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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.11.2006)

Wien, am 16.11.2006

Tierschutz protestiert gegen Austrian Creative Fur Award

Bundesinnungsmeister der Kürschner Otmar Sladky spricht sich gegen die Verwendung von Fuchspelzen aus

Bereits das 9. Mal organisiert die Bundesinnung der KürschnerInnen in Österreich heute am 16. November 2006 den sogenannten Austrian Creative Fur Award im Heeresgeschichtlichen Museum im Arsenal, 1030 Wien. SchülerInnen und StudentInnen aus dem Modebereich werden durch die Aussicht auf Preise dazu motiviert, mit Pelz zu arbeiten. Da die klassischen Pelze wie Nerz, Fuchs oder Waschbär in der Gesellschaft bereits einen sehr schlechten Ruf haben, ist die Materialienliste dieses Mal auf die Felle von Bisamratte, Nutria (ein südamerikanischer Sumpfbiber), Kaninchen und „Nutztiere“ wie Ziege, Schaf und Rind beschränkt.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Seit den gewaltigen Umsatzeinbrüchen der letzten Jahre und Jahrzehnte im Kürschnerhandwerk versucht die Innung Pelze über den Umweg sogenannter „Nutztierpelze“ wieder salonfähig zu machen. Man gibt vor, nur Tiere zu nutzen, die sowieso für die Ernährung verwendet werden. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Pelztier Nummer 1 weltweit ist der Nerz mit 45 Millionen getöteter Tiere im Jahr 2006, gefolgt vom Fuchs mit 7 Millionen getöteter Individuen. Diese Tiere müssen in derartig schlechten Haltungsbedingungen leben, wie sie in Österreich längst verboten sind. Deshalb wird die hierzulande verbotene Ware aus Ländern importiert, die im Tierschutz noch nicht so weit wie Österreich sind. Pelz heißt Nerz und Fuchs im engen Massentierhaltungskäfig. Die Nutztierausrede ist reine Propaganda, die die Wahrheit verschleiern soll.“

Diese Kritik wird zumindest teilweise von der Kürschnerinnung selbst geteilt. Der Bundesinnungsmeister der Kürschner, Otmar Sladky, hat sich dazu durchgerungen, keine Fuchspelze mehr zu verwenden. Er stellt sich auch als Kritiker der Pelztierfarmen, aus denen die große Mehrheit aller Pelze stammt, dar. Allerdings verkauft er nach eigenen Angaben auch Nerzmäntel in seinem Geschäft – obwohl diese aus Pelzfarmen stammen.

VGT-Obmann DDr. Balluch kommentiert: „Ich freue mich ehrlich, dass der Bundesinnungsmeister der Kürschner keine Fuchspelze mehr vertreiben will. Wir gratulieren ihm zu dieser Entscheidung und sehen das als ersten Schritt in die richtige Richtung. Für aufgeklärte GegnerInnen von Pelztierquälerei gibt es in letzter Zeit wirklich einiges zu feiern: neben der Einsicht des Herrn Sladky haben ja auch Peek&Cloppenburg, C&A, Schöps, Turek und Fürnkranz den Pelzhandel beendet. Die Zeichen der Zeit stehen dafür, dass Pelz früher oder später nicht mehr als Kleidungsstück gesehen wird, sondern als das, was es ist: die Haut von Tieren mit eigenem Lebensrecht.“

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