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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.04.2014)

Wien, am 24.04.2014

VGT appelliert an Minister Stöger, nicht die Besatzdichten bei Mastgeflügel zu erhöhen

In offenem Brief wendet sich VGT-Obmann an Tierschutzminister, Tierschutz nicht gegen Verbraucherschutz auszuspielen - keine Politik am Rücken der Ärmsten der Armen

Momentan wird im Gesundheitsministerium, das auch für Tierschutz zuständig ist, eine Änderung der Verordnung zur Haltung von Hühnern und Puten erwogen. Die Besatzdichte der Tiere, also die Anzahl der Tiere pro Fläche, ist ein zentraler Standard für das Tierwohl. Dieser Standard soll dramatisch verschlechtert werden. Obwohl die Besatzdichtenerhöhung bereits Thema einer Sitzung der Tierschutzkommission am 30. März 2014 war und von der gesamten Opposition geschlossen abgelehnt wurde, kann nun jeden Moment eine entsprechende neue Verordnung in Begutachtung gehen.

"Gesundheitsprogramm im Geflügelsektor" nennt sich das Vorhaben des Tierschutzministeriums, Impfprogramme für Masthühner und -puten einzuführen, um den Verbraucherschutz zu erhöhen. Doch erst das Kleingedruckte enthüllt die wahre Intention: wie von der Geflügelindustrie seit 10 Jahren gefordert, sollen die Besatzdichten in den Mastfabriken drastisch erhöht werden. Der angebliche Grund: jene Betriebe, die ihre Tiere impfen lassen und sich am Gesundheitsprogramm beteiligen, können auf diese Weise Entschädigung und Motivation erhalten. Doch der VGT-Obmann kennt die wahren Hintergründe durch sein langjähriges Engagement im Tierschutz und appelliert deswegen in einem offenen Brief an den Minister:

"Gerne können Sie den Verbraucherschutz verbessern und Impfprogramme einführen. Doch da gibt es keinen kausalen Zusammenhang zu erhöhten Besatzdichten in den Hühnerfabriken, im Gegenteil, je enger die Tiere miteinander leben müssen, desto mehr Chemie ist notwendig, um sie am Leben zu erhalten. Es darf unter keinen Umständen eine Erhöhung der Besatzdichten von Mastgeflügel geben, sondern wir brauchen eine deutliche Verbesserung der bisherigen, bereits 20 Jahre alten Standards, z.B. durch erhöhte Sitzgitter, Beschäftigungsmaterial und eine Beschränkung der Wachstumsgeschwindigkeit. Bitte lassen Sie nicht die Ärmsten der Armen, die Hühner, die in diesen Tierfabriken bereits die Hölle auf Erden erleben, die Zeche für den verbesserten Verbraucherschutz bezahlen. Das wäre nicht nur höchst unmoralisch, sondern auch verfassungswidrig. Der Schutz dieser erbarmungswürdigen Wesen ist Ihre Aufgabe in der Regierung, bitte lassen Sie sie nicht im Stich!"

Der offene Brief im vollen Wortlaut

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