Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.06.2018)
Linz, am 18.06.2018Kälbertransport-Protest in Linz
Originalaufnahmen von Kälberschreien hallten am Montag, 18.06., über den Linzer Taubenmarkt. Ein nachgebauter Kälbertransporter verlieh der Aktion optischen Nachdruck.
Oberösterreichische Aktivist_innen hatten sich am Montag zusammengefunden, um gegen die Langestreckentransporte und Exporte von kleinen Kälbchen zu demonstrieren. Die Aktionstour des VGT gegen diese Transporte besuchte in den letzten Wochen bereits etliche Städte in Österreich – so gut wie alle Passant_innen zeigten sich entsetzet über die Schreie der Kälbchen und die Bilder von den Transporten. Die Kälber werden aus ganz Österreich zusammengesammelt und zu Verladestellen gebracht. Von dort aus werden sie über Langstreckentransporte durch ganz Europa geschickt. Während der stundenlangen Fahrten können die teilweise mehr als 100 Kälbchen pro LKW nicht versorgt werden, da sie noch von der Muttermilch abhängig sind. Doch diese kann in den Transportern nicht geladen werden.
„Vielen Menschen geht dieses Thema sehr nahe. Wir haben bereits mehr als 87.000 Unterschriften gegen diese Tiertransporte gesammelt,“ erklärt Aktivistin Lena Remich. „Vielen Menschen ist jedoch nicht klar, dass es bei den Kälbertransporten einen engen Bezug zur Milchproduktion gibt.“ Exportiert werden vor allem männliche Milchkälber – mehr als 80.000 pro Jahr verlassen Österreich auf diese Weise. Als Nachkommen von Milchkühen nehmen sie für die profitorientierte Landwirtschaft nicht schnell genug an Gewicht zu. Noch vor kurzer Zeit wurde sogar die sofortige Tötung dieser kleinen Stierkälber subventioniert.
„Gerade Oberösterreich hat eine sehr große Milchindustrie. Wir müssen uns in Österreich nun die Frage stellen, ob wir dieses System, das unvermeidlich das Leid und den Tod von kleinen Kälbern bedeutet, weiterunterstützen wollen,“ schildert Remich.
In der aktuellen Petition des Vereins Gegen Tierfabriken werden unter anderem ein strengerer gesetzlicher Rahmen für diese Transporte, ein Stopp der Transporte von Kälbern, die unterwegs nicht versorgt werden können, und mehr Transparenz gefordert.
Am 23.06.18 ruft der VGT zur Groß-Demo gegen die Tiertransporte und die Milchindustrie in Wien auf!
Beginn: Christian-Broda-Platz, 13.00 Uhr
Online-Petition: vgt.at/milch