Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.06.2025)
Wien, 04.06.2025
Die lächerlichen Umbaukosten beweisen: die Änderung ist eine Lächerlichkeit – kein Steuergeld für diesen Unsinn! VGT protestiert vor dem Ministerrat
Im Jahr 2020 gab die Schweineindustrie ein wissenschaftliches Projekt namens „Innovationen für Bestehende Ställe“ IBeSt in Auftrag, um eine möglichst billige Variation des Vollspaltenbodens erarbeiten zu lassen, mit der sie die Kritik am bestehenden Vollspaltenboden umlenken kann. Zum Auftrag gehörte die Auflage, dass der Umbau sehr billig sein muss. Bis Ende 2024 lag das Ergebnis vor: der Firlefanz-Vollspaltenboden war erfunden. Dieser muss jetzt bis 2038 statt eines echten Verbots mit Stroheinstreu in alle Betriebe eingebaut werden. Die Schweineindustrie ließ die Sektkorken knallen – und jammerte aber in der Außenkommunikation, dass das ein so hart zu schluckender Kompromiss sei, der äußerst teuer wäre. So viele Betriebe müssten jetzt sperren, aber man werde sich – mit vielen Förderungen aus Steuergeld – dieser schweren Aufgabe stellen. Jetzt zeigt sich aus internen Papieren der IBeSt-Studie, dass der Umbau maximal € 2.000 – 20.000 pro Betrieb kostet! D.h. ein Mastbetrieb mit tausenden Schweinen muss maximal diesen lächerlichen Betrag auslegen, um den Firlefanz-Vollspaltenboden einzubauen. Und das soll das Ende des Vollspaltenbodens sein?
Deshalb protestiert der VGT heute am Wiener Ballhausplatz anlässlich des dortigen Ministerrats. Das Ganze ist ein strategisch durchgeplanter Trick, um die Bevölkerung zu betrügen. Um die Kritik am bestehenden Vollspaltenboden zu umgehen, hat man eine lächerlich-sinnlose, leicht abgeänderte Version des Vollspaltenbodens erfinden lassen, die aus Sicht der Schweine keinerlei Änderung bewirkt. Aber man kann die Bevölkerung mit der Behauptung belügen, der Vollspaltenboden würde abgeschafft. In Wahrheit wird nur die bisherige Version des Vollspaltenbodens durch eine Firlefanz-Version ersetzt!
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch wird deutlich: „Umbaukosten von € 2.000 für kleine Betriebe! Peanuts, eine Lächerlichkeit! Das soll irgendeinen Betrieb belasten? Das soll ein so schwer zu tragender Kompromiss sein? Selbst für die allergrößten Betriebe mit tausenden Schweinen betragen die Kosten nicht mehr als € 20.000! Das wird aus der Portokasse bezahlt! Das sollte allen klar sein: wenn die tierfeindliche FPÖ aus freien Stücken dem neuen Gesetz zustimmt und der Umbau bis 2038 (!) aufgrund dieses Gesetzes nur so lächerliche Kosten benötigt, dann kann da etwas nicht stimmen. Und tatsächlich, nichts ändert sich. Gar nichts. Der Vollspaltenboden bleibt erhalten, die Schweine sollen nie im Leben Stroh sehen – und das bis zum St. Nimmerleinstag. So geht das nicht, liebe Regierung. Zurück zum Start. 92 % der Menschen wollen Stroh für Schweine, also müssen die Schweine auch Stroh bekommen. Schweden zeigt, wie es geht, mit verpflichtender Stroheinstreu und 85 % Selbstversorgung. Gebt den Schweinen und Rindern auf Vollspaltenboden dasselbe Stroh, das alle anderen Nutztiere bereits erhalten!“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)