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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.05.2001)

Laaben, am 07.05.2001

Pressekonferenz: Misstände in österr. Schlachthöfen

Präsentation einer Dokumentation aus heimischen Schlachthäusern im Parlament

Pressekonferenz:

Zeit: Dienstag, 8. Mai 2001, 10.00 Uhr

Ort: Parlament, Haupthaus, Grüner Klub Eingang Schmerlingplatz

Tierschützer und ein privater Kameramann wollten wissen, was an den Gerüchten von grausamen Zuständen in unseren Schlachthäusern dran sei und sind Beobachtungen, daß Tieren immer wieder unbetäubt "die Beine abgeschnitten bekämen oder ins Brühwasser getaucht" würden, nachgegangen. Sogar ein Landwirt berichtete, daß ein Stier, nachdem er mit dem Bolzenschußapparat geschossen und an einem Hinterbein hochgezogen war, noch herzzerreißend gebrüllt hätte, während er bereits aufgeschnitten wurde. Auch bei der Schlachtung von Schweinen, vor allem bei Akkordarbeit, käme es zu fürchterlichen individuellen Todeskämpfen, weil die Tiere nicht ausreichend betäubt würden.

Die nun vorliegende Video-Dokumentation zeigt, wie den Tieren bereits beim Auf- und Entladen auf bzw. vom Tiertransporter mit Stöcken direkt ins Gesicht geschlagen wird. Sie werden mit Mistgabeln traktiert, mit elektrischen Viehtreibern geschockt oder durch Umdrehen des Schwanzes zum Gehen gezwungen. Der Gestank, zuerst nach Kadaver, weiter drinnen nach Blut, läßt die Tiere ihr Schicksal erahnen und versetzt sie offensichtlich in Todesangst. Jenes Tier, das jeweils im engen Gang unmittelbar vor der Tötungsbox steht, kann das blutige Gemetzel schon sehen, das ihm bevorsteht. Einmal in dieser Tötungsbox gibt es kein Entrinnen mehr. Der Bolzenschußapparat wird an der Stirn angesetzt, ein Knall und das Tier sackt augenblicklich weg. Aber der Stier ist noch nicht tot, er sollte jedoch betäubt sein...

Die Tiere werden nun mit einer Eisenkette am Hinterbein hochgezogen und hängen kopfüber am Fließband. Durch einen Stich in die Halsschlagader sollen sie zum Verbluten gebracht werden. Wann genau der Tod eintritt, weiß niemand. Der Stier, der für ein bekanntes Gütesiegel vorgesehen ist, hängt nun an einem Bein am Fließband, der Schlächter schneidet ihm den Hals auf, Blut bricht hervor, der angeblich betäubte Körper zuckt zusammen. Da geschieht etwas, das jeden Betrachter erschaudern läßt: Während der Schlächter, den Hals aufschlitzt, öffnen sich die Augen des Tieres langsam, einmal und noch einmal. Dann beginnt der Stier, während er kopfüber hängend aufgeschnitten wird, um zu Fleisch verarbeitet zu werden, zu brüllen! Es ist auf der Videodokumentation klar und deutlich zu sehen und zu hören. Das halb aufgeschnittene Tier am Fließband lebt noch und schreit! Ein schauderhaftes, heiser-gurgelndes Muhen übertönt den Lärm des Schlachtvorganges. Der Schlächter, der die Vorderhufe abschneidet, muß in Deckung gehen. Denn nun bäumt sich der mächtige Stier blutüberströmt am Haken noch einige Male auf. Das sterbende Tier windet sich mit ganzer Kraft. Der Todeskampf dauert lange Minuten...

Der oö. Tierschutzlehrer und Mitautor des Videos, Dr. Fritz Landa, meint dazu: "Solche Szenen spielen sich offenbar regelmäßig in den Schlachthäusern ab, bevor die Tiere wirklich tot sind. Insbesondere seit den BSE-Maßnahmen und einer neuen EU-Verordnung, wo nach dem Bolzenschuß das Kleinhirn nicht mehr wie früher mit einem Metallstab zerstört werden darf, werden viele Tiere nicht ausreichend betäubt und offensichtlich noch lebend verarbeitet! Wir müssen publik machen, daß unser täglich Fleisch aus lebendigen Tieren "hergestellt" wird, auch wenn es danach fein säuberlich in Plastik verpackt im Supermarkt angeboten wird. Fleischessen verursacht immer Gewalt gegen Tiere."

Um diese entsetzlichen Praktiken in unseren Schlachthöfen aufzuzeigen, veranstalten die Grünen, gemeinsam mit Tierschützern, am 8.5. um 10 Uhr im Parlament eine Pressekonferenz mit kurzer Videoeinspielung im Beisein des Kameramanns und der Grünen Tierschutzsprecherin Dr. Madeleine Petrovic.

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