gab bisher noch kein einziges Treffen dazu, es wurde noch nichts unternommen.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Die Zeit drängt, in 2 Jahren soll ein fertiges Konzept zur neuen Schweinehaltung der Fachstelle für Tierhaltungssysteme zur Begutachtung vorgelegt und ab 2028 ins Gesetz geschrieben werden. Ab dann muss diese Haltungsform als Mindeststandard für Neubauten und ab 2040 für alle Betriebe gelten. Doch so oft wir auch bei den zuständigen Stellen nachfragen, werden wir nur hingehalten. Ich fürchte, man versucht, diese Termine einfach verstreichen zu lassen und damit die eh schon viel zu langen Übergangsfristen noch weiter hinaus zu zögern. Und das alles auf dem Rücken der Tiere, denen man jetzt schon eine Wartezeit von 18 (!) Jahren zumutet, bis der unsägliche Vollspaltenboden Geschichte ist.

Verletzungen wegen schlechter Haltung und Beschäftigungsmangel

Schweine leiden als hoch-intelligente und sensible Tiere in der üblichen Vollspaltenboden-Buchtenhaltung schnell an immenser Frustration und Langeweile. Der Beton-Vollspaltenboden ist nicht nur schmerzhaft und unbequem, sondern bietet in den kahlen Buchten auch überhaupt keine Beschäftigung für die Tiere. Das dürftig eingesetzte Beschäftigungsmaterial ist in diesem, jetzt aufgedeckten Betrieb offenbar laut den Fotos und Videos zu wenig oder zum Teil gar nicht vorhanden. Somit bleibt den Tieren nur die Beschäftigung mit sich selbst und ihren Artgenossen und Artgenossinnen. Die Schweine beginnen, sich zu beißen und Ohren oder Schwänze abzunagen. Vor allem schon vorhandene Verletzungen, z.B. durch Ohrnekrosen, fördern weitere Verletzungen. Es kommt zu blutigen Wunden und sogar zu vollständigen Amputationen.

David Richter vom VGT hat die Aufnahmen gesichtet: Es ist mehr als deutlich, dass diese Schweine enorm an der Haltung auf Vollspaltenboden leiden! Hätten sie z.B. Stroh als Einstreu zur Verfügung und artgerechte Beschäftigung, dann würde es den Tieren deutlich besser gehen. Vermutlich gäbe es dann auch viel weniger verletzte und kranke Tiere.

Der VGT kritisiert auch, dass die verletzten, blutenden und kranken Tiere nicht separiert und in adäquaten Krankenbuchten untergebracht wurden. Die Aufnahmen aus dem Betrieb lassen schließen, dass die Tiere womöglich nicht einmal behandelt wurden.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)
(Rohvideo zur Bearbeitung für Medien auf Anfrage)

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