Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.05.2012)
Wien, am 23.05.2012Internationaler Aktionstag für kanadischen Tierschützer in deutscher Auslieferungshaft
Weltweit Aktionen und Proteste für Paul Watson, Mitgründer von Greenpeace, der wegen seinen Aktionen zum Schutz von Haien an Costa Rica ausgeliefert werden soll
Der Kanadier Paul Watson ist weltweit bekannt und geschätzt dafür, die Wilderei auf Meerestiere wie Wale, Robben und Fische, die durch internationale Gesetze zwar verboten wäre, dennoch aber durchgeführt wird, aktiv zu behindern. Die Schiffe seiner Organisation Sea Shepherd haben z.B. die Walfangflotte von Japan, die regelmäßig in die antarktische Walschutzzone eindringt, bisher am illegalen Abschuss von mehr als 4000 Walen gehindert. Dadurch wurde Watson zum Geächteten dieser Wirtschaftsmacht, die jetzt nach Ansicht besorgter BürgerInnen ihren Einfluss nutzt, um ihn auszuschalten. So wurde Watson vor 10 Tagen in Deutschland überraschend verhaftet, weil angeblich Costa Rica eine Auslieferung wünscht. Watson hätte die illegalen und grausamen Haifischfangoperationen dieses Landes gestört, bei denen den Tieren lediglich die Flossen abgeschnitten werden, nur um sie dann lebendig aber hilflos ins Wasser zurück zu werfen.
Am 21. Mai – zufälligerweise am vierten Jahrestag der Polizeiüberfälle auf österreichische TierschützerInnen im Rahmen der Tierschutzcausa – wurde Watson gegen eine Kaution von € 250.000 aus der U-Haft entlassen, steht aber unter Hausarrest und muss – möglicherweise mehrere Monate (Costa Rica hat 3 Monate Zeit, sein Auslieferungsbegehren zu substantiieren) – in Deutschland bleiben. Deshalb wurde für heute, 23. Mai, weltweit ein Protesttag für Paul Watson ausgerufen. Deutschland möge das politisch motivierte Verfahren gegen den Tierschützer einstellen und die Auslieferung ablehnen.
Brief an deutsche Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Dieser internationalen Tendenz, mit juristisch absurden politisch motivierten Verfahren gegen den Tierschutz vorzugehen, muss Einhalt geboten werden. Auch wir vom VGT haben bereits an die deutsche Justizministerin appelliert und vor der deutschen Botschaft in Wien protestiert. Es muss verhindert werden, dass die Tierindustrie weltweit die Behörden für ihre Profite instrumentalisiert und in undemokratischer Weise den Wunsch der Mehrheit nach Tierschutzreformen unterläuft. Gerade am vierten Jahrestag der Tierschutzcausa – und noch immer ohne rechtskräftigem Urteil – müssen wir die Verantwortlichen an ihre demokratische Pflicht gemahnen, nicht wirtschaftliche Interessen vor die Lebensqualität von Mensch und Tier zu stellen!“