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Bis heute 2.228 VGT-Aktionen gegen den Schweine-Vollspaltenboden: to be continued

Wien, 25.09.2025

Zwischen 12. August und 21. September haben Tierschützerinnen in Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Linz je 24 Stunden auf dem „neuen“ Vollspaltenboden ab 2034/2038 verbracht

Im Juli 2022, nachdem der VGT bereits drei Jahre lang insgesamt 1.454 Mal protestiert hatte, schien die Sache entschieden: der bisherige Vollspaltenboden sollte ab 2040 durch Stroheinstreu ersetzt werden, der „Firlefanz“-Vollspaltenboden, den die Tierindustrie als Alternative einführen wollte, würde bis 23 Jahre nach Erstzulassung ebenfalls verboten sein. Das war zwar eine lange Wartezeit, wäre aber ein echtes Ende des Vollspaltenbodens gewesen. Der Verfassungsgerichtshof hat diese Frist als zu lange erachtet, der Tierschutz sei zu wenig berücksichtigt worden. Das nutzte die neue Regierung, um das Verbot komplett auszuhebeln. Die tierindustrielle Alternative Firlefanz-Vollspaltenboden wurde ab 2034/2038 als neuer Mindeststandard festgelegt, die 23 Jahre Frist bis zu dessen Abschaffung komplett aus dem Gesetz gestrichen. Seither hat es bereits weitere 774 VGT-Aktionen gegen den Schweine-Vollspaltenboden gegeben.

Von 12. August bis 21. September 2025 haben sich in Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Linz Tierschützerinnen jeweils 24 Stunden lang dem Firlefanz-Vollspaltenboden ausgeliefert. Das erweiterte Platzangebot von 1,5 A4-Seiten pro 85 kg Tier war dabei genauso wenig zu bemerken, wie der Umstand, dass ein Sechstel (!) der Spalten mit einer Gummileiste verschlossen wurden. Das sollen aber die tollen neuen Kriterien sein, die die „Gruppenhaltung Neu“ ausmachen, die von der Regierung im Gleichklang mit der Schweineindustrie als Ende des Vollspaltenbodens verkauft wurden. Ein massiver Betrug an der Öffentlichkeit! Während die Schweineindustrie von einem Kompromiss spricht, ist das in Wahrheit die Zerschlagung des Fortschritts für Schweine, die seit Juli 2022 bestanden hat. Österreich hat erstmals eine strengere Tierschutzbestimmung einfach aufgehoben und ersatzlos gestrichen! Und das, obwohl Tierschutz als Staatsziel in der Bundesverfassung die Behörden auf allen Ebenen verpflichtet, Tierschutz zu verbessern und ihnen damit verbietet, Tierschutz zu verschlechtern!

VGT-Obperson DDr. Martin Balluch dazu: „2.228 Aktionen in 6 Jahren für ein echtes Ende des Schweine-Vollspaltenbodens haben dazu geführt, dass jedem Menschen in Österreich klar ist, wie sehr die Schweine bei uns leiden. Österreich ist in der Schweinehaltung Schlusslicht in Europa und alles andere als ein Vorbild. Das von der Regierung gepriesene angebliche Ende des Vollspaltenbodens ist keines und wird daran nichts ändern. Während man in Schweden die Schweine schon seit Jahrzehnten auf Stroh hält und den Vollspaltenboden verboten hat – mit 85 % Selbstversorgung bei Schweinefleisch! – will man in Österreich diese Tiere weiterhin extrem leiden lassen, um den letzten Cent aus ihnen heraus zu pressen. Anderswo hat man auch das Kastrieren ohne Betäubung verboten, aber Österreich unterläuft alle diese Standards mit seiner Billigproduktion und zerstört damit die Tierschutzentwicklung im Schweinebereich in der EU. Es ist eine einzige Schande. Waren wir 2005 mit dem Legebatterieverbot noch Pioniere, so sind wir heute der Klotz am Bein im europäischen „Nutztier“-Schutz! Ein völlig inakzeptabler Zustand!“

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