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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.12.2022)

SO-Steiermark, am 13.12.2022

Aufgedeckt: Hühner eiskalt überfahren

Österreich ist das 4. europäische Land, in dem entsetzliche Szenen aus einem Hühnermast-Betrieb veröffentlicht werden, der in Verbindung zu Lidl-Lieferanten steht

Nach den Aufdeckungen von Tierquälerei in deutschen und spanischen Hühnermast-Betrieben werden heute schockierende Aufnahmen aus Österreich vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN veröffentlicht. Zu sehen sind, wie zuvor in deutschen, italienischen und spanischen Hühnermasten, nicht nur die horrenden Zustände in diesen Tierfabriken und das Tierleid durch viel zu schnelles Wachstum, um den Profit zu maximieren, sondern auch, dass beim Einsammeln der Hühner zum Transport in den Schlachthof einige der Tiere einfach eiskalt überfahren werden. Das beweist, wie wenig ein Lebewesen für die Tierindustrie wert ist.

Der aktuell betroffene Betrieb in der Südoststeiermark ist mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet. In Österreich seien wir die absoluten Vorreiter in der Hühnerhaltung, heißt es oft seitens der Industrie. Dennoch ist die aufgedeckte Hühnermast kaum von jenen in den anderen Ländern zu unterscheiden. Überall sind Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen sind. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in der mit Fäkalien getränkten Einstreu zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut. Um ein möglichst schnelles Muskelwachstum zu erreichen, wird in Kauf genommen, dass unzählige Tiere noch während der Mast langsam und qualvoll sterben. Solange ein gewisser Prozentsatz die rund fünf Wochen bis zum Schlachttermin überlebt, rentiert sich die Aufzucht dieser Hühnerrassen trotz allem.

Das enorme Leid der Hühner ist dabei ein Faktor, der nicht nur keine Berücksichtigung findet, sondern durch den brutalen Umgang mit den Tieren sogar noch aktiv verstärkt wird. Tierquälerei konnte in allen Aufdeckungen beobachtet werden. In der aktuellen schockiert ein:e Mitarbeiter:in, der/die die Hühner eiskalt mit einem Laster überfährt, besonders. Einige sterben daran sofort, andere werden schwer verletzt zurückgelassen. Der VGT hat Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die 1. Tierhaltungsverordnung erstattet.
 

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VGT – Campaignerin Denise Kubala, MSc., ist bestürzt: Zu sehen, wie grausam diese meist ohnehin schon leidenden Tiere in den Mastbetrieben behandelt werden, ist kaum zu ertragen. Hier werden sie rücksichtslos mit dem Laster überfahren und dabei teilweise schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Es ist nicht zu fassen, wie sehr besonders die Hühner in unserer Gesellschaft zu Produkten degradiert werden. Sehr deutlich wird das auch, wenn man sich die überzüchteten, extrem schnell wachsenden Hühnerrassen ansieht, die für die Mast eingesetzt werden. Das sind ganz klar Qualzuchten. Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, Tiere aus solchen Zuchten zu verwenden, doch die enorme Gier nach massenhaft billigem Hühnerfleisch scheint dieses Gesetz auszuhebeln.

Gemein haben alle bisher aufgedeckten Betriebe, dass sie mit Lieferanten des Discounters Lidl in Verbindung stehen. Es ist eindeutig, dass es sich hier nicht um einzelne Skandalbetriebe handelt. Vielmehr wird das Bild eines kaputten und unheimlich grausamen Systems der Hühnermast gezeichnet. Auf seiner Homepage beteuert der Konzern, dass er durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten Einfluss darauf hätte, wie die Tiere gehalten werden und dass er diesen Einfluss nutzen wolle, um die konventionelle Tierhaltung weiterzuentwickeln1.

Der VGT, Equalia, die Albert Schweitzer Stiftung und viele weitere Tierschutzorganisationen erwarten, dass diesen Worten Taten folgen. Sie appellieren an Lidl, sich europaweit der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen, um so die Standards für die Hühnerhaltung und -zucht bei seinen Lieferanten zu verbessern. Die Europäische Masthuhn-Initiative ist ein Abkommen zwischen NGOs und Lebensmittelfirmen, das eine Reihe von wirtschaftlich realisierbaren Tierschutz-Maßnahmen auf wissenschaftlicher Basis für Masthühner setzt. Allen voran steht der Einsatz von Hühnerrassen, die weniger schnell wachsen und wesentlich gesünder sind. Zudem sollen die Tiere natürliches Licht sowie Beschäftigungsmaterial erhalten. In Frankreich hat Lidl diesen Schritt bereits getan. Dass die Hühner in allen anderen Ländern weiter leiden sollen, ist nicht nachvollziehbar.
 

Zur Petition


Denise Kubala, MSc.: Wir erwarten, dass der Konzern wie versprochen seinen Einfluss nutzt, Verantwortung übernimmt und mit der Europäischen Masthuhn-Initiative wirkungsvolle Schritte gegen die Tierquälerei in den Hühnermastbetrieben und insbesondere gegen Qualzucht setzt.

Pressefotos und -video (Copyright: VGT.at)


  1. Vollständiges Zitat der Lidl Homepage: „Als Händler von tierischen Produkten haben wir durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten Einfluss darauf, wie die Tiere gehalten und gefüttert werden. Wir wollen diesen Einfluss nutzen und gemeinsam mit den beteiligten Akteuren der Wertschöpfungskette die konventionelle Tierhaltung weiterentwickeln, um das Tierwohl zu verbessern. Damit erfüllen wir auch die Erwartungen unserer Kunden, die zunehmend auf die Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Lebensmittel achten.“ (https://corporate.lidl.at/verantwortung/ressourcen/tierwohl )

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