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Immer noch Tierquälerei bei Hühnerfleischlieferanten von Lidl Deutschland

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.09.2023)

Wien/Deutschland, 28.09.2023

Trotz etlicher Tierschutzskandale leiden die Hühner weiter!

Der Discounter Lidl wurde bereits in fünf europäischen Ländern mit schrecklichen Zuständen in den Hühnermasten seiner Zulieferer konfrontiert. Doch wie nun neue Aufnahmen der Tierschutzorganisation Equalia aus Deutschland zeigen, hat sich innerhalb eines Jahres nichts geändert. Die Bilder, die über mehrere Monate hinweg zwischen 2022 und 2023 entstanden sind, zeigen immenses Leid und die verheerenden folgen der Qualzucht: tote, verwesende Tiere, Hühner, die sich kaum mehr bewegen können, unter schmerzhaften Fehlstellungen leiden und nicht mehr an Futter oder Wasser kommen. Die Mitarbeiter:innen und vor allem jene, die die Hühner für den Transport einfangen, gehen grausamst mit den Tieren um. Treten und schlagen auf sie ein.

Zum Skandal-Video auf Youtube (mit Altersbeschränkung)

Mehr als 15 Tierschutzorganisationen aus elf europäischen Ländern fordern mehr Tierschutz von Lidl. Durch Lidl's Anschluss an die europäische Masthuhn-Initiative könnte unzähligen Masthühnern ein Großteil ihres Leides erspart bleiben. Doch trotz der aufgezeigten systematischen Probleme in den Hühnermasten werden in den allermeisten Ländern keine wesentlichen Schritte gesetzt.

Zur Petition


Dass das Fleisch der, in diesen deutschen Masten gequälten, Tiere auch in Österreich verkauft wird, kann nicht ausgeschlossen werden. Aus Angaben auf der Webseite von Lidl Deutschland1 geht hervor, dass der betroffene Produzent Rothkötter (Landgeflügel) mit dem Unternehmen Food Fox zusammenarbeitet. Produkte wie etwa Chicken Nuggets dieses Unternehmens werden auch bei Lidl Österreich verkauft. Der VGT hat dazu um Auskunft gebeten und wird die Antwort ergänzen.

Als Aktionsware wird Hühnerfleisch aus Deutschland bei Lidl Österreich auch in Form von Frischfleisch angeboten. Auf Nachfrage des VGT bei Lidl, unter welchen Bedingungen diese Tiere gehalten werden, wurde erst lediglich entgegnet, dass Lidl kein Hühnerfleisch aus Deutschland gelistet hätte. Erst nach weiterem Nachhaken samt Fotobeweis einer Fleischpackung aus Deutschland wurde deutlich gemacht, dass damit nur das dauerhafte Sortiment gemeint wäre und durchaus Aktionsware aus Deutschland erhältlich sei. Es braucht dringend mehr Transparenz was die Tierhaltungs-Standards betrifft. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit Lidl Österreich CEO Alessandro Wolf hieß es, der Kunde sei nicht bereit, den Mehrpreis für Tierwohl zu bezahlen. Klare Informationen über gängige Praktiken und das immense Leid, das diese verursachen, gibt es allerdings nicht. Zusätzlich wird auf der Webseite der Kundschaft gegenüber angegeben, dass es bei allen verkauften Produkten "akzeptable Mindestanforderungen" an die Tierhaltung gäbe.2 Die europaweit veröffentlichten Aufnahmen aus Hühnermasten machen jedoch deutlich, dass das bei Produzenten, die Lidl beliefern, oft nicht der Fall ist.

VGT Campaignerin Denise Kubala, MSc., dazu: Unsere jüngsten Aufdeckungen in Österreich haben gezeigt, dass die Verhältnisse in Österreich jenen in Deutschland ähnlich sind. Das liegt vor allem daran, dass die selben, qualgezüchteten Hühnerrassen eingesetzt werden. Diese Rassen leiden durch ihre extrem schnelle Gewichtszunahme an massiven gesundheitlichen Problemen. Der Handel hat die Möglichkeit, das zu ändern. Es kann nicht sein, dass auf Kosten der Tiere billigst produziert wird! Wir fordern eine vernünftige Tierschutz-Firmenpolitik, die nicht nur für dringend notwendige Verbesserungen in Österreich sorgt, sondern über die österreichischen Grenzen hinausgeht. Mit der europäischen Masthuhn-Initiative existiert sogar bereits ein realisierbarer Standard, der aus wissenschaftlicher Sicht das absolute Mindestmaß für die Hühner darstellt.

Aufdeckungen AT:

Hühner eiskalt überfahren

Hühnermast-Skandal in zwei weiteren Betrieben!

Seit Mai demonstriert der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN vor den großen Supermarktketten in Österreich, um auf die verheerenden Missstände in der Masthuhn-Haltung und -zucht aufmerksam zu machen. Die nächste Masthuhn-Info-Aktion findet heute, 28. September, ab 16:00 in Lustenau/Vorarlberg statt.

Info-Artikel zu den Demos: VGT Startet Masthuhn-Informationskampagne


(1) https://www.lidl.de/c/frischfleischtracking/s10007733?01=04053736784900&10=9131002040622

(2) https://corporate.lidl.at/verantwortung/gut-fuer-die-menschen/fair-handeln/tierwohl

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