Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.11.2007)
Wien, am 04.11.2007Halloween Umzug gegen Pelz!
Ein bunter lauter Demozug durchzog letzten Samstag Wien
Mittags starteten knapp 100 KundgebungsteilnehmerInnen beim Westbahnhof, um unzählige PassantInnen und einige Pelz verkaufende Geschäfte mit den Schattenseiten der Pelzproduktion zu konfrontieren. Erste Station war gleich Kleider Bauer, der seit der Übernahme durch die Brüder Graf, seine 32 Filialen österreichweit mit Bekleidung, für deren Geschäftspolitik massenweise Tiere ihr Fell lassen mussten, füllt. Der Demozug verharrte mit lautem Trommeln, Pfeifen, Sprechchören aber auch mit einer Schweigeminute und einem Apell an die Geschäftsführer, keine Pelzjacken mehr zu ordern, vor den Toren dieser Kleiderkette. Der nächste Stopp wurde einige Meter weiter vor Hämmerle abgehalten, wo ebenfalls die Büder Werner und Peter Graf für Tierpelz in den Regalen aller Filialen verantwortlich sind. Vor Kleider Bauer wie auch vor Hämmerle unterstützte der Demozug Kundgebungen, die den ganzen Tag vorort gegen Pelztierqual protestierten.
Auf der gesamten Mariahilferstraße interessierten sich Menschen für den Halloween Umzug gegen Pelz und dieser Aufmerksamkeit entging kein Geschäft, vor dem Halt gemacht wurde, um gegen ein Sortiment zu demonstrieren, das es laut Bundestierschutzgesetz so nicht mehr geben dürfte: die Pelzproduktion ist nun seit fast 10 Jahren verboten! „Was? Die haben Pelz?" Viele tierliebe PassantInnen wunderten sich und meinten, diese Textilketten nun meiden zu wollen.
Besonderes Interesse galt auch den verkleideten TeilnehmerInnen des Umzugs. So gingen „Fuchs" und „Hase" gemeinsam für ihr Recht auf den eigenen Pelz auf die Straße und bei den maskierten „PelzträgerInnen" wurden die Handykameras der Schaulustigen besonders oft gezückt. Der Spruch „Ich habe kein Herz, ich trage Nerz" als Schild um den Hals von – wenn auch nicht echten – PelzträgerInnen, traf den Nerv vieler. Auch der „Pelzträger" mit den Worten „Ich bin ein Arschloch, ich trage Pelz!" war zig Menschen ein Handyerinnerungsfoto wert.
Bei der Hälfte der Route wurde vor dem Pelzgeschäft Foggensteiner eine Zwischenkundgebung abgehalten und Ungerechtigkeiten seitens der Behörden Tierschutzarbeit gegenüber thematisiert.
Danach ging es entlang der Ringstraße weiter über den Helden- und Michaelaplatz, wo aus Rücksicht auf die ohnehin geschundenen Fiakerpferden die Akustik verstummte. Umso motivierter erklangen Trommeln, Pfeifen und Stimmen vor Pelzgeschäften am Graben, am Hohen Markt und auf der Rotenturmstraße, denn der Demozug war seit dem Start auf etwa 150 Menschen angewachsen, denn viele schlossen sich spontan dem Protestmarsch an.
Bei der Abschlusskundgebung bedankten sich die OrganisatorInnen bei den TeilnehmerInnen für die tolle, lautstarke Beteiligung, luden zum nächsten großen Event – dem Animal Liberation Workshop – und verteilten gratis die druckfrische Ausgabe des vegan.at Magazin (Exemplar bestellen).