Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.06.2025)
Wien, 16.06.2025
Landwirtschaftsminister Totschnig sollte sich an Schweden ein Beispiel nehmen: seit langem verpflichtende Stroheinstreu statt Vollspaltenboden und 85 % Selbstversorgung
Wenn es nach Landwirtschaftsminister Totschnig geht, soll der einstreulose Vollspaltenboden in der Schweinehaltung für immer bestehen bleiben. Momentan sieht das Gesetz auch das so vor. Zwar wird bis 2038 für alle Schweinebetriebe eine Firlefanz-Version des Vollspaltenbodens vorgeschrieben, diese ändert aber für die Tiere nichts Wesentliches: es bleibt bei scharfkantigen Betonspalten am gesamten Buchtenboden ohne jede weiche Einstreu. Dabei wäre das Ende des Vollspaltenbodens so einfach. Schweden zeigt es seit Jahren vor: verpflichtende Stroheinstreu statt Spalten und trotzdem 85 % Selbstversorgung mit Schweinefleisch, weil alle am selben Strang ziehen. In einer gemeinsamen Anstrengung der Branche mit dem Handel und der Politik wurden die Konsument:innen aufgeklärt, dass sich ein höherer Preis für die bessere Haltung in Schweden lohnt. In Österreich setzt ÖVP-Landwirtschaftsminister Totschnig dagegen auf Brutalität gegenüber den Schweinen und auf den freien Markt ohne Regulation, als ob der jemals von sich aus ethische Standards eingeführt hätte. Deshalb präsentierte der VGT vor dem Parlament sein großes 15 m Transparent „Das ist kein Vollspaltenbodenverbot“ und zeigte im übertragenen Sinn, dass Stroh statt im Kopf auf dem Boden der Schweinebuchten besser aufgehoben wäre.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch war dabei: „Die Alternative mit Stroheinstreu ist bekannt und etabliert. Sie kostet pro kg Lebendgewicht der Schweine 35 Cent mehr! Schweden zeigt, dass man mit Strohschweinen die Bevölkerung versorgen kann, ohne dass ausländisches Schweinefleisch den Markt überschwemmt. Und was macht Österreich? Es setzt alles daran, den schwedischen Markt mit österreichischem Tierqual-Vollspaltenboden Schweinefleisch zu unterwandern. Österreich will, dass Schweden mit Strohschweinen scheitert. Anders lässt sich nicht erklären, dass wir hierzulande nicht dem erfolgreichen Beispiel Schwedens folgen, sondern es sogar am Markt bekämpfen. So muss man leider sagen: das österreichische Schweinefleisch ist und bleibt das Mieseste in der EU. Das sollte den Konsument:innen klargemacht werden.“
Pressefotos (Copyright: VGt.at)