Österreich/ Hartberg-Fürstenfeld, 09.10.2025
Bodenhaltung oder doch Käfig? VGT zeigt zum Welt-Ei-Tag die triste Realität für Millionen Legehennen in Österreich
Den morgigen Welt-Ei-Tag nimmt der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN zum Anlass, um auf das Leid von rund 4 Millionen Legehennen, die in Österreich in sogenannter Bodenhaltung leben, aufmerksam zu machen. Mittels Bildmaterial aus österreichischen Legefabriken übt der VGT Kritik an dieser Haltungsform. „Manche Bodenhaltungssysteme können im Handumdrehen zu einer illegalen Käfighaltung umfunktioniert werden, indem man einige Gitter verschließt. Der VGT hat solche Fälle (Illegale AMA Legehennen-Haltung aufgeckt, Illegale Käfighaltung aufgedeckt!) in der Vergangenheit bereits mehrmals zur Anzeige gebracht“, erklärt VGT-Campaignerin Denise Kubala, MSc, anhand der Fotos .
Typischerweise sind Bodenhaltungen riesige Hallen. Der Boden ist zwar eingestreut, aber die Stallbodenfläche wird durch mehrere Etagen aus Gitterböden, die in die Halle eingestellt werden, nach oben hin vergrößert. Dazu existieren zahlreiche verschiedene Systeme. Aus Tierschutzsicht essentiell ist die Unterscheidung zwischen verschließbaren und offenen Systemen. Bei Ersteren können die Etagen selbst sowie der Zugang zum eingestreuten Boden durch Gitter abgesperrt werden, sodass Käfige entstehen. Frei bleibt dann lediglich ein schmaler Gang, um die Etagen zu wechseln.
„Das große Problem bei den verschließbaren Systemen ist, dass bei Kontrollen nicht überprüft werden kann, ob die Gitter wirklich dauerhaft geöffnet sind. Dementsprechend weiß niemand, wie viele Hennen in Österreich möglicherweise noch in illegalen Käfighaltungen leben“, so Kubala weiter.
Aktuell stellt die Bodenhaltung die aus Tierschutzsicht schlechteste Haltungsform für Legehennen in Österreich dar. Aufnahmen aus dem steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, die der VGT erst kürzlich von anonymen Tierschützer:innen erhalten hat, beweisen, dass die Bodenhaltung auch in ihrer legalen Form alles andere als artgerecht ist. In einer Halle drängen sich tausende Hennen, oft ohne Tageslicht oder vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten. Auslauf auf eine Wiese gibt es für diese Tiere nicht. Durch die vorherrschende Enge, Bewegungsmangel und unhygienische Bedingungen ist das Verletzungs- und Infektionsrisiko hoch.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat deshalb eine Petition gegen die Hühnerquälerei bei der Eierproduktion ins Leben gerufen, die bereits von mehr als 23.000 Menschen unterstützt wird. Im ersten Schritt werden darin erhebliche Verbesserungen wie der Verzicht auf verschließbare Systeme und der verpflichtende Anbau eines sogenannten Außenscharraums für die Hennen in Bodenhaltung gefordert. Das ist eine Art Wintergarten, also ein witterungsgeschützter, planbefestigter Außenbereich, wo Zugang zu frischer Luft und Tageslicht ermöglicht wird. Zudem soll es einen Importstopp für Eier aus Käfighaltung geben.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)