VGT deckt auf: Milchkühe mit Anbindehaltung viel zu selten und zu kurz im „Auslauf“ - vgt

Teilen:

VGT deckt auf: Milchkühe mit Anbindehaltung viel zu selten und zu kurz im „Auslauf“

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.12.2024)

Salzburg, 30.12.2024

Daueraufnahmen 2024 beweisen: „Milchkühe“ bei drei von vier für die „Salzburg Milch“ erzeugenden Betrieben in Kombinationshaltung unter gesetzlich vorgegebenem Mindestmaß

Laut der 1. Tierhaltungsverordnung müssen Rinder in Österreich an mindestens 90 Tagen im Jahr Auslauf erhalten. Im Handbuch für Rinder, das vom Tierschutzministerium in Auftrag gegeben wurde, wird ein regelmäßiger Auslauf, mindestens zweimal wöchentlich, mehrere Stunden lang empfohlen. Molkereien wie die Salzburg Milch versprechen 120 Tage pro Jahr Auslauf. Doch wie sieht dieser Auslauf aus? Erfolgt er wirklich an 120 Tagen im Jahr? Für wie lange? Auf welchem Untergrund, auf welcher Fläche, und gilt er für jedes Rind in Stallungen mit Anbindehaltung? Die Rechercheergebnisse des VGT zeigen ein erschreckendes Bild und bewegen den Verein dazu, eine gesetzlich festgelegte Mindestauslaufdauer und -fläche zu fordern!

Von Ende April/ Anfang Mai bis Mitte Oktober 2024 wurden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang alle 10 Minuten Fotos von Ausläufen von vier Milch produzierenden Betrieben im Flach- und Tennengau gemacht. Die Betriebe sind Lieferanten der Salzburg Milch, die ihren Milchbetrieben seit 2019 sogar 120 Tage Auslauf pro Jahr vorschreibt. Grundsätzlich begrüßenswert, wenn da nicht Betriebe wären, die die Kriterien nicht erfüllen. Die Werbung zeigt idyllische Szenen mit Rindern auf subalpinen Weiden, ein harter Kontrast zur Realität der Situation der Kühe in den aufgenommenen Betrieben.

Auslaufdauer durchschnittlich nur 1 ½ bis 4 Stunden

  • Betrieb 1 hat einen Auslauf in der Größe von 61,5 m² auf Betonboden. Während 160 Tagen, in denen der Auslauf aufgenommen wurde, waren jeweils vier Rinder an 42 Tagen für durchschnittlich 110 Minuten im Auslauf zu beobachten
  • Betrieb 2 hat einen Auslauf in der Größe von 31,5 m² auf Betonboden. Während 191 Tagen, in denen der Auslauf aufgenommen wurde, waren jeweils drei bis vier Rinder an 29 Tagen für durchschnittlich 96 Minuten im Auslauf zu beobachten.
  • Betrieb 3 hat einen Auslauf in der Größe von 181 m² auf Wiese. Während 132 Tagen, in denen der Auslauf aufgenommen wurde, waren jeweils zwei bis vier Rinder an 10 Tagen für durchschnittlich 221 Minuten im Auslauf zu beobachten.
  • Betrieb 4 hat einen Auslauf in der Größe von 270 m² auf Wiese und Betonboden. Während 140 Tagen, in denen der Auslauf aufgenommen wurde, waren jeweils vier Rinder an 86 Tagen für durchschnittlich 243 Minuten im Auslauf zu beobachten (siehe Abb. 1).

Rinder sollen wirklich laufen können, wie es das Wort Auslauf vorgibt

DDr. Martin Balluch, Obperson des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN, dazu: Neben dem Leid, das den Kühen durch die Zwangsbesamungen, die ständigen, erzwungenen Schwangerschaften, die Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt und die frühzeitige Beendigung ihres Lebens durch Schlachtung angetan wird, stehen diese Tiere fast ihr gesamtes Leben ununterbrochen am Hals angehängt immer an derselben Stelle mit minimaler Bewegungsfreiheit! Dem hätte mit 90 (gesetzlicher Mindeststandard) oder 120 Tagen (Vorgabe Salzburg Milch) Auslauf pro Jahr Abhilfe geschaffen werden sollen. Doch jetzt stellt sich heraus, dass dieser Auslauf eine Farce ist. Im Durchschnitt dauert er nur 1 ½ bis 4 Stunden lang, ist mehrheitlich auf Beton und teilweise auf viel zu kleiner Fläche. Zusätzlich wird nicht einmal die vorgeschriebene Anzahl der Tage eingehalten! Bei den Verhandlungen für die Reform der Verordnung zur Haltung von Rindern im Jahr 2022 habe ich diese Missstände genannt, aber man hat mir nicht geglaubt. Jetzt haben wir den unwiderlegbaren Beweis. Die Anbindehaltung, mit oder ohne Unterbrechung durch Auslauf, muss ein Ende haben! Und wir fordern unabhängige Kontrollen und eine gesetzlich festgelegte Mindestauslaufdauer für jedes Rind eines Betriebes auf einem der Art zuträglichen Untergrund und auf angemessen großer Fläche, sodass die Rinder wirklich laufen können, wie es das Wort Auslauf vorgibt. Da Glaubwürdigkeit nur auf Transparenz beruhen kann, soll die Auslaufdauer für jede Kuh in Zukunft dokumentiert werden!

05.06.2025, Wien

Heute Demotour des VGT gegen Schweine-Vollspaltenboden – ÖVP, SPÖ, NEOS, Ministerien

Die Proteste reißen nicht ab: wie konnte ein bestehendes Verbot des Vollspaltenbodens einfach revidiert werden?

CSR

05.06.2025, Wien

Rechtshilfe-Konto

... um Gerechtigkeit und Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen.

04.06.2025, Wien

Laut IBeSt-Projekt kostet Umbau Schweine-Vollspaltenboden nur € 2.000-20.000 pro Betrieb!

Die lächerlichen Umbaukosten beweisen: die Änderung ist eine Lächerlichkeit – kein Steuergeld für diesen Unsinn! VGT protestiert vor dem Ministerrat

04.06.2025, Tirol

Widerstand ist alles!

Antispeziesistische Kunst von VGT-Aktivist Chris Moser in Tiroler Gemeinschaftswanderausstellung

03.06.2025, Wien

Alle „Nutztiere“ in Österreich haben Stroh, nur Schweine und Rinder auf Vollspaltenboden nicht

Dass die Schweineindustrie es für absurd erklärt, Schweinen Stroh zu geben, relativiert sich; alle „Nutztiere“ haben Stroh: Lege- und Masthühner, Puten, Milchkühe, Schafe, Ziegen und Pferde

02.06.2025, Wien

Vorbild Schweden: Stroh statt Vollspaltenboden für Schweine und 85 % Selbstversorgung!

Österreich dagegen will mit seinem strohlosen Vollspaltenboden die sehr viel besseren Haltungsbedingungen in Schweden unterlaufen und preislich am Markt ausbooten

28.05.2025, Wien

Parlamentsdirektion lügt: bisherige Übergangsfrist 2040 für Strohhaltung statt Vollspalten

Die Parlamentsdirektion behauptet aber, 2040 wäre nur der unstrukturierte Vollspaltenboden verboten worden – VGT-Demo vor Ministerrat gegen Förderung Umbau zu Vollspaltenboden!

27.05.2025, Gerersdorf, NÖ

BH droht erneut Betrieb Hubmann mit Schweinen am Acker im Zelt Räumung an!

Alternativer Schweinebetrieb mit echtem Tierwohl und fast keiner Investition für die Errichtung, soll aus politischen Gründen zerschlagen werden!